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Rohstoff Express: Wochenrückblick Gold, Öl, Kaffee, Soja

16.12.2005  |   Sebastian Hell
Edelmetalle

Nachdem Kassagold ein neues Mehrjahreshoch bei fast 540 $ erreicht hatte, wurde es sogleich massiv abverkauft und fiel noch am selben Tage unter die Marke von 530 $. Auch die nachfolgenden Tage waren für den Spotmarkt sowohl als auch die Futures extrem bärisch. Händler machten das Treffen des amerikanischen Offenmarktausschusses und die damit verbundene Leitzinserhöhung für den Sell Off verantwortlich. Ein weiterer Grund für den Einbruch der Preise dürfte das bevorstehende Weihnachtsfest sein, da viele Händler zwischen Heilig Abend und Neujahr Urlaub haben. Ein Blick auf die CoT Daten verrät, dass die Fundmanager auf einer enormen Longposition sitzen die mit Sicherheit einige Händler vor ihrem Urlaub schließen und die erzielten Gewinne mitnehmen. Noch schlimmer als Gold hat es die anderen drei Edelmetalle getroffen. Diese mussten seit ihren Spitzenkursen deutliche Rückgänge verzeichnen und Palladium verlor sogar an nur einem Handelstag 27 $. Ausschlaggebend für den Einbruch dieser Metalle ist die Schwäche des Goldes und vor allem die Tatsache, dass der Markt von Silber, Platin und Palladium extrem eng ist. Wenn sich nur wenige entschließen aus ihren Longpositionen auszusteigen, springt der Markt etliche Prozentpunkte nach unten.


Öl

Öl konnte im Wochenvergleich weiter zulegen und steht inzwischen kurz davor die Marke von 62 $ pro Barrel in der für Januar bestimmten Lieferung zu überwinden. Hintergrund dieser Stärke des Ölpreises sind Wettervorhersagen in den USA die die Ankunft von zwei Schneestürmen im mittleren Westen sowie Osten des Landes prognostizieren. Die Meteorologen rechnen damit, dass weitere Kältewellen in dieses Gebiet einziehen werden.


Kaffee

Die Notierungen auf Kaffee legten am Montag einen Freudensprung aufs Parkett nachdem bekannt wurde, dass die 2006/2007-er Ernte bei 42 Millionen Säcken liegen werde. Dieser Wert notiert leicht unter den Erwartungen der Händler und wurde somit vom Markt als bullisch eingestuft. Allerdings sollte der ersten Schätzung der brasilianischen Regierung nicht allzu viel Vertrauen geschenkt werden, da diese ihre Prognosen oft am unteren Ende der tatsächlichen Produktion ansetzt. Der Grund für dieses Vorgehen ist die Absicht den Kaffeepreis nicht noch mehr zu drücken. Unabhängige Schätzungen anderer Kaffeehandelsfirmen rechnen mit einer Ernte im Bereich der 46 bis 50 Millionen Säcke.


Sojabohnen

Trotz Spekulationen über eine rückläufige Nachfrage aufgrund des Ausbruchs der Vogelgrippe konnten die Futures auf Sojabohnen in den letzten Tagen deutlich zulegen. Im zentralen Blickpunkt steht nun die Hürde von sechs Dollar an der der Januar Kontrakt bereits mehrmals gescheitert ist. Sobald diese Schwelle nach oben überwunden werden konnte, wird zusätzliches Kaufinteresse unter den Funds aufkommen. Des weiteren gibt es Meldungen, dass die argentinische Ernte geringer ausfallen könnte da derzeit eine erhöhte Trockenheit in den Anbaugebieten herrscht. Wirklich beeindruckend ist allerdings, dass die Futures derart zulegen konnten, obwohl die USDA bei ihrer letzten Ernteschätzung von Anfang Dezember den Carry Over auf 450 Millionen Scheffel gesetzt hat. Hieraus ergibt sich ein Ending Stocks to Use Ratio von 14% das dem größten Wert seit 11 Jahren entspricht. Solch ein Verhalten zeigt, dass der Markt inzwischen alle bärischen News eskomptiert hat und deutliche Stärke zeigt.


© Sebastian Hell
    Quelle: www.derivate-magazin.de
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