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Silber birgt enormes Potential

16.10.2015  |  Markus Blaschzok
Die US-Terminmarktdaten der Vorwoche zeigten, dass der Silberpreis durch die US-Regierung und das Bankenkartell wieder extrem über den Terminmarkt ausgebremst wurde. Eine derart starke Manipulation und Drückung des Preises sahen wir zuletzt im Jahr 2012, im Vorfeld des großen Crashs am Edelmetallmarkt.

Mit 18 Tagen der Weltproduktion gingen JP Morgan und Co. in der Vorwoche short und hielten somit gegen die Spekulanten, die hingegen stark auf der Käuferseite waren. Die Spekulanten sind damit schon fast alle wieder auf der Käuferseite mit einem CoT-Index, der gerade einmal bei 22 Punkten notiert.

Es scheint daher nicht mehr viel Anstiegspotenzial zu geben, dafür gibt es zumindest kurzfristig umso mehr Rückschlagspotenzial im Silberpreis, sobald der letzte Spekulant erst einmal gekauft haben wird und danach einer nach dem anderen den Markt enttäuscht verlässt. Prognosen von einem in Kürze stark steigenden Silberpreises können wir uns vorerst noch nicht anschließen.

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Gold hat hingegen bereits den ersten technischen Widerstand bei 1.177$ erreicht und sogar übersprungen. Die Terminmarktdaten ließen eigentlich noch deutlich mehr Potenzial nach oben, weshalb wir es für möglich halten, dass Gold gar bis in den Bereich von 1.220$ bis 1.240$ ansteigen könnte – das erste Preisziel von mindestens 1.180$, das wir Anfang August bei Preisen von unter 1.100$ gaben, wurde bereits erreicht und alles darüber ist ein zusätzlicher Gewinn.

Die starke Manipulation im Silber lässt nur zwei mögliche Entwicklungen zu. Zum einen kann der Silberpreis nur weiter steigen, wenn die großen Händler wieder damit beginnen sich am Terminmarkt einzudecken oder es kommt von irgendwo her plötzlich enorm starke physische Nachfrage. Für dieses Szenario sehen wir nur eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit. Alternativ gibt es die Möglichkeit, dass die Manipulatoren den Preis wie üblich so lange ausbremsen, bis die Spekulanten das Handtuch werfen und dann in fallende Preise wieder kaufen.

Im besten Fall kaufen die Manipulatoren dabei frühzeitig, sodass der Einbruch nicht so stark wird und im Worst Case hingegen nur zögerlich, wodruch Silber unter das letzte Verlaufstief bei 14$ fallen würde. Für dieses Szenario scheint die Wahrscheinlichkeit aufgrund unserer Erfahrungen der letzten Jahre schon sehr hoch zu sein. Aus diesem Grund geben wir Silber imbesten Fall gerade noch so viel Potenzial, um nach einem positiven Ausbruch aus der aktuellen charttechnischen Wimpelformation bis 17 US-Dollar anzusteigen, wobei der CoT-Index auf null Punkte fallen sollte. Kurzfristig gesehen, sollten spätestens dort Gewinne mitgenommen werden.


Ein Wechsel des Sentiments steht bevor

Die ausgebliebene Zinsanhebung in den USA bringt langsam ein Umdenken unter den Händlern und Fondsmanagern – weg von Zinsanhebungen hin zu neuen geldpolitischen Maßnahmen. Nachdem erst kürzlich die neuen US-Arbeitsmarktdaten sehr schlecht ausfielen, was indizierte, dass es auch im Dezember zu keine Zinsanhebung geben wird, verändert sich die Meinung der Marktteilnehmer sukzessive dahin, dass ein neues amerikanisches QE-Programm gar nicht mehr so weit entfernt liegen könnte. Die Anleihenkurse und der Goldpreis konnten in den letzten zwei Wochen durch den Wechsel der Marktmeinung bereits deutlich zulegen.

Mit der Veränderung der Stimmung der Investoren weg von einer Zinsanhebung in den USA hin zu neuen Anleihekaufprogrammen, werden die Edelmetalle in Bälde auch in US-Dollar ihre langfristige Trendwende vollziehen und einen neuen Bullenmarkt starten. In vielen anderen Währungen wurden die Tiefs längst gefunden und sobald die USA wieder dem Abwertungswettlauf beitreten, werden die Edelmetalle inflationsbedingt zwangsläufig steigen müssen.

Eine Trendwende am Edelmetallmarkt scheint, trotz der kürzlich wieder starken Drückung, sehr nahe zu sein, wobei sich dieser Markt vermutlich gerade in den Bodenbildungsphase befindet. In Europa reicht das aktuelle Anleihekaufprogramm EMU-QE1 im Moment noch nicht aus, um eine Deflation zu verhindern, was die aktuellen Preissteigerungsraten für die Eurozone im September zeigten. Nach diesem Warenkorb fielen die Preise um 0.1% anstatt zu steigen, womit die EZB unter Zugzwang gerät, mehr Geld zu drucken und den Euro abzuwerten.

Ein Vergleich des Goldpreises in US-Dollar zu der amerikanischen Geldmengenentwicklung zeigt, dass Gold nahezu die Hälfe des Anstiegs in den vergangenen fünf Jahren korrigierte, die Geldmenge seither jedoch auf unverändert hohem Niveau verharrt. Wir gehen davon aus, dass die private US-Notenbank in den kommenden zwölf Monaten ein neues QE-Programm lancieren und spätestens dann der Goldpreis auch in US-Dollar einen neuen langfristigen Bullenmarkt beginnen wird. In Euro gerechnet, sehen wir Gold breits jetzt in einem neuen langfristigen Aufwärtstrend, weshalb Rücksetzer Chancen für einen günstigen Einstieg sind.


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