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Nickel und Zink vor gewaltigem Sell Off!

10.11.2006  |   Sebastian Hell
Zugegeben, Nickel und Zink sind Rohstoffe über die ich eigentlich nie etwas schreibe, was vorwiegend daran liegt, dass diese nur in London an der LME handelbar sind. Da ich mich ausschließlich auf US Futures konzentriere, fallen diese beiden Metalle nicht unter mein Beobachtungsspektrum. Der Grund weswegen ich mich heute diesen beiden Rohstoffen widme ist der, dass momentan in Deutschland Nickel und Zink aufgrund ihrer enormen Performance unter den Zertifikateanlegern mehr als beliebt sind. Es wird ständig davon berichtet, dass China unglaubliche Mengen dieser Rohstoffe aufsaugt und gerne wird der Satz: "Wenn nur jeder Chinese eine Teflonpfanne kauft, verdoppelt sich der Nickelverbrauch!" verwendet. Allerdings haben aktuelle Studien ergeben, dass es in China schätzungsweise 900.000.000 bis 1.000.000.000 Menschen gibt, die am Tag weniger als drei US Dollar zum Leben haben. Somit dürfte es noch eine ganze Weile dauern, bis sich diese Leute eine Pfanne kaufen können und diese gegen einen seit Hunderten von Jahren erprobten Wok eintauschen werden.

Aber hierum soll es jetzt nicht unbedingt gehen. Sie erinnern sich wahrscheinlich noch an meine gestrige Kolumne, die sich mit der Rebalancierung des Dow Jones AIG Commodity Index auseinandersetzt. Die Kollegen von CPM schickten mir hierzu gestern Abend einen ausführlichen Research Report der UBS Bank. Aufgrund der enormen Preissteigerungen einiger Metalle seit Juli (zu diesem Zeitpunkt trat das gestern erwähnte Gremium zusammen, um den Index neu gewichten) ist es sehr wahrscheinlich, dass im Januar die Anzahl an gehaltenen Kontrakten aufgrund der guten Performance zurückgehen wird.


Erklärung

Nehmen wir an in unseren Index wurden 10.000$ investiert. Eine Gewichtung von 10% für den Rohstoff XY würde somit 1.000$ entsprechen. Wenn der Rohstoff XY im Jahr eins 10$ kostet, können wir hiervon 100 Kontrakte kaufen. Wenn der Wert des Index nun gleich bleibt, unser Rohstoff jedoch auf 5$ gefallen ist, so müssen wir im Folgejahr die Kontraktzahl verdoppeln um wieder 20% am Gesamtwert zu erhalten.

Genau dieses Problem haben auch die Experten der UBS ausgemacht. Momentan sind schätzungsweise 30 Milliarden US Dollar (!!!) in den DJ AIG Index investiert. Basierend auf dieser Annahme haben die Analysten eine Schätzung erstellt, falls die Preise zum fünften Januar (Tag der Neubalancierung) denen von Ende Oktober entsprechen sollten. Da Nickel und Zink extrem steil nach oben geschossen sind, rechnet die UBS damit, dass über 950.000.000$ aus Nickel und über 700.000.000$ aus Zink herausfließen sollten. Diese Zahlen entsprechen 10% bzw. 5,8% des Open Interest an der LME. Wann genau die Fonds beginnen werden ihre Umschichtungen vorzunehmen weiß bis dato noch niemand. Allerdings ist es durchaus wahrscheinlich, dass es ein regelrechtes Blutbad geben wird. Vielleicht erinnern Sie sich noch als erst vor wenigen Wochen Goldman Sachs beschlossen hat den unverbleiten Benzin Future (HU) nicht mehr weiterzurollen und nur die bestehenden Positionen des RBOB weiterzutragen. Der Future verlor im Anschluss über 20%.


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© Sebastian Hell
www.emfis.com



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