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Gold: Status als Sicherer Hafen steht außer Zweifel

22.08.2015  |  Steve Saville
Es folgt ein Auszug aus einem Kommentar, der ursprünglich am 16. August 2015 auf www.speculative-investor.com veröffentlicht wurde. Auszüge aus unseren Newsletters und anderen Marktkommentaren können Sie auf unserem Blog http://tsi-blog.com nachlesen.

Gold unterscheidet sich stark von allen anderen Rohstoffen. Der Grund sind die physischen Eigenschaften des Metalls. Sie machten es über tausende Jahre hinweg zu Geld und bewirkten auch, dass die geförderten und oberirdisch existierenden Goldmengen um ein Vielfaches größer sind als die Jahresproduktion.**

Trotz dieser bereits existierenden Mengen, die im Vergleich zur Neuproduktion enorm sind (oder anders ausgedrückt: trotz eines massiven Stock-to-Flow-Verhältnisses), ist Gold immer noch ein Rohstoff, dessen US$-Kurs weiterhin von den allgemeinen Rohstoffkurstrends beeinflusst wird.

Genauer gesagt: Ein starker Verfall der Rohstoffpreise wird selbstverständlich den Goldpreis unter Druck setzen. Steigen die Rohstoffpreise hingegen stark, setzt selbstverständlich Aufwärtsdruck bei den Goldpreisen ein. Die “Gold-Performance“ lässt sich daher am deutlichsten anhand eines Vergleichs mit den Kursentwicklungen anderer Rohstoffe “demonstrieren". Am besten eignet sich dafür ein Vergleich mit nicht-monetären Metallen**.

Ein solcher Vergleich zeigt nun, dass Gold genauso funktionierte, wie eine Absicherungsanlage unter den gegebenen ökonomischen und finanzmarkttechnischen Umständen funktionieren hätte sollen.

In Bezug an den folgenden Chart stellen wir fest, dass das Gold/GYX-Verhältnis (Goldkurs geteilt durch den Gesamtkurs einer Auswahl an Industriemetallen) zwischen Mittel 2007 bis Anfang 2009 in die Höhe schloss. Dies geschah in Reaktion auf die globale Finanzkrise und die schwere Rezession der damaligen Zeit.

Mit der Kursspitze von Anfang 2009 wurde ein Allzeithoch markiert. Daran zeigt sich unter anderem, wie extrem niedrig damals das Vertrauen in die zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklungen und die Fähigkeiten der Zentralbanken gewesen ist.

Als die Krise abebbte und die wirtschaftliche Erholung einsetzte, erlebten wir einen starken Rücksetzer im Verhältnis. Ab der ersten Jahreshälfte 2010 hörte das Verhältnis aber auf zu sinken. Seither bildet es niedrigere Hochs und höhere Tiefs aus. So sorgte die Krise der Eurozone dafür, dass das Verhältnis zwischen 2011-2012 wieder knapp unter sein Allzeithoch stieg.

Ab Ende 2012 bis Ende 2014 sorgte der Anschein wirtschaftlicher Stabilität in der Eurozone und den USA dafür, dass das Verhältnis stetig abwärtsdriftete. Das Wiederaufkommen von Sorgen und Ängsten bezüglich der Eurozone verursachte in den letzten 9 Monaten dann eine Reihe von Sprüngen im Verhältnis.

Ende letzter Woche befand sich das Gold/GYX-Verhältnis dann fast auf einem 2-Jahre-Hoch – fast in der Mitte der breiten Spanne, die sich im Zeitraum von 2009-2010 etabliert hatte. Hierbei ist anzumerken, dass sich diese breite Spanne auf einem, nach historischen Standards, erhöhten Niveau befindet.

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Das aktuell herrschende Vertrauen in die Fed, den US-Aktienmarkt und die US-Wirtschaft ist als überdurchschnittlich zu bezeichnen. Für uns ist das ein Hinweis darauf, dass das Gold/GYX-Verhältnis aktuell so hoch steht, wie es stehen sollte. Wir sind allerdings auch der Ansicht, dass dieses Vertrauen unangebracht ist und sich mit der Zeit nach und nach auflösen wird. Dies wird dazu führen, dass das Gold/GYX-Verhältnis sein 2009er-Hoch durchbrechen wird.

Leider können wir nicht vorhersagen, wann genau das passieren wird. Unseren Schätzungen nach hätte es schon so soweit gewesen sein müssen. Doch trotz vieler gegenteiliger Indikatoren zeigt sich eine kritische Masse von Menschen weiterhin überzeugt, dass uns in Kürze wieder bessere wirtschaftliche Zeiten erwarten werden.

*Das oberirdische Goldangebot ist im Vergleich zur Jahresproduktion derart groß, dass die jährlichen Produktionsschwankungen als Anhaltspunkte für Kursentwicklungen getrost ignoriert werden können.

** Gold ist inzwischen kein Geld im wahren Sinne des Wortes mehr, allerdings wird es immer noch so gehandelt.



© Steve Saville
www.speculative-investor.com


Regelmäßige Finanzmarktprognosen und -analysen stehen auf unserer Webseite www.speculative-investor.com zur Verfügung. Zurzeit bieten wir keine kostenlosen Probeabos an, aber Gratisbeispiele unserer Arbeit (Auszüge aus unseren regelmäßig erscheinenden Kommentaren) können Sie unter www.speculative-investor.com/new/freesamples.html abrufen.

Dieser Artikel wurde am 18. August 2015 auf www.safehaven.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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