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Goodbye Silberfixing: Wie es jetzt mit der Londoner Silberpreisfestlegung weitergeht

14.08.2014  |  Redaktion
Die Londoner Silberpreisfestlegung, die gemeinhin schlicht als "Silberfixing" bezeichnet wird und deren Geschichte bis ins Jahr 1897 zurückreicht, findet heute zum letzten Mal in ihrer gewohnten Art und Weise statt. Mit Handelsschluss werden die Deutsche Bank, die HSBC und die Bank of Nova Scotia, die in den vergangenen 15 Jahren unter der London Silver Market Fixing Limited die Referenzpreise für das weiße Metall definierten, ihr Amt niederlegen.

Vor drei Monaten hatte man das Ende des geschichtsträchtigen Silberfixings angekündigt, nachdem sich die Manipulationsvorwürfe häuften und die Deutsche Bank - offiziell aufgrund der Verkleinerung ihres Rohstoffgeschäftes - den Rücktritt aus dem Gold- und dem Silberfixing bekannt gegeben hatte.

Damit blieben drei Monate, in denen ein Nachfolger für das Silberfixing gefunden werden musste. Schließlich wird der Referenzpreis auf vielen Ebenen des Marktes, von den Silberminenunternehmen bis hin zu den Konsumenten genutzt. Obgleich man sich am Ende mit der CME Group und Thomson Reuters auf einen Kandidaten einigen konnte, der sich damit unter anderem gegen Bloomberg, ETF Securities oder auch die LME durchsetzen konnte, herrscht bei vielen Marktteilnehmern noch immer einige Verwirrung.

So ist bis dato noch immer unklar, wer sich an der neuen Preisfestsetzung beteiligen wird. Zu erwarten wären zunächst die elf Market Maker der LBMA, zu denen allen voran Barclays, Goldman Sachs, HSBC, UBS und JP Morgan zählen. Keine dieser Banken hätte bislang jedoch offiziell bestätigt, auch wirklich an der Referenzpreisbildung teilzunehmen, heißt es in einem Artikel der Financial Times.

Schon ab morgen werden CME und Thomson Reuters das Ruder übernehmen. Anstelle der bisherigen Telefonkonferenz soll der Preis künftig in einem elektronischen Auktionsverfahren und damit durch weit mehr Teilnehmer als im Falle des traditionellen Silberfixings ermittelt werden. Auf diese Weise soll mit dem "London Silver Price", so der offizielle Name des neuen Referenzpreises, eine möglichst akkurate Abbildung gewährleistet werden.

Die Auktion beginnt demnach um 12 Uhr Londoner Zeit mit einem Startpreis, der in US-Dollar pro 100.000 Unzen (kurz "Lakh"), definiert wird. Anschließend ist es an den Teilnehmern der Auktion, die Volumina anzugeben, die sie zum Startpreis kaufen bzw. verkaufen würden. Übersteigt die Abweichung zwischen Kauf und Verkauf 300.000 Unzen, so wird zunächst eine Anpassung des Startpreises vorgenommen. Jede Kauf- bzw. Verkaufsorder muss anschließend erneut eingetragen werden. Dieser Vorgang wiederholt sich so lange, bis die Toleranzgrenze von 300.000 Unzen nicht überschritten wird. Zu diesem Zeitpunkt erfolgt schließlich die Festlegung des Referenzpreises.

Während Thomson Reuters die Aufgabe zufällt, den Silberpreis zu verwalten, zu überwachen und zu verbreiten, ist die CME Group mit dem Betrieb der Auktionsplattform betraut worden. Die Zulassung von Auktionsteilnehmern erfolgt durch die LBMA, welche den Silberpreis zudem einmal täglich auf ihrer Webseite veröffentlichen wird.


© Redaktion GoldSeiten.de




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