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Der wirtschaftlich sinnvolle Goldpreis liegt bei USD 550/oz

19.10.2004  |  Redaktion
Bei den Diskussionen um den Goldpreis werden hauptsächlich die finanzpolitischen und wirtschaftlichen Entwicklungen in den USA, Europa und Asien erörtert. Fällt der US Dollar, muss der Goldpreis steigen, ist eine der Standard-Aussagen vieler Marktteilnehmer.

Neben den Top-Down Einflüssen gewinnt für Craton Capital vielmehr der Bottom-Up Ansatz im Zusammenhang mit dem Goldpreis an zentraler Wichtigkeit. Der für die Produzenten momentan zu niedrige Goldpreis wird dabei wenig beachtet.

Im Folgenden wollen wir eine Überschlagsrechnung fϋr einen wirtschaftlich sinnvollen Goldpreis von einer "Bottom-Up" Analyse anstellen.
Angebot und Nachfrage im Goldmarkt sind nicht völlig transparent. Um die zur Nachfrage- und Angebotsbilanz fehlenden Zahlen zu ergänzen stellen deshalb beispielsweise Marktbeobachter wie Gold Fields Mineral Services (GFMS) die fehlenden Informationen mit Rubriken wie hypothetical disinvestment und investment dar.

Der kϋrzlich veröffentlichte Update 1/2004 zeigt dabei einen selbst fϋr langjährige Marktkenner erstaunlichen Trend: Sämtliche Daten sprechen für eine den Goldpreis unterstϋtzende Entwicklung.

Das Goldangebot fällt aufgrund abnehmender Produktion und ebenfalls abnehmender Zentralbankverkäufe, während die Nachfrage, unterstϋtzt vom wachsenden Schmuckbedarf in Asien, wächst. Dies hat dazu gefϋhrt, dass in diesem Jahr zum ersten Mal die Höhe der hypothetical investment von der Zahl der hypothetical disinvestment abgelöst wird.

Das heißt mit anderen Worten, es fehlt Gold im Markt:
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Insbesondere die fallende Minenproduktion ist in dieser Marktbetrachtung kritisch.


Können die Produzenten bei einem derzeitigen Goldpreis von rund USD 415/oz profitabel operieren?

Vor allem die großen Produzenten kämpfen mit Kostensteigerungen, die vielfach sogar über der allgemeinen Kosteninflation liegen. Darüber hinaus müssen die Unternehmen die abgebauten Reserven jedes Jahr wieder ersetzen, um den Unternehmenswert zu erhalten.
Da es aber immer schwieriger wird, neue Goldvorkommen zu finden und zu erschließen, führt dies zunehmend zu steigenden Explorations- und Kapitalkosten.

Eine Überschlagsrechnung illustriert diesen Aspekt:

Über die letzten zwei Jahre, jeweils basierend auf den Juni Quartalen, sind die Gesamtkosten der Produzenten (Cash-, Explorations-, Overhead- und Kapitalkosten) durchschnittlich um 70 Prozent von USD 246/oz auf USD 419/oz gestiegen. Vor allem die steigenden Kapitalkosten von durchschnittlich USD 48/oz auf USD 126/oz, erodieren dabei die Gewinne (1).

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Mit anderen Worten: Bei der Mehrzahl der Produzenten ist beim momentanen Goldpreis der Cash-flow negativ. Craton Capital erwartet deshalb, ohne nächsten Jahren eine weiter zurück gehende Goldproduktion.

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Daraus ergäbe sich ein wirtschaftlich sinnvoller Goldpreis von rund USD 550/oz.

Die These von Craton Capital lautet deshalb:
Es kann erwartet werden, dass zusätzlich zu dem von der allgemeinen finanzpolitischen Misere geförderten "top-down" Druck, auch der "bottom-up" Druck den Goldpreis mittelfristig unterstϋtzen wird.


© Craton Capital, Marktkommentar






zu 1.) Wir haben Steuerkosten in unseren Berechnungen ausgeschlossen, da diese nicht von allen Firmen gleich berechnet werden und nicht alle Firmen "deferred" (d.h. non-cash Steuer) und "normal" (d.h. cash Steuer) unterscheiden. Der Einschluß von Steuerkosten in dieser Berechnung wϋrde die Gesamtkosten noch erhöhen.


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