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Chinesische Rohstoffnachfrage durch schwächere Weltkonjunktur ausgebremst?

05.03.2008  |  Redaktion
Auf der Überholspur: China nicht zu bremsen

Bislang unbeeindruckt von der US-Immobilienkrise wächst die Volksrepublik China weiterhin mit zweistelligen Zuwachsraten. Im vierten Quartal 2007 legte die chinesische Wirtschaft auf Jahresbasis um 11,2% zu. Das BIP ist auch im Gesamtjahr 2007 erneut über 11% gewachsen. China knüpft damit selbst im weltwirtschaftlich nicht unproblematischen Jahr 2007 an den Trend der vergangenen Jahre an. Mehr als ein Zehntel der Weltwirtschaftsleistung entfällt kaufkraftbereinigt auf das aufstrebende China (10,9%, mit Hongkong 11,4%), das sich somit mit Fug und Recht als wirtschaftliches Schwergewicht bezeichnen kann. Um Wechselkurseffekte bereinigt reiht sich China hinter den USA (21,4%) als zweitgrößte Volkswirtschaft der Erde ein, welche damit so groß wie Japan (6,6%) und Deutschland (4,4%) zusammen ist.

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Hauptwachstumstreiber ist Investitionstätigkeit

Der Anteil der Investitionen am chinesischen BIP hat sich in den vergangenen 10 Jahren auf über 40% gesteigert. Das Rückgrat der chinesischen Wirtschaft ist dabei die Industrieproduktion. Und diese wächst bereits seit Jahren in einer Größenordnung von etwa 30% p.a. Erfreulich ist, dass inzwischen auch der private Konsum mit ansteigenden zweistelligen Zuwachsraten allmählich nachzieht. Aufgrund der gestiegenen Einkommen der privaten Haushalte - ca. 1.900 USD pro Kopf und Jahr in den städtischen Regionen Ende 2007 - gewinnt seit zwei Jahren nun auch der einheimische Markt für die Produzenten an Bedeutung. Die chinesischen Einzelhandelsumsätze legten zuletzt um rund 19% p.a. zu.

Eine wichtige Stütze des chinesischen Aufschwungs sind die ausländischen Direktinvestitionen (FDI). Diese sprudeln weiterhin kräftig. Auch im Jahr 2007 sind 83 Mrd. USD ins Land geflossen. Die FDI-Zuflüsse stiegen trotz Subprime-Krise von 5,2 Mrd. USD im Januar auf 13,3 Mrd. USD im Dezember 2007. Die hohe inländische Ersparnis ermöglicht es China jedoch inzwischen, den Löwenanteil der rapide ansteigenden Investitionen, und damit den Aufschwung, zunehmend aus eigenen Quellen zu finanzieren. Die Abhängigkeit von ausländischem Kapital hat sich damit verringert. Dessen Bedeutung für das qualitative Wachstum in China bleibt aber dennoch beachtlich.

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Kehrseite des Wachstums

Allerdings übersteigt das Wachstum der Investitionen seit Jahren das BIP-Wachstum deutlich. Offenbar muss immer mehr investiert werden, um den gesamtwirtschaftlichen Output um eine Einheit zu erhöhen. Dies nährt Befürchtungen in Bezug auf die Rentabilität vieler Projekte. Die Inflationsrate legte darüber hinaus sprunghaft zu. Angesichts gestiegener Einzelhandelsumsätze und höherer Rohstoffpreise könnten Kostensteigerungen zunehmend auf die Preise übergewälzt werden. Weil die bisherigen Maßnahmen der Regierung zur Gegensteuerung der Wachstumsraten nicht ausreichten, dürften weitere Erhöhungen des als Benchmark fungierenden Einjahreskreditzinses folgen. Da eine stärkere Währung helfen würde, den Inflationsdruck durch die Verbilligung der Importe zu mildern, haben überdies Terminmärkte bereits begonnen eine Beschleunigung der Aufwertung des Chinesischen Yuan (CNY) auf Jahressicht einzupreisen.

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Abkühlung der US-Konjunktur lässt China weitgehend kalt

Eine von der US-Wirtschaft ausgehende Abkühlung der Weltkonjunktur könnte Chinas BIP-Wachstumsrate unter 10% drücken. Deutlich stärker wäre die Abkühlung aber nur bei einer markanten Abschwächung der Weltwirtschaft zu erwarten. Die chinesischen Exporte konzentrieren sich zunehmend auf Asien, und auch diejenigen in die EU übersteigen bereits die Ausfuhren in die USA. Generell war in den letzten Jahren eine rasant wachsende Verflechtung der Emerging Markets untereinander zu beobachten.






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