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Edelmetalle: Günstige Einstiegschance nach Korrektur?

25.03.2008  |  Thorsten Proettel
Deutliche Preisrückgänge

Die vergangene Woche bescherte den Edelmetallmärkten ein Wechselbad der Gefühle. Noch am Montag wurden neue Jahreshöchststände bei Gold und Silber erreicht. Das gelbe Metall erklomm mit mehr als 1.030 US-Dollar je Feinunze sogar ein nominales Allzeithoch. Begleitet wurde die Hausse durch die Krise um die USGroßbank Bear Stearns und einem neuen Rekordtief des Greenback mit etwa 1,59 US-Dollar je Euro. Nachdem die Panik am Aktien- und Devisenmarkt etwas zurückgegangen ist, fielen jedoch auch die Preise der Edelmetalle.

Die Feinunze Gold gab etwa 100 USD beziehungsweise 10% ab. Platin verlor rund 14% und rutschte mit einem Preis von derzeit 1.895 USD klar unter die Zweitausendermarke. Palladium gab etwa 13% auf 445 USD nach. Noch größer war der Rückgang bei Silber mit rund 18% auf 17,50 USD je Feinunze.

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Spekulanten nehmen Gewinne mit

Fundamentale Gründe sind für die jüngsten Rückgänge nicht auszumachen. Die Ursachen dürften vielmehr in der allgemeinen Marktsituation zu suchen sein. Der schnelle Preisanstieg seit August 2007 und das Erreichen der 1.000-Dollar-Marke dürfte bei vielen Beobachtern zu der Überzeugung geführt habe, Gold sei aktuell zu teuer. Die Folge waren deshalb wahrscheinlich Gewinnmitnahmen. Häufig lösen Preisrückgänge bei zuvor schnell gestiegenen Assets eine ganze Verkaufswelle von Anlegern aus, die ebenfalls auf einen günstigen Ausstiegsmoment gewartet haben. Bei Gold & Co. führte der Effekt dann zu den beschriebenen Preisbewegungen.

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Fundamentale Situation unverändert

Die Gründe für den Anstieg des Goldpreises in den letzten Monaten und Jahren haben sich dagegen nicht geändert. Nach wie vor kann die Immobilien-, Banken und Finanzkrise noch nicht als ausgestanden angesehen werden. Die Frage, ob sich hieraus eine Rezession entwickeln wird, kann zwar erst in ein paar Monaten beantwortet werden. Solange jedoch Ungewissheit hierüber besteht, dürfte auch die Verunsicherung an den Kapitalmärkten anhalten und Gold als krisenfeste Anlageform attraktiv bleiben.

Der jüngste Preisrückgang sollte deshalb weniger als Fingerzeig zum Ausstieg und vielmehr als günstige Gelegenheit für ein Aufstocken einer möglicherweise zu geringen Goldquote betrachtet werden. Insgesamt ist jedoch damit zu rechnen, dass die Luft nach oben für den Goldpreis in der bereits erklommenen Höhe dünner wird. Die Schmucknachfrage nimmt umso stärker ab, je höher der Goldpreis steigt.


© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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