Edelmetalle: Platin und Gold auf neuen Höchstständen
22.10.2007 | Thorsten Proettel
Test der 800-Dollar-Marke rückt für Gold näher
Der Goldpreis bekam in der vergangenen Woche gleich von mehreren Seiten Auftrieb. Zum einen drückten schwache Konjunkturzahlen aus den USA den Wechselkurs des Dollars auf ein All-Time-Low gegenüber dem Euro. Der hohe Ölpreis nährte Befürchtungen über steigende Inflationsraten rund um den Globus und erhöht somit die Attraktivität von Goldanlagen. Drittens hatten die Meldungen über einen bevorstehenden Waffengang der Türken im Nordirak psychologische Auswirkungen auf den Goldmarkt, wobei die Irak-Story eher nur kurzfristig wirken dürfte. In der Spitze kletterte der Goldpreis um 20 USD auf ein neues 28-Jahres-Hoch bei 770 USD pro Feinunze. Ein Test der 800-Dollar-Marke bis zum Jahresende ist damit vorprogrammiert. Allerdings werden die Preissteigerungen des gelben Metalls nicht weiter so hoch ausfallen wie bisher. Anleger in Japan nutzen die hohen Preise bereits für Gewinnmitnahmen. Im Land des Lächelns waren die Goldverkäufe von Privaten in den ersten neun Monaten dieses Jahres mehr als drei mal so hoch wie
die Käufe.
Unfälle in Minen verringern Platinangebot
Bei Platin macht sich die physische Knappheit bei der Preisfindung aktuell stark bemerkbar. Auf die hohe Nachfrage aufgrund des starken Wachstums in der Kfz-Industrie trifft im Moment eine Verknappung des Angebots. Die bedeutenden Förderunternehmen Anglo Platinum und Northam Platinum mussten nach Unfällen in ihren südafrikanischen Minen die Produktion auf unbestimmte Zeit einschränken. Dem Markt entgehen dadurch jeden Tag mehr als 70 kg Platin. Diese Menge entspricht ungefähr 8% der täglichen Förderung weltweit. Der Platinpreis legte in der vergangenen Woche leicht zu und erreichte mit 1.450 USD je Feinunze ein neues All-Time-High hoch. Langfristig dürfte sich die Situation am Platinmarkt jedoch wieder deutlich entspannen, da mehrere Fahrzeughersteller die Produktion einer neuen Generation von Katalysatoren mit geringem Edelmetallgehalt angekündigt haben.
Silber fällt zurück
Für Silberspekulanten verliefen die letzten Tage dagegen weniger positiv. Das weiße Metal kostet mit 13,45 USD je Feinunze deutlich weniger als vor Wochenfrist. Da der größte Teil des Silberverbrauchs auf das verarbeitende Gewerbe zurückgeht, sind schlechte Konjunkturdaten aus fundamentaler Sicht negativ zu deuten. Anleger, die mit Edelmetallen ihr Portfoliorisiko vermindern möchten, sollten deshalb eher in Gold investieren.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.
Der Goldpreis bekam in der vergangenen Woche gleich von mehreren Seiten Auftrieb. Zum einen drückten schwache Konjunkturzahlen aus den USA den Wechselkurs des Dollars auf ein All-Time-Low gegenüber dem Euro. Der hohe Ölpreis nährte Befürchtungen über steigende Inflationsraten rund um den Globus und erhöht somit die Attraktivität von Goldanlagen. Drittens hatten die Meldungen über einen bevorstehenden Waffengang der Türken im Nordirak psychologische Auswirkungen auf den Goldmarkt, wobei die Irak-Story eher nur kurzfristig wirken dürfte. In der Spitze kletterte der Goldpreis um 20 USD auf ein neues 28-Jahres-Hoch bei 770 USD pro Feinunze. Ein Test der 800-Dollar-Marke bis zum Jahresende ist damit vorprogrammiert. Allerdings werden die Preissteigerungen des gelben Metalls nicht weiter so hoch ausfallen wie bisher. Anleger in Japan nutzen die hohen Preise bereits für Gewinnmitnahmen. Im Land des Lächelns waren die Goldverkäufe von Privaten in den ersten neun Monaten dieses Jahres mehr als drei mal so hoch wie
die Käufe.
Unfälle in Minen verringern Platinangebot
Bei Platin macht sich die physische Knappheit bei der Preisfindung aktuell stark bemerkbar. Auf die hohe Nachfrage aufgrund des starken Wachstums in der Kfz-Industrie trifft im Moment eine Verknappung des Angebots. Die bedeutenden Förderunternehmen Anglo Platinum und Northam Platinum mussten nach Unfällen in ihren südafrikanischen Minen die Produktion auf unbestimmte Zeit einschränken. Dem Markt entgehen dadurch jeden Tag mehr als 70 kg Platin. Diese Menge entspricht ungefähr 8% der täglichen Förderung weltweit. Der Platinpreis legte in der vergangenen Woche leicht zu und erreichte mit 1.450 USD je Feinunze ein neues All-Time-High hoch. Langfristig dürfte sich die Situation am Platinmarkt jedoch wieder deutlich entspannen, da mehrere Fahrzeughersteller die Produktion einer neuen Generation von Katalysatoren mit geringem Edelmetallgehalt angekündigt haben.
Silber fällt zurück
Für Silberspekulanten verliefen die letzten Tage dagegen weniger positiv. Das weiße Metal kostet mit 13,45 USD je Feinunze deutlich weniger als vor Wochenfrist. Da der größte Teil des Silberverbrauchs auf das verarbeitende Gewerbe zurückgeht, sind schlechte Konjunkturdaten aus fundamentaler Sicht negativ zu deuten. Anleger, die mit Edelmetallen ihr Portfoliorisiko vermindern möchten, sollten deshalb eher in Gold investieren.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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