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Klare und typische Untergangssignale in der Endphase

23.06.2015  |  Prof. Dr. Hans J. Bocker
Der Schuldenberg wächst, wie durch fortwährende Ausbrüche glühender Lavamassen, die sich, erstarrend, Schicht um Schicht auf dem in den Himmel ragenden Vulkankegel aufbauen. Das globale Gespinst der Banken ist unrettbar bankrott, was vor der Öffentlichkeit sorgfältig verborgen wird. Daher müssen diese Banken durch ihre Staaten zu Lasten der dortigen Steuerzahler und/oder neuer Staatschulden fortwährend "gerettet" werden. Die "Abzüge" und eigentlichen "Lasten" für die Bevölkerung kommen jedoch mit erheblicher Phasenverschiebung, z. B. dann wenn die deutschen Bürgschaften in drei- oder sogar vierstelliger Milliardenhöhe fällig und abgerufen werden. Da sie im Moment noch kaum spürbar sind, bleiben die großen Proteste, Aufstände und Revolutionen vorerst noch aus.

In Frankreich, Belgien, Spanien, Portugal und Italien, also beileibe nicht nur in Griechenland, werden hierbei sehr schnell Größenordnungen erreicht, die massive Bonitätsherabstufungen im Gefolge haben. Dies aber verursacht weitere Herabstufungen von Staatsanleihen, fallende Kurse und Renditen, Damit aber schließen sich folgende Glieder der Kausalkette mit immer größeren Problemen an. Es leiden beispielsweise die dort investierten ausländischen Banken, Versicherungen, Hedgefonds und anderer Finanzinstitute, die in größter Not nach noch mehr "Rettungsgeldern" schreien, was sage ich - in Winseldiskant kreischen oder heulen.

Nicht verwunderlich: Der größten griechischen Steuerbehörde mit Sitz nördlich von Athen, beispielsweise, ging ab der 3. Aprilwoche das Licht aus. Wegen Geldmangel konnten die überfälligen Stromrechnungen nicht bezahlt werden, und der Lieferant schaltete die Versorgung ab. Ein Finanzamt ohne Strom - der Wunschtraum der meisten Deutschen - wurde endlich Wirklichkeit. Leider im falschen Land.

Obamas dringende Aufforderung an die Griechenregierung, beim Steuereintreiben "härter zuzuschlagen", resultierte in einer Antwortnote Athens: "Dear Mister President, würden wir ja gerne tun, aber schicken Sie uns doch schnell ein bisschen Strom. Sonst bleibt es in den Finanzämtern auch weiterhin dunkel und kalt, mit vor Ärger schwarzen Beamten und Oberchefs - Verzeihung, wollten sagen - schwarzen Bildschirmen. Auch brauchen wir 100 Millionen von Steuerzahlbefehlen, denn der Verschleiß ist gewaltig. 98% der Empfänger benutzten diese nämlich zum Anzünden von Holzfeuerchen und auf Toiletten, Das ist bei uns Tradition. Wissen Sie, Mr. President, die Feuerchen braucht die Bevölkerung dringend, denn es kann bei uns im Winter sehr frisch werden. Selbst die Toiletten sind trotz diverser Knappheiten auch noch nicht völlig abgeschafft."

Obama las, und murmelte mit schwacher Stimme: "Tja, andere Länder, andere Sitten." Und seine Bürger, sprich Untertanen, wundern sich, warum ihre Obertanen sie unter 2 342 Steuergesetzen leiden lassen, deren dazugehörige Steuer-Bescheide allerdings nicht in Toiletten und Feuerchen landen. Kommt aber vielleicht noch. Die Griechen schütteln über soviel devote Staatsgläubigkeit und Steuerzahl-Eifer der Amerikaner nur erstaunt die schlauen Köpfe, und murmeln mit noch schwächerer Stimme als Obama: "Tja, andere Länder, andere Sitten."

Natürlich schreit oder winselt man im Mittelmeerraum generell lauter nach "mehr", als im kühlen, reichen Norden. Gelegentlich versucht es Athen auch mal mit ein wenig Erpressung, Da will man schon mal ISIS-Terroristen mit griechischen Pässen nach Norden schicken, oder man schwenkt die Nazikeule drohend in Richtung Berlin mit Reparationsforderungen über 250 Mrd. €.

Übrigens wäre China mit derzeit 3,7 Billionen Devisen (meist Dollar) durchaus in der Lage, Griechenland nachhaltig zu "retten", für entsprechende Gegenleistungen, versteht sich, wie z. B. Ölförderungsrechte oder der Verkauf großer Häfen. Ein chinesischer Brückenkopf in der EU und im NATO-Raum wäre doch todschick. Man stelle sich nur die vor Glück strahlenden Gesichter in Brüssel, London und Washington vor.


Der Weltstaat von Brutopia

Natürlich fließen neue Rettungsgelder aus nördlicher Richtung, und Griechenland allein hat bis heute rund 350 Mrd. € s schlicht auf Nimmerwiedersehen "verbraten". Wir gehen nun zügig dem dritten Bailout Griechenlands entgegen. Irgendeine schlüssige Erklärung, wie allein die Alt-Schulden, die man mit Neu-Schulden bekämpft, jemals zurückgezahlt werden sollen, fehlt bis heute. In Brüssel, Berlin und Paris herrscht peinliches Schweigen. Volk und Wählern aber gaukeln die prostitutiven Medien Tag und Nacht eine super-heile Welt vor. Zeitgleich bilden sich in den bankrotten Ländern radikale Randparteien mit großem Zulauf.

Man kann und will die Griechen nicht aus der Brüsseler Diktatur ausscheiden lassen, da das sonst Nachahmer fände. Das Ziel ist die Ausrufung der "Vereinigten Staaten von Europa", die "VSE" also, die man dann mit den „VSA“ zum Weltstaat fusionieren will. Diese Vision und der mit allen Mitteln erzwungene Marsch ins "Weltreich von Brutopia" (von "brutal" und "Utopie"), hat natürlich ihren Preis und fordert ihre Opfer. Da muss also bis zum Weißbluten der Steuerzahler "gerettet" werden, koste es, wen es wolle, jedenfalls bis zum Realitätsabgleich.

Ein fataler Nebeneffekt: Da immer wieder „gerettet“ wird, sinkt die ohnehin schwache, aber heilende Reformtätigkeit im EU-Süden auf den Nullpunkt oder sogar darunter. Zudem leiden auch die Geldgeber im Norden. Die dortigen Banken werden um extreme Abschreibungen nicht herumkommen. Die verlorenen Beträge müssen dann durch viel höhere Gebührenbelastungen der Kunden plus Negativzinsen, und durch von der Zentralbank erbettelte Geldgeschenke, wieder hereingeholt werden. Außerdem scheut gebranntes Kind das Feuer.


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