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Leidet die physische Goldnachfrage unter den Rekordpreisen?

16.10.2007  |  Redaktion
Haben die steigenden Goldpreise einschneidende Auswirkungen auf die physische Nachfrage nach Gold? Darüber gibt es unter den Analysten unterschiedliche Meinungen. Laut Financial Times London senkte der World Gold Council seine Prognose für die physische Nachfrage aus Indien um 15% - 25%. Indien ist der weltgrößte Käufer von physischem Gold. Frühere Prognosen gingen von einem 40%igen Anstieg aus, der jetzt aufgrund der Rekordpreise nach unten korrigiert wurde. Der WGC geht nur noch von einer Nachfrage von 800 t - 900 t, anstatt von 1000 t, für 2007 aus. In der ersten Hälfte des Jahres 2007 stieg die Nachfrage weltweit um 25% an, angetrieben durch einen 72%igen Anstieg aus Indien. Die physische Nachfrage gilt als einer der wichtigsten Fundamentaldaten für den Goldpreis. Steigende Goldpreise lassen die Nachfrage aus der Schmuckindustrie sinken.

Nick Moore, Analyst bei ABN Amro, geht davon aus, dass die etwaigen Verluste jedoch aufgrund der traditionell starken Nachfrage während der Zeit der indischen Hochzeiten wettgemacht werden. Zudem stehe die Rupie, im Vergleich zum Dollar, stark im Kurs. Auch die Weihnachtszeit in Nordamerika und Europa sowie das chinesische Neujahrsfest sorgen für anhaltende Nachfrage. Das starke Wirtschaftswachstum in den Staaten des Nahen Ostens seien zusätzlich positive Anhaltspunkte für die physische Nachfrage nach Gold.

Die Nachfrage seitens der Investoren hatte zu den Rekordpreisen geführt. Gold wird in Anbetracht des schwachen Dollars, Rekordölpreisen von bis zu 85 $/Barrel und geopolitischer Spannungen zunehmend als sicherer Hafen geschätzt. Händler bestätigten, dass die Nachfrage nach physischem Gold oberhalb der Grenze von 700 $/oz zurückgegangen sei und nur merkliche Zukäufe stattfanden, wenn die Preise kurzfristig zurückgingen.

Stephen Briggs, Analyst für Edelmetalle für die Société Générale in London sagte, nach Angaben der Financial Times, dass er nicht glaube, dass der Boom beim Gold auf Sand gebaut sei. Die Fundamentaldaten seien solide, wenn auch nicht mehr ganz so stark wie zuvor. John Reade, Edelmetallanalyst bei der UBS, hingegen sieht die Situation etwas kritischer. Die Tatsache, dass physisches Material am Markt weniger nachgefragt werde, sei ein Zeichen, dass Gold zu schnell, zu hoch gestiegen sei.


© Redaktion GoldSeiten.de / Rohstoff-Welt.de









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