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2018: Ein gefährliches Jahr

09.01.2018  |  The Gold Report
- Seite 3 -
Risikomanagement

Was mir bei jedem Trade am schwersten fällt, ist das Akzeptieren von Verlusten. Warum fällt es mir nur so schwer, Stopp-Loss-Orders zu setzen? Gerald M. Loeb hat mit "The Battle for Investment Survival" eines der besten Finanzbücher aller Zeiten geschrieben (nur "Reminiscences of a Stock Operator" von Jesse Lauriston Livermore ist noch besser). Darin erklärt er eindeutig, dass man eine 10-%-Regel beachten sollte, um Verluste zu managen.

Doch Loeb und Livermore handelten, als die Finanzmärkte noch in der Steinzeit steckten, während wir heute in den Tagen der künstlichen Intelligenz und der Algorithmen leben. Sie konnten damals noch das Wunder und die Reinheit freier Märkte bestaunen, während wir die Klippen der Regierungs- und Notenbankinterventionen umschiffen müssen.

Wenn mich das nächste Mal jemand über die Risiken aufklären will, dann meinetwegen Ray Dalio, Stanley Druckenmiller oder vielleicht sogar Eric Sprott, die sich alle mit den heimtückischen Einmischungen seitens des Staates herumschlagen mussten. Aber ich will nicht, dass mir einer dieser jungen Podcaster erklärt, der Staffelstab sei von den halb senilen Babyboomern auf die technologisch bewanderte, neue Generation der Börsengenies übergegangen, weil "dieses Mal alles anders ist".

Glauben Sie einem 70-jährigen ehemaligen Finanzberater mit 40 Jahren an Markterfahrung: In der heutigen Welt sind Stopp-Loss-Orders nutzlos, ebenso wie die Worte Ihres Vermögensberaters, der Ihnen einreden will, dass ein "Ausbalancieren des Portfolios ihre Kapitalerträge langfristig glättet". Immer dann, wenn Ihre Gewinne unterdurchschnittlich sind, können Sie auf Schlagwörter wie "rebalancieren", "Sektorrotation" oder "langfristige Anpassung" warten.

Das sollten Sie als Weckruf verstehen, Ihren Berater zu feuern, insbesondere, wenn er auf Honorarbasis arbeitet. Was die Anleger 2017 noch beruhigt hat, wird sie 2018 nervös machen. Was im letzten Jahr funktioniert hat, wird 2018 nicht mehr funktionieren. Darauf können Sie Ihre Bitcoins setzen.

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Keine Vorhersage ist vollständig ohne einige Kommentare zu den Basismetallen. In diesem Sektor ist Dr. Kupfer der unangefochtene König. Der 10-Jahreschart sieht spektakulär aus. Der RSI zeigt mit einem Wert von 72,96 allerdings an, dass das Metall überkauft ist, daher wäre es etwas riskant, zum jetzigen Zeitpunkt den Aktien der entsprechenden Minengesellschaften hinterherzujagen. Letzten Endes lässt sich alles auf den US-Dollar und die Geldpolitik der Federal Reserve zurückführen. Wenn die Zinsen in Reaktion auf die zunehmenden Inflationserwartungen steigen dürfen, wird auch der Dollar wieder zulegen und alle in US-Dollar gehandelten Rohstoffe, einschließlich Kupfer, werden Gegenwind bekommen.

Der gleiche Zusammenhang gilt natürlich auch umgekehrt. Man muss sich zudem fragen, wie entschlossen die Zentralbanken die Zinsen überhaupt erhöhen wollen, angesichts der schon jetzt enormen Zinszahlungen auf die seit 2009 neu aufgenommen Schulden. Ich sehe keinen Grund für eine echte Kurswende in der Geldpolitik, die einen dramatischen Rückgang der Wirtschaftsaktivität mit sich bringen würde.

Der im Vergleich zu den ähnlich wertlosen internationalen Fiatwährungen weiterhin schwache Dollar wird den Metallpreisen und Dr. Kupfer also Rückenwind geben. Wenn der RSI von seinem aktuellen Niveau bei 80 in den Bereich von etwa 40 fällt, würde ich beispielsweise in langfristige Kaufoptionen auf Freeport-McMoRan Inc. investieren.

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