Marc Faber: Crash der US-Aktien wird (fast) alle Märkte mit nach unten reißen
01.10.2017 | Redaktion
Marc Faber, der für seine düsteren Prognosen bekannte Herausgeber des Börsenbriefs "The Gloom, Boom and Doom Report", sprach kürzlich in einem Telefoninterview mit dem Fernsehsender CNBC über die Aussichten für den US-Dollar und die Aktienmärkte.Während der bekannte Investor an den Schwellenmärkten durchaus noch Aufwärtspotential und attraktive Investitionsgelegenheiten sieht, kann er mit Blick auf die USA nicht viel Positives erkennen: "Eine Korrektur ist schon seit Langem überfällig", glaubt Faber. Er weist darauf hin, dass zahlreiche Aktienkurse trotz der Allzeithochs der Indices bereits 40% gesunken sind, und dass es in letzter Zeit insbesondere im Einzelhandel vermehrt zu Insolvenzen kam. Auch die geplante Steuerreform von Donald Trump und eine niedrigere Unternehmenssteuer könnten die Gesamtlage seiner Meinung nach nicht entscheidend verbessern.
Für den US-Dollar prognostiziert Faber zwar zunächst eine Erholung, doch innerhalb der nächsten zwei bis fünf Jahre wird der Kurs seiner Einschätzung nach stark sinken. Eine mögliche Gefahr für die US-Währung könnte dem Autor zufolge die Einführung eines allgemeinen Grundeinkommens sein. Zwar betont Faber, dass er nicht grundsätzlich gegen dieses Konzept ist, doch er glaubt, dass die wahrscheinliche Art der Umsetzung den Dollar enorm schwächen würde. "In den nächsten zwölf Monaten könnte der Dollarkurs leicht um weitere 10% sinken", schätzt der Investor.
Auf einen bestimmten Auslöser der nächsten Krise will Faber sich jedoch nicht festlegen: "Niemand sieht das vorher - deswegen kaufen die Leute auch weiter Aktien." Für möglich hält "Dr. Doom" jedoch eine Kreditkrise oder das Aufdecken eines großen Betrugs.
Auf die Frage, was er aktuell kaufen würde, antwortet der Marktveteran: "Im Verhältnis zu allen anderen Assets sind Edelmetalle nicht besonders teuer, außerdem befindet sich der Markt derzeit in einer Korrekturphase." Auch Agrarrohstoffe und einige Schwellenmärkte bieten seiner Meinung nach noch Gewinnpotential. Faber gibt jedoch auch zu bedenken: "Wenn der S&P 500 um 20% fällt, werden alle Märkte einbrechen - vielleicht mit Ausnahme der Edelmetalle und Rohstoffe."
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