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Rohstoff Express: Abverkauf bei Rohstoffen! China erhöht Zinsen!

27.04.2006  |   Sebastian Hell
Ein Blick auf die heutigen Kurse der an den US Börsen CBOT, CME, NYBOT, COMEX und NYMEX gehandelten Rohstoffe zeigt, dass fast alle Commodities mit der roten Laterne unterwegs ist. Unter den Gewinnern finden sich nur Orange Juice, Gold, Silber und Platin. Verantwortlich für die Kursrückgänge auf breiter Front dürfte die bevorstehende Zinserhöhung in China sein. Laut Angaben der People`s Bank of China soll am morgigen Freitag der Leitzins zum ersten Mal seit Oktober 2004 von 5,58% auf 5,85% angehoben werden. Als Begründung wurde ins Feld geführt, dass die rasant wachsende Wirtschaft (über 10% im ersten Quartal 2006) abgekühlt werden soll. Sie können sich wahrscheinlich vorstellen, welche Auswirkungen eine langsam wachsende chinesische Wirtschaft auf die meisten Rohstoffpreise hätte. Somit ist es nicht allzu verwunderlich, dass heute auf breiter Front verkauft wird.

Bei Weizen sind gerade die Notierungen auf Frühlingsweizen (Minneapolis Wheat) sowie Winterweizen der Sorte Kansas mächtig unter Druck. Im Mittelpunkt stehen natürlich die soeben veröffentlichten Export Sales, welche mit einem Wert von lediglich 255.900 Tonnen die Erwartungen in Höhe von 300.000 bis 500.000 Tonnen nicht treffen konnten. In Anbetracht des weitaus billigeren französischen sowie australischen Exportweizenpreises ist es auch nicht allzu verwunderlich, dass der amerikanische Export schleppender verläuft. Zusätzlich bärisch wirken sich Meldungen seitens der Wetterdienste aus. In den nächsten Tagen sollen Regenschauer über den trockensten Teilen der südlichen und östlichen Plains niedergehen und für eine Entspannung der extremen Trockenheit sorgen. Ob dies allerdings noch viel bei dem ohnehin schon sehr gestressten Winterweizen nützen wird, ist fraglich. Der heutige "Drought Monitor" zeigt, dass sich mittlerweile der größte Teil Oklahomas in der Kategorie "D3" befindet. Diese Einstufung bedeutet, dass der Boden extrem trocken ist. Außerdem wurde im letzten USDA Report die Ernte der Bundesstaaten Texas und Oklahoma zu 77% bzw. 72% mit "poor to very poor" bewertet. Immerhin tragen diese beiden Staaten 16% zur gesamten amerikanischen Winterweizenernte bei weswegen die Ratings ernst genommen werden sollten.

Nachdem die Notierungen von Live und Feeder Cattle sowie Lean Hogs und Pork Bellies gestern deutlich angezogen haben und die Bellies sogar Limit Up geschlossen haben, ist heute von dieser Euphorie nichts mehr zu erkennen. Obwohl die gestrigen Großhandelspreise bei Cattle um 2,37 $ auf 147 $ sowie um 1,58 $ auf 66,02 $ bei den Hogs zulegen konnte, reagiert der Markt heute nicht auf dieses Ereignis. Im Blickpunkt steht nämlich die heutige Entscheidung des russischen Landwirtschaftsministeriums wonach die Einfuhren von Geflügelprodukten auf unbestimmte Zeit gestoppt wurden. Da die USA der größte russische Exportpartner bei Geflügelprodukten sind, trifft dieser Stop die Fleisch Futures besonders hart. Wie bereits in früheren Kolumnen erwähnt sind die Cold Storage Bestände an Geflügel und rotem Fleisch extrem hoch. Der Rückstau verschlimmert sich somit durch diese Entscheidung ungemein und sollte zu weiteren Preisrückgängen führen.


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© Sebastian Hell
    Quelle: www.derivate-magazin.de
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