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Rohstoff Express: Moskow treibt den Dollar

09.09.2005  |   Sebastian Hell
Der Goldpreis erreichte heute am Spotmarkt zwischenzeitlich Kurse von 449 $ nachdem mehrere Stop Buy Orders ausgelöst worden sind. Händler berichteten, dass vor allem größere Funds im Markt verstärkt long gegangen sind und so den heftigen Intraday Anstieg ausgelöst haben. Ich rechne nun damit, dass sich die CoT Struktur sehr zu Ungunsten des Goldpreises verschlechtert hat und wir in den kommenden Tagen eine Abwärtsbewegung des gelben Metalls sehen werden.

Die US Valuta konnte im Tagesverlauf weiter gegenüber dem Euro zulegen und notiert aktuell bei 1,24 $. Ausschlaggebend für die weiteren Kurszuwächse waren Äußerungen von Federal Reserve Präsident Michael Moskow bezüglich weiterer Zinsanhebungen. Laut Moskow notiere die derzeitige Kerninflation am oberen Ende des Toleranzbereichs weswegen die Fed hierauf unverzüglich antworten müsse. Solche Aussagen riefen natürlich wieder die Dollarbullen auf den Plan und trieben die Kurse des Euros nach unten. Des weiteren überraschten die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe mit einem Rückgang von 1.000 Stück. Obwohl solche marginalen Änderungen eigentlich keine Auswirkung auf den Markt haben, waren die Devisentrader doch entzückt, dass es aufgrund der Katastrophe in New Orleans nicht deutlich mehr gewesen sind.

An den Futuresbörsen mussten die Ölpreise heute weitere Rückgänge verkraften, da der wöchentliche Ölmarktbericht einen geringeren Rückgang der Lagerbestände auswies als von vielen zuvor erwartet. Insgesamt war nur eine Reduktion von 6,4 Millionen Barrel zu verzeichnen. Bei Heizöl ergab sich ein Plus von 500.000 Barrel wohingegen die Lagerzahlen von Benzin eine Minderung um 4,3 Millionen Barrel aufwiesen. Zusätzlich wurde bekannt gegeben, dass sich die Strategic Petroleum Reserve immer noch unverändert auf 700,5 Millionen Barrel beläuft.

Kupfer an der COMEX verliert heute um fast drei Cent aufgrund von Meldungen bezüglich eines Streikendes bei der amerikanischen Asarco. Ich habe öfters darüber berichtet, dass es hier zu einer großangelegten Niederlegung der Arbeit gekommen ist, die sogar soweit geführt hat, dass Asarco Gläubigerschutz nach Chapter 11 beantragen musste. Das Management teilte heute mit, dass man den Arbeitern einen Vorschlag unterbreiten wolle, um den Streik nun endgültig zu beenden. Seit der letzten Woche hat das Industriemetall nun über acht Cents verloren.

Angloplat, der weltgrößte Produzent von Platin, teilte heute mit, dass man nach einer Explosion den Polokwane Schmelzofen geschlossen habe. Das genaue Ausmaß des Schadens sei noch unklar, allerdings rechnen die Betreiber, dass man den Ofen für etwa drei Wochen still legen müsse. Leider wurden auch acht Mitarbeiter bei dem Unfall verletzt. Größere Lieferengpässe bei der Versorgung mit Platin brauchen jedoch nicht befürchtet zu werden, da Angloplat noch über freie Kapazitäten verfügt, die hinzu geschaltet werden können.

Kaffee notiert heute wieder fester und sieht auch charttechnisch äußerst interessant aus. Das positive an den gestrigen Verlusten ist die Tatsache, dass durch sie viele kleinere Spekulanten abgeschüttelt wurden. Nachrichten bezüglich geringerer als erwartet ausgefallener Schäden in manchen Lagerhäusern ließen gestern in großem Umfang die Zocker aus dem Future wieder aussteigen. Ich finde, dass sich auf dem aktuellen Niveau wieder sehr gute Einstiegschancen ergeben, da die Versorgungslage nach wie vor angespannt bleibt.


© Sebastian Hell

Quelle: www.derivate-magazin.de






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