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Rohstoff Express: Ophelia, eine neue Gefahr für Florida?

08.09.2005  |   Sebastian Hell
Der US Dollar kann heute erneut gegenüber dem Euro zulegen und notiert momentan bei 1,2444 $. Auf den ersten Blick mag dies etwas verwunderlich sein, da die US Arbeitsproduktivität im zweiten Quartal mit Plus 1,8% unter den Erwartungen der Ökonomen von 2,2% gelegen hat. Allerdings zeigt sich bei einer genaueren Betrachtung, dass die Lohnstückkosten im Jahresvergleich um 2,5% zugenommen haben und deutlich über dem Konsens von 1,3% lagen. Ich nehme an, dass einige Marktteilnehmer dieses sichtliche Zeichen von Inflation als Anlass für Käufe des US Dollar genommen haben. Sie gehen wahrscheinlich davon aus, dass die Fed bei ihrem nächsten Treffen den Leitzins anheben wird, um die Inflation zu bekämpfen. Vor kurzem habe ich bereits darüber geschrieben, dass die Notenbanker bei ihrem letzten Treffen von nachhaltigen wirtschaftlichen Schäden aufgrund des hohen Ölpreises und der dadurch verursachten Inflation sprachen. Aus diesem Grund nehme ich an, dass Alan Greenspan trotz der Katastrophe weiter an der Zinsschraube drehen wird.

Das World Gold Council veröffentlichte heute eine äußerst interessante Meldung, die Gold Bugs auf der ganzen Welt jubeln lässt. Im zweiten Quartal des Jahres 2005 stieg die weltweite Nachfrage nach dem gelben Metall um 14% gegenüber dem Vorjahr und belief sich damit auf 949 Tonnen. Des weiteren lag das Angebot welches durch Minen und Zentralbanken bereitgestellt wurde, bei lediglich 895 Tonnen. Wodurch das Defizit gedeckt wurde, gab der Bericht nicht preis, allerdings nehme ich an, dass es ich um Verkäufe von anderen Lagerbeständen handelte. Bezogen auf den Schmucksektor zeigte sich eine Konsumsteigerung um 15% auf insgesamt 795 Tonnen. Die industrielle Verwendung verzeichnete ein Wachstum von 4% und fragte 112 Tonnen nach. Für das dritte Quartal wird aufgrund der hohen Ölpreise ein stabiler Goldpreis erwartet, da vor allem Länder aus dem Mittleren Osten noch mehr des Edelmetalls nachfragen dürften.

Öl der Sorte Brent Crude kann leicht zulegen, nachdem der Future gestern deutlich Federn lassen musste. Die anderen in New York gehandelten Sorten zeigen sich heute ebenfalls freundlicher, da eine Rallye bei den Benzinpreisen die Rohölnotierungen mit nach oben zieht. Allerdings bleibt der weitere Ausblick kritisch, da zunehmend mehr der vormals stillgelegten Raffinerien wieder in Betrieb gehen. Zudem zeigte sich die US Regierung sehr optimistisch, dass man bis zum Jahresende die Versorgungssituation wieder im Griff habe. Der wöchentliche Ölmarktbericht verschiebt sich aufgrund des Labour Days in den USA um einen Tag und wird daher erst morgen publik gemacht.

Natural Gas handelt heute niedriger als gestern, da das US Department of Energy mitteilte, dass sich die Gasproduktion im mexikanischen Golf deutlich gesteigert habe.

Die Futures auf Kaffee gaben heute deutlich nach und der Dezemberkontrakt ging letztendlich mit einem Settlementkurs von 94,75$ aus dem Handel. Heftigste Verkäufe der Funds trieben die Notierungen nach unten und lösten den starken Kursrutsch aus. Ausschlaggebend für den Einbruch war die Bekanntgabe, dass die brasilianischen Kaffeeimporte in die USA um 16% gegenüber dem Vorjahr gestiegen sind. Über die Schäden an den Lagerbeständen in New Orleans gibt es bis jetzt noch keine Meldungen. Eine genaue Inspektion der Schäden kann derzeit noch nicht durchgeführt werden, da nur Regierungsbeamte, Polizisten, Militärs und andere autorisierte Personen das zerstörte Gebiet betreten dürfen.

In den USA braut sich momentan auf der Atlantikseite ein neuer Tropensturm namens Ophelia zusammen. Meteorologen gehen davon aus, dass sich der Sturm eventuell in einen weiteren Hurricane verwandeln könnte der in Florida einfallen wird. Bewohner von Floridas Atlantikküste werden inzwischen zur Vorsicht aufgerufen, da der Sturm nur noch 85 Meilen von Cape Canaveral entfernt ist. Bis jetzt ist der Sturm nur eine Bedrohung für Surfer und Schwimmer, könnte allerdings in den nächsten Tagen zu einer wahren Gefahr mutieren. Die Futures auf Orangensaft geben im Novemberkontrakt leicht um 0,40 US Cents nach.


© Sebastian Hell

Quelle: www.derivate-magazin.de



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