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Euro weiter auf Richtungssuche

26.02.2024  |  Björn Heidkamp
Der abgebildete Chart zeigt die langfristige Kursentwicklung des Währungspaares EUR/USD von 2012 bis heute, bei Kursen von 1,0833 USD. Ein Notierungsstab bildet das Kursverhalten des Euro Futures für jeden Monat ab.

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Konsolidierung seit Anfang seit Januar 2023

Aus der Sichtweise des langfristigen Monatscharts befindet sich der Euro Future seit über einem Jahr in dem großen eingezeichneten Konsolidierungscluster. Eingegrenzt wird diese neutrale Zone mit den Widerständen um 1,1080 und 1,1130, erweitert um das Hoch aus dem Juli 2023 bei 1,1305 und den analytisch extrem bedeutsamen Unterstützungen zwischen 1,0370 und 1,0550.

Im Oktober hat der Euro Future mit dem Bewegungstief bei 1,0482 diesen Bereich erneut erfolgreich getestet. Diese im Chart gekennzeichnete Zone ist durch wichtige Marktwendepunkte aus März 2015, Ende 2016, dem ersten Quartal 2017, sowie mehreren Monatstiefs aus 2023 charakterisiert.

Ausgehend von dem angegebenen Oktobertief legten die Kurse der europäischen Gemeinschaftswährung bis zum Dezember um mehr als 6% zu. Mit dem Bewegungshoch vom 27. Dezember bei 1,1161 setzten sich die Bären erneut am Bereich der erhöhten Abgabebereitschaft um die Hochs der angegebenen Seitwärtsbewegung durch. Daraufhin reduzierte sich der Kurs des Euros bis auf das aktuelle Bewegungstief vom 13. Februar bei 1,0715.


Divergenz im Stochastik Indikator

Im Zeitraum von Juli bis Dezember hat sich im Stochastik Indikator eine negative Divergenz ausbildet. Als Divergenz bezeichnet man eine Situation in der technischen Analyse, in der ein Indikator eine tatsächliche Kursbewegung nicht mehr nachvollziehen kann. Während der Euro Future im Dezember noch ein wichtiges Bewegungshoch markierte, hat der Stochastik Indikator diese Aufwärtsbewegung nicht reproduzieren können. Im Normalfall erreichen Kurs und Indikator gleichzeitig neue Höchststände.

Negative Divergenzen sind klarer Ausdruck eines schwindenden Vertrauens der Anleger. Diese sind allerdings erst einmal nur als Warnzeichen zu charakterisieren und eignen sich nicht zum Timing von Korrekturen. Divergenzen könnten sich zum Beispiel durch längere Seitwärtsphasen abbauen oder durch einen neuen Aufschwung entkräftet/geheilt werden.


Monatstief unterschritten

Im Januar hat der Euro Future weder ein neues Monatshoch, noch ein neues Monatstief ausgebildet. Charttechnisch spricht man von einem sogenannten Innenstab. Derartige Stäbe spiegeln typischerweise Konsolidierungen auf der untergeordneten Zeitzone wider. Anfang Februar wurde das Januartief (1,0810) dieses Innenstabes unterschritten. Die Kurse fielen bis auf die Unterstützungen aus dem Dezember um das aktuelle Bewegungstief bei 1,07. Eine Anschlussbewegung blieb jedoch aus.


Abwärtstrendlinie seit Ende Dezember überschritten

Aus der Perspektive des mittelfristigen Wochencharts wurde innerhalb der großen o.a. übergeordneten Seitwärtsbewegung in der letzten Woche die seit Ende Dezember bestehende, eingezeichnete Abwärtstrendlinie überschritten. Mit dem erfolgreichen Test des Unterstützungsbereiches um 1,07 und dem Überschreiten der Abwärtstrendlinie hat sich das mittelfristige Chartbild verbessert.


Extrem geringe Schwankungsbreite in abgelaufener Woche

In der abgelaufenen Börsenwoche hat sich der Euro Future in einer Handelsspanne zwischen 1,0852 und 1,0811 bewegt. Dabei handelt es sich mindestens um die geringste Volatilität der letzten 21 Wochen. Durch dieses Kursverhalten steigen die Chancen auf eine anstehende dynamische Bewegung bei Ausbruch aus dieser Range. Jedoch muss bei dieser extrem niedrigen Schwankungsbreite klar berücksichtigt werden, dass es sich durch den US-Börsenfeiertag am Montag, um eine verkürzte Handelswoche gehandelt hat.

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Fazit:

Aus der Perspektive des langfristigen Monatscharts befindet sich der Euro Future in der auf dem Monatschart eingezeichneten neutralen Seitwärtsbewegung zwischen den bedeutsamen Widerständen um 1,11 und 1,13 und den wichtigen Unterstützungen um 1,05 bis 1,0350. Erst Kurs außerhalb dieses Clusters etablieren eine neue langfristige Trendrichtung. Aufgrund der angegebenen technischen Besonderheiten (Divergenz Stochastik) ist die Ausbruchwahrscheinlichkeit auf der Short-Seite aktuell minimal höher.

Aus der Sichtweise des mittelfristigen Wochencharts befinden sich die Kurse des Euro Futures weiter in der eingezeichneten neutralen Seitwärtsbewegung zwischen 1,0530 und 1,1130.

Die Bullen haben es in der letzten Woche geschafft, ausgehend von dem erfolgreichen Test des mittelfristigen Unterstützungsbereichs um 1,07, die seit Ende Dezember bestehende eingezeichnete Abwärtstrendlinie zu überschreiten. Bei Kursen über 1,0852 steigen die Chancen auf eine Fortsetzung des aktuellen Aufwärtsimpuls. Das könnte den Euro in den nächsten Wochen durchaus in Regionen von 1,10 und in die Nähe des Widerstandsbollwerks zwischen 1,11 und 1,13 zurückführen.

Fällt der Euro Future unter die "neuen" Unterstützungen um das Dezember- und Februartief bei 1,07, ist mit einem weiteren Absinken in Richtung 1,05 und 1,0350 auszugehen.

Zusammenfassend fehlen der europäischen Gemeinschaftswährung aktuell jedoch die Impulse die seit Januar 2023 bestehende langfristige Seitwärtsbewegung zu verlassen.


© Björn Heidkamp
www.kagels-trading.de


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