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Silberknappheit in China? - Edelmetallprognosen der Société Générale

17.08.2014  |  Redaktion
Nachdem Silber zwischen Anfang Juni und Anfang Juli eine Rallye hinlegte, bei der das Edelmetall von seinem bisherigen Jahrestief bei 18,76 USD auf zwischenzeitlich 21,50 USD je Feinunze stieg, musste es jüngst einige seiner Gewinne wieder abgeben und pendelte sich zuletzt in der Region um die 20-USD-Marke ein.

Laut den Analysten der französischen Großbank Société Générale gebe es jedoch unter Umständen durchaus einen Grund, auf eine Besserung für Silber zu hoffen. So seien die chinesischen Silberbestände, gemessen an den Beständen der Shanghai Futures Exchange (FHSE), jüngst erheblich gesunken.

Die Silberbestände in Shanghai hätten sich seit März 2013 demnach um ziemlich genau 1.000 Tonnen von 1.143 auf letztlich 148 Tonnen verringert. Diese Summe sei dabei keineswegs unbedeutend, wie die Analysten betonen, betrachtet man sie etwa in Relation zu einer jährlichen industriellen Silbernachfrage, die in China im vergangenen Jahr laut Angaben von Thomson Reuters GFMS 8.163 Tonnen erreicht hatte.

Angesichts einer schwächeren chinesischen Wirtschaft, einschließlich der Industrie, in Verbindung mit niedrigeren Silberpreisen als Folge einer schwächeren Nachfrage sei diese Entwicklung nur schwerlich nachzuvollziehen.

Einen Anstieg der Silberschmuckverkäufe schließen die Experten ebenso aus wie eine rückläufige heimische Minenproduktion. Ganz im Gegenteil sei die Silberproduktion sogar gestiegen, was sich jedoch nicht auf das Angebot am Markt ausgewirkt habe. Der Grund: Diejenigen Minenunternehmen, in denen das Edelmetall ohnehin nur als Beiprodukt gefördert wird, halten nach Einschätzung der französischen Großbank das von ihnen produzierte Silber zurück, um einen besseren Verkaufspunkt abzupassen, an welchem der Preis des weißen Metalls wieder höher notiert.

Ein weiterer Grund für die geringen Silberbestände könnte laut der Société Générale in der Wiederbelebung der Photovoltaik-Branche liegen, die 2012 und Anfang 2013 unter anderem auch aufgrund der hohen Silberpreise schwere Zeiten durchmachte. Im vergangenen Jahr zeichnete sich jedoch schließlich eine Trendwende ab, die sich auch in diesem Jahr weiter fortsetze.

Die Aufpreise liegen derzeit bei durchschnittlich 0,74 USD je Feinunze bzw. ca. 3,7%, verglichen zu durchschnittlichen 3% im Vorjahr. Dies bilde eine relative Knappheit am chinesischen Silbermarkt ab. Aktuell sei der Aufpreis fast doppelt so hoch wie die durchschnittliche Prämie im bisherigen Verlauf des Jahres, was auf den ersten Blick fälschlicherweise als bullisches Anzeichen gewertet werden könne, so die Analysten.

Die französische Großbank gibt zu bedenken, dass sich die Knappheit in China bereits auf den globalen Silberpreis ausgewirkt habe und zugleich damit zu rechnen sei, dass die Minenunternehmen ihre Bestände nur für begrenzte Zeit zurückhalten werden. In der Tat könnte der Verkauf dieser Bestände sogar zu einer weiteren Preiskorrektur führen.


Preisvorhersagen der Société Générale

• Gold: Die Analysten rechnen nach wie vor mit einem weiteren Rückgang beim Goldpreis, der nach 1.290 USD im zweiten Quartal bis Ende des Jahres schrittweise zunächst auf 1.260 und schließlich 1.245 USD sinken werde. Diese Entwicklung setze sich nach Ansicht der Experten auch im kommenden Jahr fort. Nach im Schnitt 1.272 USD im Jahr 2014 soll der durchschnittliche Preis 2015 auf 1.175 USD zurückgehen.

• Silber: Bei Silber zeigen sich die Analysten ebenfalls von ihrer pessimistischen Seite. Hier prognostizieren sie einen vierteljährlichen Rückgang um 1,00 USD, wodurch der Preis des weißen Metalls bis Ende des Jahres 17,00 USD erreichen würde. Einem Jahresdurchschnitt von 19,00 USD in diesem Jahr soll im kommenden Jahr ein niedrigerer Durchschnittspreis von 18,00 USD folgen.

• Platin: Im Hinblick auf den Platinpreis sind die Experten jedoch weiterhin optimistischer. Deren Prognose zufolge soll hier ein Anstieg auf 1.458 USD im dritten und schließlich 1.473 USD im vierten Quartal erfolgen. Im Anschluss an die 1.455 USD, welche die Société Générale für 2014 voraussagt, soll der Preis 2015 auf durchschnittlich 1.480 USD steigen.

• Palladium: Geht es nach Ansicht der Analysten, so wird Palladium bereits im kommenden Jahr die 900-USD-Marke erreichen. Von 805 USD im zweiten Quartal soll der Preis des Edelmetalls zunächst auf 820 USD im dritten und schließlich 850 USD im vierten Quartal steigen. Im Schnitt rechnen die Experten mit einem Preis von 805 USD im Jahr 2014, gefolgt von 875 USD im Jahr 2015.

Den vollständigen englischsprachigen Bericht der Société Générale können Sie hier einsehen.


© Redaktion GoldSeiten.de



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