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Big Money: Vergleichsweise niedriges Short-Engagement am Goldmarkt

26.03.2013  |  Clive Maund
In Hinblick auf die astronomischen und ewig wachsenden Schulden sowie den Derivateüberhang bleiben der Weltwirtschaft im Grunde nur noch zwei Möglichkeiten:

Erstens die direkte Inangriffnahme: Sie würde eine deflationäre Implosion auslösen und ökonomisches Ödland hinterlassen, was wiederum Anarchie, Aufstände, Revolutionen, etc. nach sich ziehen würde. Das will eigentlich keiner - und am wenigsten die Herrschenden. Also bleibt nur noch die andere Möglichkeit: Man lässt die Dinge so lange wie möglich dahinsiechen, indem man die Zinssätze bei null Prozent hält, um die weitere Aufzinsung der Schulden zu stoppen, und indem man so viel Geld druckt, wie man zur Aufrechterhaltung des Status Quo braucht.

Der große Unterschied zwischen heute und 2008 ist, dass wir es aktuell mit einer wahrhaft globalen Strategie des WWEW (des World Wide Elite Web) zu tun haben. Dieses elitäre Netzwerk führt derzeit eine koordinierte Kampagne zur Liquiditätsverbesserung an, mit der dieses Ziel erreicht werden soll.

Als Beweis dafür reicht schon ein Blick auf die neu geschöpften Geldmengen, die die Federal Reserve der Europäischen Union lieferte, um dort die Banken am Laufen zu halten, oder aber ein Blick nach Japan, wo die Regierung ihre jahrzehntelang gehegte deflationäre Politik aufgibt, um dem großen Plan zu folgen (deswegen brach auch der Yen ein). Die Freigiebigkeit der Fed wird aber wahrscheinlich nicht so weit gehen, dass sie auch noch den Euro rettet. Die US-Eliten dürften dies als überaus störend empfinden, da ein solches Projekt den Reservestatus des US-Dollar unterminieren würde.

Die Schöpfung gewaltiger Geldmengen aus dem Nichts, um sie den Großbanken und dem Finanzsektor ohne Kosten zur Verfügung zu stellen, muss natürlich einen Preis haben. Denn Vermögen kann nicht aus dem Nichts geschaffen werden. Der Preis dafür ist also monetäre Entwertung, und ihre Folgen werden dann auf den untersten Bereichen der Gesellschaft via Inflation umgelegt. Die direkten Nutznießer dieser Freigiebigkeit der Geldschöpfer sind also Großbanken sowie begünstigte Körperschaften und Institutionen, die Rechnung hingegen wird dem Normalbürger via robuster Inflation durchgestellt.

Mit der notwendigen Rettung der Welt durch Zinssatznullung ergibt sich zudem ein bequemer Mechanismus, mit dem sich die Vermögen der mittleren und unteren Klassen zu den Eliten transferieren lassen. Wie wir wissen, können die Großbanken frisch geschöpftes Geld für nichts oder fast nichts leihen; wenn der "kleine Mann" aber, aus welchem Grund auch immer, Geld leihen möchte, muss er den Banken 4% oder 5% Zinsen zahlen.

Für ein bisschen Papierkram steckt die Bank also 4-5% Gewinn ein - was für ein Business! Wenn der “kleine Mann" aber tatsächlich ein bisschen Geld sparen kann und den Fehler macht, dieses auf einem Bankkonto anzulegen - was wird die Bank ihm dann an Zinsen zahlen??

Nichts, oder fast nichts. Das ist auch der Grund, warum er sich - frustriert, weil seine Ersparnisse auf der Bank nichts bringen - lieber in riskanteren Bereichen wie dem Aktienmarkt umschaut. Dort wird aber zyklisch ausgekehrt und gesäubert; und man nimmt ihm seine Positionen zu günstigen Konditionen wieder ab.

Wie zum Hohn wird ihm dann auch noch nahegelegt, er solle "im Interesse des Allgemeinwohls" seinen Gürtel enger schnallen und Austeritätsmaßnahmen über sich ergehen lassen. Und als wäre das alles noch nicht genug, werden schließlich auch noch die Schokoriegel in aller Stille geschrumpft.

Der Trick der Eliten: Der Normalbürger wird so stark wie möglich geschröpft, so dass er gerade noch in Ärger und Frustration köchelt, aber nie so stark, dass sein Ärger überkocht und er ausrastet - was traurige Konsequenzen haben könnte, wie eingeschmissene Bankenfenster und gekürzte Bankerboni. Ab und zu wird ein "Testballon“ in die Höhe geschickt, um zu sehen, wo die Grenzen des Normalbürgers liegen; aktuell passiert das in Zypern, um zu erfahren, wie weit man später beispielsweise in Italien und Spanien gehen kann.

Wie Sie wissen, ist unsere Seite überhaupt nicht der Ort für Frust- und Hasstiraden - mit den oben angeschnittenen Thema wollten wir auch nur zum Ausdruck bringen, dass die globalen Eliten Kurs auf robuste globale Inflation nehmen! Deflation könnte schnell dazu führen, dass die Situation außer Kontrolle gerät und in anarchische Zustände abgleitet, die den Eliten Macht und möglicherweise sogar das Leben kosten könnten. Inflation hingegen bedeutet, dass die Dinge weiter dahinsiechen können und dass der Status Quo aufrechterhalten wird, was den Eliten enorm zu Gute kommt und den stetigen Vermögenstransfer von den ärmsten Teilen der Gesellschaft zu den reichsten weiterlaufen lässt. Perfekter könnte es für sie nicht laufen.

Diese Entwicklungen haben aber auch zur Folge (und diesem Punkt kommen wir immer näher), dass Sachanlagen mit intrinsischem Wert erwartungsgemäß in einem Aufwärtstrend bleiben werden, weil Investoren in einem Umfeld wütender Inflation um den Werterhalt ihres Vermögens kämpfen werden. Es gibt daher keinen Grund, davon auszugehen, dass die intakten großen Bullenmärkte bei Gold und Silber zu Ende gehen könnten. Das bedeutet auch, dass die aktuellen Handelsspannen bei Gold und Silber keine Top-Zonen sind, sondern Konsolidierungszonen in Vorfeld eines neuen großen Aufwärtstrends.

Nachdem die fundamentalen Gründe für ein Fortlaufen des Goldbullenmarktes dargestellt wurden, wollen wir nun einen Blick auf die Charts werfen, um einen Eindruck davon zu bekommen, wie nah der nächste große Aufwärtstrends schon sein könnte. Und wie wir gleich sehen werden, dürfte dieser bald schon starten.


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