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Mit QE2 auf dem Weg zum Goldstandard (Teil 2)

10.03.2011  |  Jim Willie CB
Teil 1 können sie hier lesen ...

Sollte der US-Dollar stärker sinken als schon in der 2000er-Dekade und sollten die Löhne auf wettbewerbsfähigere Stände fallen, dann würde sich der US-Arbeitsmarkt sicherlich dem Lohnrahmen in Übersee annähern. Ein Stimulus würde spürbar werden, aber zu hohen Kosten. Die Wirkung der Preisinflation wäre mächtig, während die Kaufkraft der gesunkenen Einkommen diese Preiseffekte doppelt verschlimmern würde. Die US-Haushalte bekämen einen Vorgeschmack auf die Drittweltarmut.

Seit der Ankündigung des waghalsigen, krebsgeschwängerten QE 2-Anleiheankaufprogramms sind die Umlaufrenditen für US-Staatsanleihen über die letzten Monate gestiegen. Achten Sie besonders auf das andere Ende der Ertragskurve für US-Staatsanleihen. Die Renditen für US-Staatsanleihen mit 30-jähriger Laufzeit sind merklich nach oben geschossen - das Gegenteil dessen, was der einfältige, clowneske Bernanke erwartete. Während dieser Zeit hielt sich die Umlaufrendite für Staatsanleihen mit 2-jähriger Laufzeit hartnäckig unter 0,5%, für über ein Jahr. Die Ertragskurve der Staatsanleihen ist steiler geworden, was normalerweise zu Beginn einer Erholung geschieht, da Anleger jene risikofreien Anleihen verkaufen und stattdessen in riskantere Anlagen wie z.B. Aktien investieren. Diesmal signalisiert die sich zuspitzende Ertragskurve das Kommen einer unbeabsichtigten Preisinflation, ohne die Spur einer Aussicht auf wirtschaftliche Erholung.

In einem typischen Kreditzyklus würden die Renditen langlaufender Anleihen anfangen zu fallen, da die Anleger damit rechnen, dass die US Fed die kurzfristigen Zinssätze erhöhen will, um potentielle Inflation zu drosseln. Die Ertragskurve signalisiert jetzt entweder das Eine oder das Andere: Inflation oder Ausfall. Meine Prognose ist aber, dass sie beides signalisiert. In Wirklichkeit findet sich kein Signal, das auf eine robuste Erholung hindeutet. Steil steigende Kosten verbreiten sich wie ein kräftiges Virus in der US-Wirtschaft. Die jüngste Rohöl-Bedrohung aus Libyen bekräftigt den viralen Effekt. Unternehmen werden unter schwindenden Gewinnspannen zu leiden haben. Haushalte werden unter schwindenden Nebeneinnahmen (die frei verfügbare Quelle für Ausgaben) zu leiden haben.

Die Glaubwürdigkeit der US Fed wird erneut schwer beschädigt werden, wenn die Preise im gesamten Spektrum steigen, die Fed aber nicht handelt. Sie wird stattdessen die Preisinflation leugnen und auf absurde, bedeutungslose Maßnahmen verweisen - ihre Angewohnheit. Der adrette Leutnant im Dienst, Geithner, behauptete sogar, die Verantwortlichen in den Banken hätten weitreichende Erfahrungen mit der Ölpreisbedrohung. Quatsch! Sie sind Experten für die Herstellung von Inflation und Anlage-Bubbles und schließlich auch für betrügerische Verschleierung und Ruhigstellung der Regulierungsbehörden. Schlimmer noch, die US-Bankenführer werden erklären, dass dringend Bedarf für QE 3 besteht, besonders nachdem das neue US-Haushaltsbudget und die damit einhergehenden Defizite von schätzungsweise mindestens 1,6 Billionen $ angenommen wurden.

Der Schuldenabsatz der US-Regierung ist zurückgegangen. Erinnern Sie sich an das haltlose Geschnatter vor zwei Jahren, als es um die Senkung des Defizits von 1,3 Billionen $ auf 500 Milliarden $ innerhalb von zwei Jahren ging. Jackass hatte damals Anfang 2009 entgegnet, dass alles eher auf ein Defizit im Bereich von 1,5 Billionen $ hindeute. Und genau das haben wir jetzt! Die Bernanke-Fed ist voll und ganz entschlossen, die Zinssätze für einen ausgedehnten Zeitraum - also wohl ewig - niedrig zu halten. Chronisch hohe Defizite und ein gelähmter Immobilienmarkt garantieren eine Fortsetzung der 0%-Zinspolitik für immer - oder zumindest solange, bis ein Ausfall der US-Staatsanleihen ansteht. Kaum jemand in der Gold-Community erwähnt, dass die stark negativen realen Zinssätze das eigentlich kräftigste Elixier und der stärkste Treibstoff für die Goldpreisrakete sind. Da der wahre US-Verbraucherpreisindex bei 8% liegt (siehe Shadow Govt Statistics) und der offizielle Fed-Leitzins fast 0%, fallen die realen Zinssätze noch gefährlicher negativ aus. Und das ist die konstante Treibstoffzufuhr für den Goldpreis. Die Flut zusätzlicher Liquidität hat die Rohstoffpreise angehoben - die unbeabsichtigten Konsequenzen werden auf groteske Art und Weise sichtbar.

Das Ende des Dollars wird einen Höhepunkt finden. Die Extravaganz der monetären Expansion geht in das Aufkommen einer Hyperinflation über. In Reaktion darauf wird man weltweit dringend monetäre Disziplin einfordern. Der Goldstandard ist ein Instrument, um diese Disziplin durchzusetzen. Die Nachfrage nach US-Dollars sowie anderen Währungen kommt vom Scheitern der Anleihe-Welt - einschließlich Staatsanleihen. Das Angebot an US-Dollars als auch anderen Währungen stammt zum großen Teil aus der Druckerpre$$e, rührt von den riesenhaften Staatsdefiziten und der Deckung schwarzer Löcher wie Kreditderivate und Fannie-Mae-Hypotheken her.




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