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Frank Schäffler: Staatliches Geldmonopol muss fallen!

11.06.2011  |  Redaktion
Bern, 7. Juni 2011 - Der deutsche FDP-Politiker und Finanzexperte Frank Schäffler hat in einem Vortrag am 6. Juni 2011 die Abschaffung des staatlichen Geldmonopols gefordert. Vor über 150 geladenen Gästen im Berner Hotel Bellevue Palace führte Schäffler aus, dass die jüngste Weltfinanzkrise und die Überschuldungskrise von Staaten und Banken maßgeblich auf die Politik der Zentralbanken zurückzuführen sei.

Deren falsche Geldpolitik fördere die Entstehung von Investitionsblasen. Im heutigen System des staatlichen Papiergeldmonopols, was der Liberale Frank Schäffler auch staatliches Zwangsgeld nennt, könne die Zentralbank das Geld- und Kreditangebot beliebig ausweiten, was Schäffler als eine Form der Falschmünzerei bezeichnete, die noch weit über die Falschmünzerei im 14. Jahrhundert, das als das Jahrhundert der Falschmünzer-Könige bekannt geworden sei, hinausgehe.

Angeheizt werde diese Entwicklung der Geldmengenexpansion durch die Niedrigzinspolitik der Zentralbanken. Niedrigzinspolitik sei eine Politik der staatlichen Preisfestsetzung, also ein Eingriff in das freie Marktgeschehen. Zu niedrige relative Preise für Kredite führten zu einem falschen Produktionsaufbau und d. h. zu Investitionsblasen. Denn die künstlich niedrigen Zinsen führten dazu, dass auch Investitionen rentabel erscheinen, die sich unter dem freien Marktzins nicht rentieren. Durch künstlich niedrige Zinsen werde den Entscheidungsträgern in den Unternehmen bei ihren Investitionsentscheidungen das Vorhandensein von Ressourcen vorgespiegelt, die in Wahrheit gar nicht existieren; denn das aus dem Nichts geschöpfte Geld ist nicht durch reale Ersparnisse gedeckt. Geschaffen werde somit lediglich Scheinwohlstand.

Die Alternative zum derartigen staatlichen Geldmonopol und dem staatlichen Zwangspapiergeld besteht für Frank Schäffler in einer marktwirtschaftlichen Geldordnung und der Zulassung von konkurrierenden Privatwährungen oder freiem Marktgeld, was bedeutet, dass das staatliche Geldmonopol fallen müsse. Bei Gewährung von vollständiger Produzenten- und Konsumentenfreiheit im Finanzsektor werde es den einzelnen Menschen ermöglicht, in dezentralen Entdeckungsverfahren, die sich parallel zu den staatlichen Währungen entwickeln und aus denen Schritt für Schritt für die staatlichen Währungen Konkurrenz erwächst, zu lernen, welche Geldart je nach individueller Situation und Bedürfnis und individueller Transaktionskostenlage jeweils für sie sinnvoll ist.

Da niemand freiwillig schlechtes Geld hält, werde der sich entwickelnde Währungswettbewerb die privaten, aber auch die staatlichen Geldproduzenten dazu anhalten, besseres Geld zu produzieren. Die Produktion von schlechtem Geld und die Verschlechterung von gutem Geld werde von den einzelnen Menschen aufgrund ihrer freien Wahlmöglichkeit zwischen unterscheidbaren privaten und staatlichen Währungen, also aufgrund ihrer Konsumentenfreiheit, sofort durch Abwanderung zu konkurrierenden Geldproduzenten bestraft werden. Dies ist im derzeitigen staatlichen Geldmonopol nur höchst eingeschränkt und in der Regel nur für reiche Menschen möglich.

Die individuelle Nachfrage nach gutem Geld würde bei einem allumfassenden Währungswettbewerb und der Möglichkeit für alle Menschen, die Produzenten von schlechtem Geld durch Abwanderung zu bestrafen, auch dazu führen, daß sich evolutionär eine neue Geldordnung entwickelt, in der die Möglichkeiten zur Geld- und Kreditschöpfung aus dem Nichts aufgrund von Wettbewerb beschränkt sind und dadurch die Wahrscheinlichkeit von Investitionsblasen und Scheinwohlstand sinkt.

Freies Marktgeld würde also Scheinwohlstand und Investitionsblasen verhindern, weshalb die wichtigste liberale Aufgabe in der heutigen Zeit darin bestehe, die Abschaffung des staatlichen Geldmonopols zu fordern und sich für die Schaffung einer marktwirtschaftlichen Geldordnung einzusetzen.



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