CEO warnt vor dramatischer Angebotsverknappung am Goldmarkt
28.11.2017 | Redaktion
Markt Bristow, der Chef des Bergbauunternehmens Randgold Resources Ltd., fürchtet, dass die Goldindustrie auf einen Abgrund zusteuert, wenn die Minengesellschaften ihre Strategie nicht ändern. Wie Bloomberg kürzlich berichtete, rechnet Bristow ab 2020 mit einem starkem Rückgang des Angebots, wenn der Goldpreis weiterhin zwischen 1.000 $ und 1.4000 $ liegen sollte.Obwohl sich der Goldpreis von seinen Tiefs des Jahres 2015 erholt hat, hätten die Minenunternehmen seitdem nur zögerlich in die Erkundung neuer Lagerstätten und in vorhandene Assets investiert. Dazu kommt dem CEO zufolge noch die Tatsache, dass rund die Hälfte des weltweit produzierten Goldes nicht gewinnbringend ist. "Wenn die Branche etwas besonders gut kann, dann ist es, Gold mit Verlust zu fördern", so Bristow bei einem Treffen mit Analysten in Toronto.
Das Problem besteht seiner Ansicht nach darin, dass die Minengesellschaften die Gesamtkosten je geförderter Unze Gold senken, indem sie die Ausgaben für Exploration und für laufende Operationen kürzen. Diese Strategie führt dazu, dass die Unternehmen in Zukunft Schwierigkeiten haben werden, ihre Ressourcen zu ersetzen, während die eigentlichen Gewinnungskosten hoch bleiben. Zudem werde oft nur das Roherz mit den höchsten Goldgehalten abgebaut, wodurch sich die Lebensdauer der Mine verkürzt und ein bedeutender Teil der Vorkommen im Boden verbleibt.
Bristow weist außerdem darauf hin, dass sich die Materialkosten der Minengesellschaften in Zukunft wahrscheinlich weiter erhöhen werden, da die Preise in jeder Branche und für jede Assetklasse steigen würden. Die Folge dieser Inflation wäre letztlich auch ein höherer Goldpreis - doch die Geschichte habe bewiesen, dass das nicht immer das Beste für die Goldindustrie war, meint der CEO.
Seiner Ansicht nach hätten die Kurse länger in der Nähe ihrer Tiefs notieren sollen: "Es wäre schön gewesen, wenn der Goldpreis noch sechs Monate länger bei 1.040 $ geblieben wäre. Das hätte die Branche aufgeräumt."
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