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Der 15. März 2017 - Ein Wendepunkt?

14.03.2017  |  Prof. Dr. Hans J. Bocker
Gelebt, geliebt, getrumpt, gesoffen und alles von der FED erhoffen

Kurze Erläuterung zu den 6 Sinnträgern im Untertitel:
  • Gelebt: Weit über die Verhältnisse seit 70 Jahren
  • Geliebt: Von den Finanzeliten wegen Steuerfreiheit, Billiggeld, Nullzins und beliebigen unbeschränkten Rettungen mit Steuergeld im Bankrottfalle
  • Getrumpt:: Nach einer missglückten Wahl
  • Gesoffen: Aus dem Schulden-Schlammtümpel bis zum Erbrechen
  • FED: Die mächtigste Organisation der Welt, mit dem Monopol, Geld nach Belieben privat selbst zu drucken und dafür vom Staat Zinsen in beliebiger Höhe privat für sich selbst steuerfrei zu verlangen und auch für immer zu erhalten. Jeder Quadratmeter Oberfläche der USA dient der FED für den Notfall als Grundpfandrecht oder als erste Hypothek mit voll unbeschränkbaren Zugriffsrechten.

Nicht wenige Machthaber auf allen Ebenen der Entscheidung, wie auch Mitglieder der Eliten im Bereich von Finanzen, Wirtschaft, Administration und Politik in den USA, sehen dem 15. März 2017 voller Sorge entgegen. An diesem Tag muss nämlich die offizielle Schuldengrenze Amerikas wieder einmal erhöht werden, wie schon so oft zuvor.

Doch vielleicht gerät dieser bisherige Routinevorgang diesmal ins Stocken. Das Niveau der öffentlichen verzinslichen Schulden hat die bescheidene Marke von 20 Billionen, also 20.000 Milliarden $ erreicht. Dem gegenüber steht eine jährliche Wirtschaftsleistung von »statistisch aufgehübschten» 19 Billionen $ (manche Skeptiker sprechen von nur 15 Billionen $). Ein volles Jahr müsste das Land arbeiten, leben, essen und atmen, um allein diese Summe aufzubringen. Rechnet man ganz primitiv mit einer mittleren Steuerlast von 25%, müssten die vollen Steuerlasten von vier Jahren voll eingezogen und abgeführt werden, nur um den Schuldenberg abzutragen.

Irgendwann sind, den Naturgesetzen zufolge, alle Schulden fällig, da hilft kein Dekret oder schlaues Gesetz. Dann wäre es vorbei mit Wohlfahrt, Staatsausgaben, Militär, Polizei, Verwaltung, Bildung, Gesundheitszuwendungen, hier und da ein Krieglein, Pensionen, Renten, Autofahren, Essensmarken, Urlaub, Forschung, landwirtschaftlichen Subventionen und der Vielzahl staatlicher Zuwendungen, Arbeitslosengeld, Infrastrukturerhalt und -ausbau aller Art.

Ein Aufschieben des Unausweichlichen verschlimmert das Problem am Ende. Je höher der Aufstieg auf das Schulden-Hochhaus desto tiefer der Fall nach dem erzwungenem, oder freiwilligem Sprung.

Wie bisher wachsen die Schulden auch künftig schneller als die Wirtschaft, damit fallen die Steuereinnahmen. Die Zukunft ist also düster und nicht hell. Der Bergsteiger rutschte schon steil ab. Wann reißt das letzte Halteseil?

Geht es so weiter, reichen in absehbarer Zeit die Steuern nicht mehr aus, um allein die Zinszahlungen zu decken. Und damit wachsen die Defizite und natürlich die Schulden weiter, immer weiter. Die Preisgabe der Haushaltsdisziplin begann schon unter Reagan, nur die Nullzinsen und das Billiggeld hielten das System bisher am Leben, wie immer neue Rauschgiftdosen den Süchtigen. Künftig aber heißt es auf dem blasig aufgewühlten Schulden-Ozean:


Doch der Zinssatz gurgelt nur - zeigt von Mitleid keine Spur!

Wegen des höheren Risikos gingen, und gehen die Zinsen in die Höhe, was die riesigen Bondmärkte und Milliarden von Anlegern weltweit - und natürlich zuerst in den USA - gleich am Anfang killen würde. Jeder, der noch die «alten Niedrigzinser» hält, versucht natürlich diese krampfhaft mit mächtigen Verlusten abzustoßen, was ihm natürlich nicht gelingen kann, denn alle wollen jetzt die «neuen Hochzinser» und niemand interessiert sich noch für «das alte, verlustbringende Pfandbrief-Zeugs».

Als die Standard 6%er Pfandbriefe er in den 60er und 70er Jahren auf die Hälfte ihres Erwerbswertes fielen, hat der Verfasser seine hohen Verluste von damals noch in bester Erinnerung. Alle fleißigen Sparer (darunter Millionen von Rentnern) verstanden die Welt nicht mehr, in wenigen Tagen hatte sich ihr Sparvermögen mehr als halbiert. Auf höherer Ebene reichen die Steuereinnahmen der Staaten unter steigenden Zinslasten weder für die Schuldenbedienung noch für Verwaltungs- und Sozialausgaben.


Jede Lösungs-Alternative wäre schlimmer als die andere.

Die Tage des Dollar als Weltleitwährung wären wegen Dollarpapieren in Konfettiqualität in einem solchen Szenario sehr schnell ausgezählt, mit vielen Fenstersprungstürzen an der Wall Street und Freudensprüngen in Peking. Doch bis dahin fließt noch einiges Wasser den Mississippi hinunter und es bieten sich weitere diverse Lösungsmöglichkeiten zum Entkommen aus der Schulden-Geisterbahn an, aber keine von ihnen ist angenehm.

Wenn ich 70 Jahre lang weit über meine Verhältnisse lebe, kann ich bei aller Naivität nicht annehmen, dass dies künftig ohne jede Wirkung bleibt.

Um die Schulden rasch abzutragen hat sich Hyperinflation, begleitet vom Gehämmer der Gelddruckmaschinen, bestens bewährt, was vor allem den ärmeren Teil der Bevölkerung hart trifft. In den 20er Jahren stieg dann im deutschen Reich der jeweilige Preis eines Frühstückseis und einer Briefmarke von jeweils 3 Pfennigen auf 10 Milliarden Mark. Und eine Bankiersvilla in Berlin war für eine Unze Gold zu haben. Silber kletterte in seiner Kaufkraft entsprechend mit. Schubkarren voller Papiergeld wurden von den Dieben dieser Karren auf die Straße gekippt und der Geldhaufen blieb für die aus der Bäckerei zurückkehrenden Schlangestehenden unberührt liegen. Ein kleineres Jagdschloss ging, nebst Gestüt, für 3 Unzen Platin weg.

Rentner wären dann rasch vom Hungertod bedroht, oder erfrören auf den Straßen. Versicherungen und Pensionsfonds lebten dann schon lange nicht mehr. Wie sollen sie, genau wie heute, im Nullzinsumfeld Gewinne machen, außer mit wilden Aktien- oder gefährlichen Derivate-Spekulationen? Vielleicht kann dann die Freiheitsstatue vom Schenkerland Frankreich für 20 Unzen Feingold wieder zurückgekauft und in Paris neben dem Eiffelturm aufgestellt werden?


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