Edelmetalle: Höhenflug bei Platin setzt sich fort
18.02.2008 | Thorsten Proettel
Märkte tendieren uneinheitlich
Die Edelmetallmärkte zeichneten in der vergangenen Woche ein uneinheitliches Bild. Auf der einen Seite standen Abschläge bei Gold und Silber zu Buche. Beide Metalle gaben etwa 2% nach und kosten derzeit 904 US-Dollar beziehungsweise 17 US-Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Dagegen setzten die Platinmetalle den ansteigenden Trend der letzten Wochen fort. Mit einem Aufschlag von mehr als 8% auf 2.085 US-Dollar war Platin wiederum Spitzenreiter, während der "kleine Bruder" Palladium bei einem aktuellen Preis von 450 US-Dollar nur etwas mehr als 1% zulegte. Der unterschiedlichen Entwicklung der Edelmetallpreise liegen dabei mehrere Ursachen zu Grunde.
Hoher Goldpreis schreckt Schmuckkäufer ab
Der schnell steigende Goldpreis wurde in den letzten Monaten immer mehr zu einem Hemmschuh für die Nachfrage der Juweliere. Immerhin legte des gelbe Metall von August letzten Jahres bis heute um etwa 250 USD zu. Die gestiegenen Beschaffungspreise werden an die Kunden weitergegeben, die daraufhin zurückhaltender bei Käufen reagieren. Dies ist insbesondere im wichtigsten Schmuckland Indien der Fall, wo Ketten und Ringe mit nur geringem Aufschlag für die Bearbeitungskosten gehandelt werden. So verwundert es wenig, dass die Nachfrage der indischen Juweliere im 4. Quartal 2007 nur 54 Tonnen betragen hat, obwohl wichtige religiöse Feiertage an denen traditionell viel Goldschmuck gekauft wird, eher für eine deutlich dreistellige Menge gesprochen hätten. Momentan gleicht die immer noch hohe Goldnachfrage der Anleger den Nachfrageeinbruch der Juweliere aus. Das Ergebnis ist eine Seitwärtsbewegung des Preises, die auch in den nächsten Wochen noch anhalten könnte.
Platinmarkt 2008 mit Angebotsdefizit
Ganz andere Gründe bewegen derzeit den Platinmarkt. Mittlerweile bestätigt sich, dass die mangelnde Stromversorgung in Südafrika im Gegensatz zu den Beteuerungen der verantwortlichen Stellen doch nicht nur vorübergehender Natur ist. Engpässe bei der Elektrizität bedeuten Ausfälle bei der Platinförderung in Südafrika, wodurch die bereits in der Vergangenheit angespannte Versorgungslage noch schwieriger wird. Insgesamt ist deshalb 2008 ein deutliches Angebotsdefizit wahrscheinlich. Die Preisentwicklung wird zudem durch Hamsterkäufe der Platinnachfrager angefacht, die auf zukünftige Angebotsausfälle vorbereitet sein wollen. Der Palladiumpreis läuft der Platinhausse momentan nach, wobei das hohe Angebot in diesem Fall über kurz oder lang für wieder sinkende Preise sorgen dürfte.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.
Die Edelmetallmärkte zeichneten in der vergangenen Woche ein uneinheitliches Bild. Auf der einen Seite standen Abschläge bei Gold und Silber zu Buche. Beide Metalle gaben etwa 2% nach und kosten derzeit 904 US-Dollar beziehungsweise 17 US-Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Dagegen setzten die Platinmetalle den ansteigenden Trend der letzten Wochen fort. Mit einem Aufschlag von mehr als 8% auf 2.085 US-Dollar war Platin wiederum Spitzenreiter, während der "kleine Bruder" Palladium bei einem aktuellen Preis von 450 US-Dollar nur etwas mehr als 1% zulegte. Der unterschiedlichen Entwicklung der Edelmetallpreise liegen dabei mehrere Ursachen zu Grunde.
Hoher Goldpreis schreckt Schmuckkäufer ab
Der schnell steigende Goldpreis wurde in den letzten Monaten immer mehr zu einem Hemmschuh für die Nachfrage der Juweliere. Immerhin legte des gelbe Metall von August letzten Jahres bis heute um etwa 250 USD zu. Die gestiegenen Beschaffungspreise werden an die Kunden weitergegeben, die daraufhin zurückhaltender bei Käufen reagieren. Dies ist insbesondere im wichtigsten Schmuckland Indien der Fall, wo Ketten und Ringe mit nur geringem Aufschlag für die Bearbeitungskosten gehandelt werden. So verwundert es wenig, dass die Nachfrage der indischen Juweliere im 4. Quartal 2007 nur 54 Tonnen betragen hat, obwohl wichtige religiöse Feiertage an denen traditionell viel Goldschmuck gekauft wird, eher für eine deutlich dreistellige Menge gesprochen hätten. Momentan gleicht die immer noch hohe Goldnachfrage der Anleger den Nachfrageeinbruch der Juweliere aus. Das Ergebnis ist eine Seitwärtsbewegung des Preises, die auch in den nächsten Wochen noch anhalten könnte.
Platinmarkt 2008 mit Angebotsdefizit
Ganz andere Gründe bewegen derzeit den Platinmarkt. Mittlerweile bestätigt sich, dass die mangelnde Stromversorgung in Südafrika im Gegensatz zu den Beteuerungen der verantwortlichen Stellen doch nicht nur vorübergehender Natur ist. Engpässe bei der Elektrizität bedeuten Ausfälle bei der Platinförderung in Südafrika, wodurch die bereits in der Vergangenheit angespannte Versorgungslage noch schwieriger wird. Insgesamt ist deshalb 2008 ein deutliches Angebotsdefizit wahrscheinlich. Die Preisentwicklung wird zudem durch Hamsterkäufe der Platinnachfrager angefacht, die auf zukünftige Angebotsausfälle vorbereitet sein wollen. Der Palladiumpreis läuft der Platinhausse momentan nach, wobei das hohe Angebot in diesem Fall über kurz oder lang für wieder sinkende Preise sorgen dürfte.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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