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Gold versus Goldminenaktien

19.08.2013  |  Prof. Dr. Thorsten Polleit
Nicht selten wird Edelmetallinvestoren empfohlen, neben physischem Gold auch in Goldminenaktien zu investieren. Goldminenaktien seien eine geradezu "natürliche" Beimischung für Goldinvestoren.

Investoren sollten dabei jedoch beachten, dass das Investieren in physisches Gold und das Investieren in Goldminenaktien mit durchaus unterschiedlichen Chancen und Risiken verbunden sein kann.

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Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen.
*Die Serien sind indexiert (Januar 2003 = 100).


Um das zu zeigen, sei zunächst ein Blick auf die Preisentwicklung des Goldes und der Aktien von (Goldminen-)Unternehmen geworfen. Aus der voranstehenden Grafik lassen sich drei Beobachtungen hervorheben:

(1) Der Goldpreis und die Kurse der Goldminenaktien haben sich bisher meist gleichgerichtet entwickelt, d. h. ein Ansteigen des Goldpreises ist mit steigenden Goldminenaktienkursen einhergegangen und umgekehrt.

(2) Die Auf- und Abwärtsbewegungen der Kurse der Goldminenaktien sind zuweilen stärker ausgefallen als die des Goldpreises.

(3) Die Kurse der Goldminenaktien haben sich zuweilen von der Kursentwicklung des Aktienmarktes abgekoppelt, das gilt sowohl für Aufwärts- als auch für Abwärtsbewegungen des Gesamtmarktes.

Diese drei Beobachtungen lassen sich genauer erklären. Wer Gold kauft, sei es nun in Form von Münzen oder Barren, der erwirbt de facto das "ultimative Zahlungsmittel": Gold ist Geld.

Im Gegensatz zu Finanzinstrumenten, wie zum Beispiel Termingelder bei Banken, Anleihen oder Aktien, sind mit Gold keine Kreditausfall- und Unternehmensrisiken verbunden.

Wer Goldminenaktien kauft, geht eine unternehmerische Beteiligung ein. Er hat am Gewinn teil, wenn das Minenunternehmen erfolgreich wirtschaftet, und er muss Verluste tragen, wenn sich ein Misserfolg einstellt.

Das Investieren in Goldminenunternehmen kann im schlechtesten Fall in einem Totalverlust enden. Ein solches Schicksal ist bei Gold nicht denkbar, weil Gold immer einen (monetären) Wert haben wird. Allein schon deshalb sollte der Goldpreis weniger stark schwanken als die Kurse der Goldminenaktien.

Ein steigender Goldpreis muss nicht notwendigerweise mit einem steigenden Aktienkurs des Minenunternehmens einhergehen. Denn der Kurs einer Minenaktie wird letztlich nur steigen, wenn der Unternehmensgewinn steigt.

Der Unternehmensgewinn errechnet sich, vereinfacht gesprochen, aus Verkaufserträgen (Goldpreis) abzüglich der Produktionskosten. Hierzu zählen zum Beispiel Löhne, Abschreibungen auf Maschinen, Energie und Steuern. (1)

Wenn der Goldpreis steigt, gleichzeitig aber die Produktionskosten der Minengesellschaft noch stärker steigen, sinkt der Gewinn; der Aktienkurs bleibt hinter dem Goldpreiszuwachs zurück, beziehungsweise er kann sogar fallen.


Chancen und Risiken

Wie die vorangehende Grafik gezeigt hat, können die Kurse der Minenaktien zuweilen deutlich stärker ansteigen als der Goldpreis. Doch dieser Chance stehen auch Risiken gegenüber. Goldminenunternehmen sind abhängig von der allgemeinen Kapitalmarktlage.

Sie benötigen Zugang zu Eigenkapital, nicht selten auch zu Fremdkapital, um ihre Explorations- und Produktionsvorhaben durchführen zu können. Finanzierungsengpässe können verschuldete Minenunternehmen in große Probleme bringen.




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