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Ölmarktdaten geben Grund zur Freude, aber ...

26.10.2006  |   Sebastian Hell
Der Dezember Rohöl Future legt zur Stunde 1,80 $ zu nachdem die EIA Ölmarktdaten deutlich unter den Erwartungen der Marktteilnehmer gelegen hatten. Gegenüber der Vorwoche gingen die Lagerbestände um 3,2 Millionen Barrel zurück und notieren damit "nur" noch 16,3 Millionen Barrel über dem Vorjahresniveau. Verglichen mit den 23 Millionen Barrel der Vorwoche ist dies bemerkenswert.

Bei Benzin war eine Bestandsreduktion um 2,7 Millionen Barrel zu verzeichnen, die den Überschuss gegenüber der Vorjahressaison auf 8,3 Millionen Barrel bringt nach 18,4 Millionen von vor zwei Wochen. Die Destillate schrumpften um 1,4 Millionen Barrel im Wochenvergleich notieren jedoch immer noch über 18 Millionen Barrel über den Vergleichsdaten des Vorjahres.

Die Energietrader reagierten mit Freude auf die EIA Daten und kaufen den Markt derzeit hoch. Technisch gesehen ist jedoch noch kein Ende des Abwärtstrends in Sicht, da erst ein Überwinden der Schwelle von 62,76$ für mich einen signifikanten Ausbruch darstellt. Des weiteren notieren die Lagerbestände immer noch in der Nähe ihrer All Time Highs und geben dadurch noch keinen Grund einen Engpass heraufzubeschwören.

Bei den Grains ist derzeit unter den Bullen ebenfalls Partystimmung angesagt. Mais, Weizen und Soja können um 6,50, 10 und 5,75 Cents zulegen (Dezember Futures bei Mais und Weizen, Januar Future bei den Beans). Das Australia Wheat Board hat heute seine Prognose für den Weizenoutput auf neun bis elf Millionen Tonnen verringert nach 25 Millionen Tonnen im Vorjahr. Allerdings basiert die aktuelle Schätzung darauf, dass das Wetter in den nächsten Wochen normal bleiben wird. Meteorologen gehen jedoch davon aus, dass das Wetter weiterhin sehr trocken bleiben wird und die Jahrhundertdürre noch einige Zeit bestehen bleiben dürfte. Australien exportierte im letzten Jahr 15,2 Millionen Tonnen und war einer der größten Exporteure nach Indien und Japan. Weitere Ernteeinbußen könnten eine Erhöhung der Nachfrage nach amerikanischem Weizen bedeuten. In den USA sind bisher 86% der Ernte angepflanzt worden nach 79% in der letzten Woche und 87% im letzten Jahr.

Bei Mais beflügeln weiterhin die sehr positiven Fundamentaldaten, da das Verhältnis von Produktion zu Verbrauch in den USA auf dem niedrigsten Niveau seit 1970 liegt bzw. auf globaler Ebene auf dem tiefsten Level seit 1973. Des weiteren verzögern starke Regenfälle in Indiana und Ohio die Ernte. Laut dem gestrigen "Crop Progress Report" wurden bisher erst 53% der Ernte eingebracht verglichen mit 63% im letzten Jahr.

Januar Sojabohnen werden nach vor von Befürchtungen getrieben wonach, die Anbaufläche im nächsten Jahr massiv einbrechen könnte. Die hohen Weizen- und Maispreise führen zu einem verstärkten Anbau dieser beiden Rohstoffe. Die Ernte in den USA ist zu 76% abgeschlossen nach 85% im letzten Jahr. Vor allem die oben erwähnten Regenfälle in den beiden amerikanischen Anbaugebieten führen auch hier zu einer Verlangsamung. Momentan erscheint mir Weizen nach wie vor etwas überhitzt obwohl ich hier mit meiner Sell Order falsch gelegen habe. Sojabohnen scheinen womöglich noch das größte Potential zu haben, jedoch ist die Rallye bei allen Grains schon sehr weit gelaufen.


© Sebastian Hell
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