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Gold: Die Luft ist sehr dünn geworden

21.04.2017  |  Florian Grummes
- Seite 4 -
7. Euro & US-Dollar

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Der Euro konnte seit Mitte März zunächst weiter gegen den US-Dollar bis auf 1,09 USD zulegen, musste dann einen empfindlichen Rücksetzer bis auf 1.057 USD wegstecken und zieht in den letzten Handelstagen wieder deutlich an. Im großen Bild läuft das Währungspärchen damit weiterhin ohne klaren Trend seitwärts.

Auf dem Tageschart könnte sich seit dem letzten Herbst allerdings eine umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter-Formation entwickelt haben, welche mit einem neuerlichen Anstieg über 1,0850 USD endgültig bestätigt wäre. Das theoretische Kursziel aus dieser potentiellen Formation liegt bei 1,14 USD und dürfte den Goldpreis natürlich massiv beflügeln.

Insgesamt sieht der Tageschart für den Euro sehr konstruktiv aus. Die Stochastik hat ein aktives Kaufsignal und beim MACD bahnt sich ebenfalls ein Kaufsignal an. Der RSI schließlich hat noch viel Platz nach oben. Zudem hat sich durch die Serie der höheren Tiefs seit Ende Dezember die Anziehungskraft der immer noch fallenden 200-Tagelinie (1,0857 USD) sicherlich verstärkt.

In der Konklusion ist der Tageschart "bullisch". Ein erneuter Angriff auf die Widerstandszone um 1,0850 USD erscheint ziemlich wahrscheinlich. Sollte es dazu kommen, wird der Goldpreis wohl noch nicht korrigieren, sondern die Zone 1.295 - 1.310 USD erneut attackieren.


8. Goldminen GDX

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Seit seinem Hoch am 9. Februar bei 25,71 USD hinkt der GDX (Market Vektor Goldminers ETF) der überzeugenden Performance des Goldpreises hinterher. Immerhin gelang am 11. April der Sprung über die Abwärtstrendlinie.

Wenige Tage später scheiterte der ETF dann aber erneut an seiner 200-Tagelinie (24,60 USD) und musste im nachösterlichen Handel bereits herbe Verluste (-6,4%) einstecken. Sollte dieser Rücksetzer lediglich der typische Rücklauf/Test an die Ausbruchsstelle sein, dürfte die 50-Tagelinie (23,40 USD) halten und einen neuerlichen Anstieg einleiten. Das nächste Ziel wäre dann die Zone um 26,00 USD. Hier verläuft auch das 61,8%-Retracement (26,68 USD) der gesamten Korrekturbewegung seit Anfang August 2016.

Sollten die Minenaktien hingegen aber dem Stochastik-Verkaufssignal weiter folgen, kommt die nächste tragfähige Unterstützung erst in Form der Aufwärtstrendlinie um 21,50 USD ins Spiel.

Zusammengefasst ergibt sich eine "neutrale" Bewertung. Vermutlich wird der ETF auf Sicht der kommenden Wochen um seine 200-Tagelinie (24,60 USD) bzw. zwischen 23,00 USD und 26,00 USD hin und herpendeln. Jeder größere Rücksetzer ist in meinen Augen eine Kaufchance.


9. Zusammenfassung & Konklusion

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Der Goldpreis befindet sich seit über vier Monaten in einer überzeugenden Aufwärtsbewegung und steht fast 160 USD höher als noch Mitte Dezember. Alleine damit lässt sich bereits die entscheidende Frage, ob die Kurse aktuell "eher unten" oder "eher oben" sind, leicht beantworten. Denn wer das einzig funktionierende Erfolgsprinzip verstanden hat, darf nur gemäß dem Mantra "tief kaufen und hoch verkaufen" handeln. Demnach gibt es momentan keinen Grund den deutlich gestiegenen Goldkursen noch hinterherzulaufen. Das Chancen/Risiko-Verhältnis ist einfach zu schlecht.

Trotzdem kann der überkaufte Goldpreis auch noch weiter steigen. In diesem Fall müssen Investoren mit der "Angst etwas zu verpassen" umgehen können, sonst kauft man wie die Lemminge in eine Preisspitze hinein.

Kurzfristig halten sich die Bullen gut und der große Befreiungsschlag ist immer noch zum Greifen nahe. Die Zone um 1.290 - 1.310 USD ist jedoch ein starker Widerstand. Der direkte Durchbruch wäre demnach eine Überraschung, und könnte gerade deshalb schnell zu einem deutlichen Anstieg bis ca. 1.350 USD führen. Andererseits sind die Indikatoren am Anschlag, die Saisonallität kippt langsam aber sicher und die Terminmarktdaten senden klare Warnsignale.

Der physische Investor hat daher momentan gar keinen Handlungsbedarf und kann geduldig auf den nächsten Rücksetzer für Zukäufe warten. Der investierte Spekulant hingegen muss seine Stopps intelligent im Gewinn hinterherziehen. Der nicht investierte Spekulant bleibt am besten an der Seitenlinie und kommt bitte nicht auf die Idee, den überkauften Goldpreis ohne klare Verkaufssignale zu shorten. Der professionelle Goldgräber schließlich sollte einen Teil der zukünftigen Produktion auf dem aktuellen Preisniveau absichern bzw. vorwärtsverkaufen.

Bis zum Sommer halte ich eine Seitwärtskonsolidierung zwischen 1.240 und 1.300 USD am wahrscheinlichsten. Anschließend sollte es zum Durchmarsch bis auf 1.500 USD kommen. Gelingt der Ausbruch über 1.300 USD hingegen schon jetzt, wird das zweite Halbjahr vermutlich schwierig.


© Florian Grummes
www.goldnewsletter.de

Quelle: pro aurum Goldedition vom 21.04.2017
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