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Pleiterisiko an den Anleihemärkten wird Gold und Silber auf neue Rekorde katapultieren

11.10.2017  |  Mark J. Lundeen
- Seite 5 -
Der nächste Chart zeigt den täglichen Schlussstand des Silberkurses seit Januar 1969. Die Geschichte der Bullen- und Bärenmärkte im letzten halben Jahrhundert ergibt einen eigenwilligen Chart. Der Höchststand des Silberpreises lag 2011 beispielsweise nur 0,12 $ unter dem Rekord von 1980. Ich vermute, dass im April 2011 jemand sehr hart gearbeitet hat, um sicherzustellen, dass der frühere Spitzenpreis nicht überschritten wird. Wenn ich mich recht entsinne, hob die COMEX ihre Margin-Anforderungen auf Silberkontrakte genau während dieser Zeit Ende April dreimal an. Das kann nur bedeuten, dass die "Börsenaufsicht" damals an der Einflussnahme auf den Markt beteiligt war.

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Die rote Trendlinie markiert den Verlauf der aktuellen Silberhausse. Nach dem Rückgang des Silberkurses um 71,94% bis Ende Dezember 2015 notierte das weiße Metall zwar unterhalb dieser Trendlinie, aber die bearishen Marktteilnehmer konnten es nicht dort halten. In den letzten beiden Jahren hat die Linie dem Kurs bei seinen Rücksetzern eine gute Unterstützung geboten.

Natürlich hat keine Chartformation ewig Bestand und dieses Muster existiert immerhin schon seit 14 Jahren. Man kann jedoch mit einiger Sicherheit davon ausgehen, dass es den Großbanken und "Regulatoren", die für den Kollaps des Silberpreises zwischen April 2011 und Dezember 2015 verantwortlich waren, in Zukunft immer schwerer fallen wird, den Kurs niedrig zu halten. Ich nehme daher an, dass der Boden bereits hinter uns liegt, und dass die rote Linie bis zum nächsten Versuch des Silbermarktes, die Hochs von 1980 zu übertreffen, nicht ernsthaft nach unten durchbrochen wird.

Unten sehen Sie sie eine indexierte Darstellung des Goldpreises (rot) und des Silberpreises (blau) seit Januar 1969, die uns einen direkten Vergleich der Performance in den letzten 50 Jahren ermöglicht. Als die Spitze des Bullenmarktes von 1969-1980 erreicht wurde, verbuchte Silber deutlich höhere Kursgewinne als das gelbe Metall. Während des Tops von 2011 war es jedoch genau umgekehrt und während des anschließenden Abwärtstrends war es sogar gefährlich, Silber zu halten, da das weiße Metall viel größere Kursverluste hinnehmen musste als Gold. Dennoch glaube ich, dass Silber für Privatanleger letztlich das bessere Investment sein wird.

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Vergleichen wir die indexierte Entwicklung der beiden Edelmetalle mit der Stufensumme im Chart unten. Seltsamerweise sind Graphen nun vertauscht. Auf den ersten Blick würde man annehmen, dass die blaue Stufensumme von Silber eigentlich zum roten Goldkurs oben gehört, aber so ist es nicht. Silber hat massive Verluste verzeichnet, doch die Stufensumme hat sowohl den mehrere Jahrzehnte anhaltenden Preisrückgang um 90% als auch den mehrjährigen Abwärtstrend mit Kursverlusten von 70% völlig ignoriert.

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Wie lässt sich das erklären? Die Ursache dafür könnte meiner Ansicht nach die enorme industrielle Nachfrage nach Silber sein, durch die sich das weiße Metall von Gold unterscheidet. Im Gegensatz zu Investoren sind Hersteller kaum preisempfindlich. Wenn Apple oder General Motors Silber brauchen, dann kaufen sie es tonnenweise, ungeachtet des Preises. Ich will damit nicht sagen, dass die Einkäufer in der Industrie nicht auch nach Schnäppchen Ausschau halten, denn das tun sie sicherlich. Aber nach einem längeren Kursrückgang am Silbermarkt nimmt die Investitionsnachfrage deutlich ab, während ein Preiscrash für die Industrie wahrscheinlich eher ein Grund für umfangreichere Käufe ist. Ich denke, dass sich das auch in der Stufensumme widerspiegelt.

Hauptsächlich zeige ich Ihnen diesen Chart allerdings deshalb, weil ich Ihnen vor Augen führen möchte, wie sich die Stufensumme von Gold und Silber in den letzten 48 Jahren während Bullen- und Bärenmärkten entwickelt hat. Ging es aufwärts, ist auch die Stufensumme deutlich nach oben geklettert. Ging es dagegen für längere Zeit bergab, tat sie das nicht - so wie heute. Es ist aber nur eine Frage der Zeit, bis die Stufensumme der beiden Edelmetalle ihren dritten Aufwärtstrend seit 1969 beginnt und bis Gold und Silber ihre 2001 begonnene Hausse fortsetzen. Ich gehe davon aus, dass dieser neue Aufwärtstrend in engem Zusammenhang mit den drohenden Problemen an den Anleihenmärkten stehen wird.


© Mark J. Lundeen


Dieser Artikel wurde am 08.10.2017 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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