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Rohstoff Express: Das Blutbad bei Silber hat begonnen! Was tun?

20.04.2006  |   Sebastian Hell
Die größte Aufmerksamkeit der Händler hat wahrscheinlich der heutige Sell Off bei Silber erreicht. Nachdem das Edelmetall seinen Höchstkurs bei 14,33 $ in der für Mai bestimmten Lieferung erreicht hatte, ging der Abverkauf los. Momentan notiert das Edelmetall bei 12,60 $, was einem Verlust von 9.610 $ pro Kontrakt gleich kommt! Viele werden sich wahrscheinlich fragen, was für den massiven Kursverlust verantwortlich war? Erklärungen gibt es natürlich viele, vor allem wenn man einen Dow Jones Newsfeed besitzt, bekommt man im Minutentakt Händlermeinungen und Analystenerklärungen die alle den stattgefundenen Ausverkauf erklären können. Kurioserweise wusste allerdings niemand im Vorfeld, dass dieser heute stattfinden wird. Hinterher sind immer alle schlauer, aber nun zurück zum Thema.

Es war eigentlich klar, dass es bei Silber einen starken Einbruch geben wird (ich hatte diese Möglichkeit schon früher erwähnt) allerdings wusste niemand wann dieser kommen wird. Die letzten Tops im April 2004, Dezember 2004 und Dezember 2005 wurden allesamt von einer heftigen Liquidation begleitet. Allerdings ist ebenso zu erkennen, dass sich Silber relativ schnell wieder abfangen konnte und seinen Weg gen Norden fortsetzte. Somit sollten Silberbullen nach Einstiegsgelegenheiten auf der langen Seite Ausschau halten. Ich würde nicht dazu raten ins fallende Messer zu greifen, sondern dem Markt ein paar Tage Zeit geben sich zu stabilisieren. Der Trend ist allerdings weiterhin intakt und der Abverkauf sollte dazu führen die immer noch hohe Longposition der Fonds von aktuell 46.000 Kontrakten auf ein niedrigeres Niveau bei 20.000 Kontrakte zu drücken.

Bei den Energierohstoffen kommt es heute ebenfalls zu Gewinnmitnahmen, welche bei Benzin einen Verlust in Höhe von über 2.300 $ pro Kontrakt hervorrufen. Rohöl und Heizöl verbuchen Verluste von 1.390 $ bzw. 2.016 $. Der iranische Ölminister hatte über Nacht mitgeteilt, dass der Ölpreis noch viel weiter ansteigen wird. Außerdem gaben die nigerianischen Rebellen bekannt, dass die Pausierung der Anschläge auf Ölpipelines bald zu einem Ende kommen wird und neue Attacken geplant sind. Die Unsicherheiten im Markt bleiben also weiterhin hoch, weswegen auch in den kommenden Tagen mit weiteren Kursanstiegen gerechnet werden kann.

Zucker verliert derzeit um 0,43 Cents oder 325 $ in der Julinotierung. Wahrscheinlich haben die Gewinnmitnahmen bei Öl zu den Kursrückgängen geführt, da Zucker für die Ethanolproduktion verwendet wird und somit auch ein Energierohstoff ist. Pakistan hat kürzlich die sechste Ausschreibung zum Kauf von 50.000 Tonnen Zucker preisgegeben. Die inländische Nachfrage von 3,8 Millionen Tonnen, konnte mittels der Ernte in Höhe von 2,8 Millionen Tonnen nicht gedeckt werden. In Brasilien wird die diesjährige Ernte bei 420 Millionen Tonnen liegen, nach 385 Millionen im letzten Jahr. Hieraus ergibt sich eine Exportsteigerung um 2,2 Millionen Tonnen. Sollten die Preise für Energie weiterhin hoch bleiben, ist damit zu rechnen, dass Brasilien mehr Ethanol produzieren wird und sich dadurch die Ausfuhr von Zucker verringert. Diese Annahme war auch der Grund für die Aufwärtsbewegung dieser Woche.


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© Sebastian Hell
    Quelle: www.derivate-magazin.de
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