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Trendwende bei Silber: Die Papiermärkte stecken in Schwierigkeiten

23.01.2017  |  Steve St. Angelo
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Nach Angaben von GFMS Thomson Reuters belief sich der Überschuss am Silbermarkt in jenem Jahr auf 306 Millionen Unzen. Als der Preis des Edelmetalls in den 1980er Jahren tiefer und tiefer sank, wurden weiterhin große Mengen am Markt verkauft, insbesondere in den Jahren 1983 (140 Millionen Unzen) und 1984 (149 Millionen Unzen). Zwischen 1987 und 1999 setzten sich die jährlichen Nettoüberschüsse fort, weil Länder wie China, Russland und Indien ihre offiziellen Silberreserven abbauten.

Im Jahr 2000 änderte sich das jedoch grundlegend und am Silbermarkt entstand seit langer Zeit das erste Defizit. Seitdem wurde in allen 17 aufeinanderfolgenden Jahren ein Nettodefizit des globales Silbermarktes verzeichnet. Den Schätzungen der Analysten von GFMS und dem Silver Institute zufolge ist für 2016 erneut ein Defizit von 185,5 Millionen Unzen zu erwarten.

Wie aber kann es sein, dass nun schon seit 17 Jahren in Folge ein Silberdefizit besteht? Ganz einfach - weil sich zuvor (zwischen 1975 und 1999) ein Überschuss von insgesamt 2 Milliarden Unzen angesammelt hatte, eine Reserve für schlechte Zeiten:

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Diese Zahlen sind selbstverständlich nur gute Schätzungen und stammen aus offiziellen Quellen, die ein Interesse daran haben könnten, die tatsächliche Lage zu beschönigen. Wir können jedoch deutlich erkennen, dass ein großer Teil des verfügbaren Silbers aufgekauft wurde und sich jetzt wahrscheinlich in sehr starken Händen befindet.

Der Markt mag nicht weiter sein als das Ergebnis einer einzigen großen "Intervention", doch die in offiziellen Berichten gemeldeten Silberdefizite der letzten 17 Jahre bedeuten, dass dem Silbersektor ein wirklich schwerwiegender Wandel bevorsteht. Nein, das sage ich nicht deshalb, weil ich selbst in Silber investiert habe. Der Beweis für diese Behauptung liegt direkt vor uns - es gibt keinen Grund, die Sache künstlich aufzubauschen, denn die Marktlage liefert die nötigen Argumente selbst.


Die Papiermärkte für Gold und Silber stecken in ernsten Schwierigkeiten

Viele Edelmetallinvestoren glauben, dass es möglich ist, die Beeinflussung der Märkte und die Preismanipulationen weiter auf unbestimmte Zeit fortzusetzen. Wir können jedoch bereits den beginnenden Kollaps der internationalen Währungsreserven beobachten. Wenn Präsident Trump eine Zeit lang die Geschicke der Vereinigten Staaten lenkt, werden wir aufgrund von Handelskriegen und zunehmendem Inflationsdruck in den USA außerdem ernstzunehmende finanzielle Verschiebungen erleben.

Darüber hinaus prognostizieren GFMS und das Silver Institute auch für die nächsten Jahre weiterhin Nettodefizite am Silbermarkt, da die weltweite Silberproduktion abnimmt, während die Nachfrage weiterhin hoch ist. Das wird die angespannte Marktlage weiter verschärfen.

Wie gesagt, ich versuche hier nicht, einen Hype zu erzeugen. Die Situation, die ich beschreibe, ähnelt der Ausgangslage im Film "The Big Short", in dem die Protagonisten gegen das Desaster wetten, das auch als Markt für hypothekenbesicherte Wertpapiere bekannt ist. Ihnen war bewusst, dass der gesamte Sektor ein Kartenhaus war, das nur auf den ersten Windstoß wartete. Die Implosion war nur eine Frage der Zeit.

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Nach den besten Quellen, die ich finden konnte, belaufen sich die physischen Goldanlagen heute weltweit auf 2,2 Milliarden Unzen, die physischen Silberanlagen auf 2,5 Milliarden Unzen. Natürlich gibt es wahrscheinlich noch mehr physisches Gold und Silber, von dem wir nichts wissen, aber am Verhältnis der beiden Investments wird das nicht allzu viel ändern.

Allein eine Verdopplung der Nachfrage nach physischen Edelmetallen würde den Aufwärtsdruck auf den Silberpreis viel mehr verstärken als den Druck auf den Goldpreis, denn dann werden auch kapitalstarke Trader und Hedgefonds an den Silbermarkt drängen, weil sie dort mit höheren prozentualen Gewinnen rechnen. Wenn Präsident Trump zudem Bewegung in die Finanzwelt bringt, werden wir in den USA den Beginn der Kursfeuerwerke erleben. 2017 wird wahrscheinlich das Jahr sein, in dem der Zusammenbruch des Systems ernsthaft beginnt.


© Steve St. Angelo
(SRSrocco)


Dieser Artikel wurde am 17. Januar 2017 auf srsroccoreport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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