Venezuela steckt in einer tiefen Finanzkrise. Die Wirtschaft des südamerikanischen Landes leidet stark unter den niedrigen Ölpreisen und das finanzielle Missmanagement der Regierung tut sein Übriges. Wie mining.com gestern berichtete, werden zudem innerhalb der nächsten beiden Monate Zinszahlungen und Schuldenrückzahlungen in Höhe von mehr als 5 Milliarden Dollar fällig.
Nach Angaben des Artikels verfügt Venezuela jedoch nur über 500 Mio. Dollar an "liquiden Reserven" - der Rest der Devisen setze sich aus Gold und IWF-Krediten zusammen. Das Edelmetall machte dabei per Anfang Oktober dieses Jahres mit 67,3% den Großteil der Reserven des Landes aus.
Aufgrund der prekären Finanzlage ist Venezuela nun wahrscheinlich gezwungen, einen Teil seiner 361 Tonnen Gold zu verkaufen. Präsident Nicolas Maduro hatte im Namen der venezuelanischen Zentralbank bereits im April einen ähnlichen Deal mit der Citigroup unterzeichnet, demzufolge etwa 1,4 Mio. Unzen Gold gegen 1 Milliarde Dollar in Barmitteln getauscht werden sollten. Die Details der Vereinbarung wurden nie veröffentlicht, es wird jedoch angenommen, dass Venezuela damals nur 800-850 Dollar je Unze erhielt, obwohl Gold bei rund 1.200 USD notierte.
Barclays geht nun nach Angaben des Artikels davon aus, dass noch vor Jahresende ein erneuter Austausch stattfindet, diesmal in Höhe von schätzungsweise 3 Milliarden Dollar. Das entspräche bei aktuellen Goldpreisen rund 2,6 Mio. Unzen (knapp 81 Tonnen) - oder 3,5 Mio. Unzen (rund 109 Tonnen) auf Grundlage des April-Deals. Viel Verhandlungsspielraum wird dem Land nicht bleiben.
Erst im November 2011 hatte Venezuela 180 Tonnen Gold aus den Londoner Tresoren zurück in die Landeshauptstadt Caracas geholt, um, wie es der verstorbene frühere Präsident Hugo Chavez ausdrückte, "die Diktatur des Dollar zu beenden".
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