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Edelmetalle: Am Rockzipfel des US-Dollars

15.10.2007  |  Thorsten Proettel
Platin auf Allzeithoch

Die Edelmetalle entwickelten in der vergangenen Woche kaum Eigenleben. Die Preisbewegungen orientierten sich vielmehr am US-Dollar/Euro-Wechselkurs, der am Dienstag stark nachgab. Hintergrund war die Veröffentlichung eines Sitzungsprotokolls der amerikanischen Notenbank, der die Inflationsbefürchtungen der Marktteilnehmer schwinden ließ. Als der US-Dollar am Donnerstag hingegen an Wert einbüßte und der Wechselkurs bis auf 1,42 USD/Euro stieg, erreichten Gold und Platin neue Jahreshöchststände. Per Saldo kostete Gold mit 755 USD je Feinunze (31,1 Gramm) ca. 3% mehr. Viel größer waren die Zuwächse aber bei den Weißmetallen. Silber verteuerte sich um fast 5%. Das Plus bei Platin fiel mit 4,5% ebenfalls üppig aus. Der Unzenpreis erreichte mit 1.416 USD ein neues Allzeithoch.

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Silberförderung kontinuierlich steigend

Insbesondere bei Silber scheint die Preisentwicklung aktuell wenig von Fundamentaldaten getragen zu sein. Das Angebot wächst seit Jahren weltweit, was insbesondere auf die gestiegene Minenproduktion zurückgeht. So kletterte der Silberausstoß im bedeutendsten Förderland Peru von 1.740 t im Jahr 1994 auf 3.470 t im letzten Jahr. Aber auch andere Staaten legten kräftig zu. Die Volksrepublik China erhöhte das Ergebnis im selben Zeitraum um mehr als 120 %. Bei Australien, Chile und Russland betrug der Zuwachs immer noch gut 60 %. Dem stehen nur wenige Staaten mit sinkender Förderung wie die USA und Südafrika entgegen. Dort sind die relativ leicht abbaubaren Erzlagerstätten bereits in der Vergangenheit ausgebeutet worden. Insgesamt steigt die Silberförderung aber um 500 t jährlich.


Volumen der Silber-ETFs enttäuscht

Die Nachfrage der Industrie wuchs in den vergangenen Jahren zwar ebenfalls. Mit einem Anstieg von durchschnittlich 380 t fiel das Plus jedoch deutlich kleiner aus. Hinzu kommt der Nachfragerückgang der ehemals bedeutenden Fotoindustrie, die wegen den immer beliebter werdenden Digitalfotos weniger Silber verbraucht. Aus diesem Grund wächst der Einfluss der Investoren im Spiel von Angebot und Nachfrage zur Preisfindung. Theoretisch müssten 2007 für Investitionszwecke deutlich mehr als 2.000 t gekauft werden, um den Markt zu räumen. Besonderes Augenmerk kommt dabei den börsengehandelten Silber-Fonds zu, die schon vor ihrer Auflegung im April 2006 den Preis nach oben trieben. Mit einem Zuwachs von unter 800 t seit Anfang des Jahres enttäuschen die Silber-ETFs jedoch die in sie gesteckten Erwartungen.

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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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