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Goldpreis dürfte nach Wahl in Frankreich etwas zurückgehen

22.04.2017  |  Thorsten Proettel
Gold profitiert von der Angst …

Die Entwicklung des Goldpreises seit Jahresanfang kann sich sehen lassen: Das Edelmetall verteuerte sich um rund 120 US-Dollar beziehungsweise um gut 10%. Insbesondere in den Tagen um Ostern legten die Notierungen deutlich zu. Zwischenzeitlich erreichte der Preis sogar die Marke von 1.295 US-Dollar und damit den höchsten Stand seit Anfang November 2016.

Angetrieben wurde die Rallye vor allem vom Marktfaktor Angst. Diese wurde einerseits geschürt durch die medial etwas aufgebauschte Geschichte vom scheinbar unmittelbar bevorstehenden Militärschlag der USA gegen Nordkorea und dem vermeintlich folgenden nuklearen Vergeltungsschlag. Zweitens beherrscht der am Sonntag anstehende erste Wahldurchgang für die französische Präsidentschaftswahl die Diskussionen.

Die steigenden Umfragewerte des linksradikalen Kandidaten Mélenchon nähren Befürchtungen, es könnte am 7. Mai zu einer Stichwahl zwischen dem Befürworter eines Spitzensteuersatzes in Höhe von 90% und der rechtskonservativen Kandidatin Le Pen geben. Daneben dürfte auch der Sprung des Preises über seine 200-Tage-Linie für ein erhöhtes Interesse gesorgt haben.

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… aber hat leichtes Rückschlagpotenzial

Der Konflikt um Nordkorea wird vermutlich noch längere Zeit bestehen bleiben. Möglicherweise verschwindet er aber bald wieder aus den Medien. Das Regime in Pjöngjang dürfte nämlich ebenso wenig ein Interesse an einem Waffengang haben wie US-Präsident Trump. Und bezüglich der Wahl in Frankreich rechnen wir trotz des jüngsten Terroranschlages weiterhin mit einem Einzug des sozialliberalen Kandidaten Macron in den Élysée-Palast.

Sollte er am Sonntag das Ticket für die Stichwahl erhalten, dann könnte die Angst vor politischen Risiken wieder zügig zurückgehen und der Goldpreis dürfte einen kleinen Dämpfer erhalten.

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Hohe Silbermarktspekulationen

Rückläufige Goldnotierungen gehen in der Regel mit einer Verbilligung des Silbers einher. Aufgrund der Lage am Terminmarkt könnte aus einer solchen Abwärtsbewegung leicht ein kleiner Crash werden. Derzeit wetten die Money Manager mit einer Netto-Position von knapp 100.000 Kontrakten beziehungsweise einem rechnerischen Volumen von mehr als 15.000 Tonnen auf steigende Preise. Diese Menge entspricht ungefähr 44% der Weltjahresförderung.

Die Bestände der Silber-ETCs befinden sich dagegen schon seit November im Sinkflug. Fällt der Silberpreis demnächst, dann könnten die Spekulanten gezwungen sein, ihre Positionen zu verkaufen, um ihre Verluste zu begrenzen. Die Folge wäre weiterer Druck auf die Notierungen. Die Entwicklung im Sommer 2016 zeigt aber auch, dass eine hohe Netto-Position durchaus längere Zeit bestehen bleiben kann, bevor sich an der Börse ein reinigendes Gewitter entlädt.


© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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