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Die fünf Phasen zum Kress-Zyklus-Tsunami

16.06.2011  |  Clif Droke
Vergessen in der Nachrichtenlawine der letzten Woche blieb die Tatsache, dass am US-Immobilienmarkt ein neues Tief erreicht wurde. Aus den Zahlen für den letzten Monat geht hervor, dass der nationale Immobilienindex (housing) das vorhergehende Tief - von April 2009 - unterschritten hat. Dieser Umstand könnte eine landesweite Pressedebatte anstoßen, ob ein erneuter Abwärtstrend am Immobilienmarkt ansteht. Stattdessen hören wir Rauschen im Wald.

Auch wenn es manchmal vergessen oder heruntergespielt wird: Fakt ist, dass der 2005 erreichte Höhepunkt am Immobilienmarkt die Finanz- und Wirtschaftskrise auslöste, deren Auswirkungen wir immer noch spüren. Die jährlichen Preissteigerungen im Immobiliensektor, die man zuvor als garantiert angenommen hatte, waren ein überaus wichtiger Motor der Verbraucherausgaben - und zwar in Form von Krediten auf den Wert der Eigenheime. Jetzt sind sinkende Immobilienpreise akzeptierte Realität für Millionen von Eigenheimbesitzern; die Verbraucherausgaben wurden gedrosselt und die wirtschaftliche Aktivität stagniert seither.

Um an dieser Stelle einen Überblick zu gewinnen, wollen wir die wirtschaftliche Gesamtsituation vom Standpunkt der langfristigen Kress-Zyklen aus betrachten. In den letzten drei Phasen wurde die US-Wirtschaft zerstört - und eine vierte Phase steht im Verlauf dieses Jahres noch bevor. Nicht später als 2013 müsste dann auch die fünfte und finale Phase eintreten. Der gesamte zyklische, 5-stufige Prozess, durch welchen die Wirtschaft zum Erliegen kommt, kann mit einem Sturm verglichen werden, der mit jeder weiteren Phase an Kraft gewinnt. Die anstehende finale Phase kann auch als Kress-Zyklus-Tsunamie bezeichnet werden. Wir werden diese fünf Phasen im folgenden Abriss kurz darstellen:

Die erste Phase des wirtschaftlichen Zusammenbruchs fand gegen Ende 1999/ Anfang 2000 statt. Zu dieser Zeit erreichte der 30-Jahre-Teilszyklus des langfristigen Kress-Superzyklus seinen Höhepunkt. Er ging mit dem Niedergang des großen Aktien-Bullenmarkts der 1990er einher. Die Internetaktien-Bubble, die zu damals die Welt beherrschte, implodierte und die "weißglutheiße" Wirtschaft der 90er kühlte sich drastisch ab. Zudem fand auch die Zeit des starken Dollars und der billigen Rohstoffe ein plötzliches Ende.

Um die Wirtschaft anzukurbeln und die Finanzmärkte nach dem 2000er-Aktienmarktcrash zu stimulieren, schob die Federal Reserve die laxe Geldpolitik an - der Dollar wurde entwertet und die Zinssätze auf Niveaus gedrückt, die es seit 1945 nicht mehr gegeben hatte. Die Folge dieser Politik des billigen Geldes war eine enorme Immobilienblase, einhergehend mit wirtschaftlichem Aufschwung.

Doch etwas störte diesen Aufschwung: Der 20-Jahre-Kress-Zyklus erreichte gegen Ende 2004 seinen Höhepunkt, womit auch die Wirtschaft eine wichtige Unterstützung verlor. Das war auch der entscheidende Schlag gegen die Bubble im Immobiliensektor. Fünf Jahre nach dem Zusammenbruch der Immobilien-Bubble steht die Talsohle immer noch aus. Das war die zweite Phase des heraufziehenden Sturms des Kress-Superzyklus.

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