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Eine Strategie ist eine Strategie ist eine Strategie

26.09.2011  |  Prof. Dr. Max Otte
Vor wenigen Tagen sprach ich in München vor ausgewählten, bekannten Vermögensverwaltern.

Ich referierte von Aktien, Gold und Anleihen. Und dann zitierte ich den Vermögensverwalter, der in einer Zeitung gesagt habe, Aktien seien zwar eine gute Anlageklasse, man könne das den Kunden aber nicht vermitteln. Also habe man vor allem Anleihen. "In diesem Spannungsfeld", so sagte ich den Zuhörern "stehen wir als Vermögensverwalter".

Ich referierte dann über meine Strategie, in der Aktien eine große Rolle spielen.

Zum Schluss kam von Vertretern von zwei Vermögensverwaltern, die vor allem auf Anleihen setzen, heftiger Gegenwind. Eine dieser Verwaltungen wirbt damit, dass man seit etlichen Jahren "kein Verlustjahr" gemacht habe.

Ja, das ist die Anlegerpsychologie. Man hat vielleicht kein Verlustjahr gemacht, wenn man in Festgeld parkt, aber auch keinen Gewinn. Und man wird auch in der Zukunft keinen Gewinn machen. Aufs Festgeldkonto können Sie Ihr Geld auch selber legen.

Ich hatte von März 2008 bis März 2009 einen Verlust von 35 Prozent im PI Global Value Fonds (WKN: A0NE9G), im August stand der Fond schon wieder bei 100 Prozent und eineinhalb Jahre später bei 156 Prozent. Heute steht er bei 130 Prozent.

Wie die verhaltenswissenschaftliche Finanzforschung aufgezeigt hat, haben Anleger eine Heidenangst vor Kursschwankungen. Man nennt das "Verlustaversion". ABER KURSSCHWANKUNGEN SIND DER PREIS, DEN SIE FÜR RENDITE BEZAHLEN. Kein Mensch weiß, wann es wieder hochgeht. Ich weiß aber, dass viele Aktien extremst billig sind. Und gute Dividenden gibt es auch noch.

Die Strategie des Vermögensverwalters, der mir heftig widersprach, zielt darauf ab, die Schmerzen der Anleger zu minimieren. Rendite ist in diesem Zusammenhang ziemlich egal. Meine Strategie zielt darauf ab, Sie über Value Investing aufzuklären und Ihnen in den schwierigen Zeiten beizustehen. Ich möchte, dass Sie in Summe eine sehr ordentliche Rendite erzielen.

Ich bin mir sicher, dass Sie das werden, wenn Sie Ihre Strategie durchhalten. Viele Titel haben ein Sofortpotential von 100 Prozent und mehr, wenn der Wind dreht. Wir wissen nicht, wann das ist, aber irgendwann wird es der Fall sein. Schauen Sie auf die Aktie der Allianz (WKN: 840400). Von 100 Euro im April auf 58 Euro jetzt. Fairer Wert: 120 – 140 Euro. Oder RWE (WKN: 703712). Von 45 Euro im April auf jetzt 23 Euro. Wir können uns sicher sein, dass diese Unternehmen überleben werden. Nur spielt die Börse derzeit verrückt.

Eine Strategie ist eine Strategie ist eine Strategie.

Das beste Rezept, dauerhaft Verluste zu machen, ist seine Strategie in schwierigen Zeiten zu ändern. Halten Sie durch! Sie werden belohnt werden!

André Kostolany pflegte zu sagen, dass das an der Börse verdiente Geld Schmerzensgeld sei: erst die Schmerzen, dann das Geld. Und ein amerikanisches Sprichwort besagt: "No pain no gain." Keine Schmerzen, kein Gewinn.

So ist es immer. Leider.

Gute Nerven wünscht


© Prof. Dr. Max Otte



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