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Rohstoff Express: Marihuana Handel drei Mal größer als Weizen

01.10.2005  |   Sebastian Hell
Die Futures auf Light Crude und Brent notieren aktuell um knapp einen Dollar tiefer als gestern, weswegen auch der Goldpreis seit seinem Intraday High bei 474,30 $ um mehr als 6$ nachgegeben hat. Silber folgt seinem großen Bruder treu und musste deswegen im Tageshandel mehr als 12 Cents abgeben. Verantwortlich für den Rutsch der Ölpreise dürfte eine aktuelle Statistik des amerikanischen Department of Energy sein. In den letzten Wochen lag die Benzinnachfrage in den USA bei durchschnittlich 8,8 Millionen Barrel am Tag. Dies entspricht einem Rückgang von 200.000 Barrel oder 2,8% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Des weiteren hat die amerikanischen Regierung Öl aus ihren strategischen Reserven entlassen um damit den Versorgungsengpass zu entspannen. Somit haben also die Ölfutures keinen Grund mehr warum sie weiter im Kurs zulegen sollten, da die Sicherung der Ölversorgung in den USA gesichert ist.

Für Investoren in Agrarrohstoffe dürfte sehr interessant sein, dass die amerikanischen Farmer durchschnittlich 17.000 $ mehr an Benzinkosten zahlen müssen als noch im Vorjahr. Die aktuellen Kurse für Corn und Wheat sind mit großer Wahrscheinlichkeit zu niedrig, damit die Farmer noch Gewinne erzielen. Deswegen rechne ich damit, dass viele ihre Ernten einlagern werden sofern sie das hierfür notwendige Kapital aufbringen können. Eine Verknappung des Angebots wäre die Folge, was sich in steigenden Kursen äußern würde.

Der Chicagoer Einkaufsmanagerindex wurde für den Monat September mit einem Wert von 60,5 Punkten veröffentlicht und liegt damit deutlich über dem Konsens von 52 Zählern. Weitere positive Unterstützung für den Greenback kommen seitens der US Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Gegenüber der Vorwoche ergab sich ein deutlicher Rückgang von 435.000 auf 356.000. Aktuell notiert der Dollar leicht stärker als gestern bei 1,2027 $.

Zum Abschluss der Woche habe ich noch eine interessante Story im Gepäck, die ich vorhin auf bloomberg.com gefunden habe. In Kanada hat der illegale Handel mit Marihuana inzwischen die dreifache Größe des legalen Handels mit Weizen erreicht. Experten schätzen, dass sich das Gesamtvolumen auf 10 Milliarden kanadische Dollar (8,5 Milliarden US Dollar) beläuft. In den letzten Jahren hat sich der Anbau von Pot derart erhöht, dass Städte wie Vancouver, Montreal und Toronto inzwischen mehr als 20.000 sogenannter "pot factories" besitzen. Ausschlaggebend für diese Explosion ist, dass die Kanadier weitaus weniger streng sind als ihre amerikanischen Kollegen. Würde man in den USA über 1.000 Pflanzen besitzen, so müsste man etwa zehn Jahre hinter Gitter. In Kanada sind es hingegen nur 18 Monate. Polizeibeamte schätzen, dass 5,3 Millionen Pfund oder 2460 Tonnen in der nächsten Saison geerntet werden können. Im nächsten Jahr soll laut Justizminister Irwin Cotler ein Gesetz verabschiedet werden, das den Anbau und Konsum von Pot legalisieren soll. Die amerikanischen Gesetzeshüter sind hiervon absolut nicht begeistert, da ohnehin schon der größte Teil des kanadischen Marihuanas in den USA verkauft wird und durch eine Legalisierung noch mehr herein schwappen könnte.


© Sebastian Hell

    Quelle: www.derivate-magazin.de
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