Edelmetalle: Industrienachfrage überwiegend wenig konjunkturanfällig.
21.04.2008 | Thorsten Proettel
Per Saldo unverändert
Die Preise für Gold, Silber und Palladium befinden sich mit 920 USD, 17,80 USD und 455 USD je Feinunze auf dem Stand der Vorwoche. Zwischenzeitlich wurden die Edelmetalle jedoch vom Sog der Wechselkursschwankungen des US-Dollar zum Euro erfasst und erlebten drastische Preisänderungen. So wurde Gold am Donnerstag mit 953 USD bewertet während am Tiefpunkt einen Tag später nur noch 905 USD zu zahlen waren. Auch der Silberpreis entwickelte sich turbulent. Die Schwankungsbreite reichte von 17,40 bis rund 18,70 USD. Alleine der Platinpreis legte in den vergangenen Tagen um gut 4% auf aktuell 2.030 USD zu.
Gold mit niedrigster industrieller Nachfrage
Die Konjunkturindikatoren zeichnen momentan ein eher undeutliches Bild der Perspektiven für die wichtigen Wirtschaftszentren. Beispielsweise legte die Industrieproduktion in den USA im März um 0,3% zu, während im Februar noch ein Minus von 0,7% gemessen wurde. Dagegen sank der Stand des ZEWSentiments in Deutschland auf -40,7 und drückt damit die eher verhaltene Stimmung hierzulande aus. Insgesamt zeichnet sich jedoch eine Abschwächung der Wirtschaft in den USA und auch Großbritannien immer deutlicher ab. Es stellt sich deshalb die Frage, welche Auswirkungen bei einer Rezession auf die industrielle Nachfrage nach Edelmetallen und damit die Preisfindung zu erwarten ist.
Gold mit niedrigster industrieller Nachfrage
Grundsätzlich erscheint die Goldnachfrage am wenigsten von einem Wirtschaftsabschwung gefährdet zu sein, da der Anteil der industriellen Anwendungen am Gesamtbedarf bei nur rund 10% liegt. Ein möglicher Nachfrageausfall einer einbrechenden Konjunktur hält sich damit in engen Grenzen. Anders scheint es bei den Weißmetallen zu sein, deren Industrieanteil jeweils über 60% liegt. Das tatsächliche Risiko wird jedoch erst bei Betrachtung der industriellen Edelmetallnachfrage über den letzten Konjunkturzyklus deutlich, der etwa im Jahr 2000 seinen Hochpunkt hatte. Platin zeigte sich relativ unbeeindruckt, da die Nachfrage in der Katalysatorenindustrie unabhängig von der Auslastung der Wirtschaft stieg. Die industrielle Goldnachfrage fiel zwar bis auf 60% ihres Wertes aus dem Jahr 2000. In diesem Jahr erreichte die Nachfrage jedoch einen absoluten Spitzenwert, der seitdem unübertroffen blieb. Die Silbernachfrage fiel in den Rezessionsjahren auf etwa 90% ihres Höchststandes und stieg danach wieder an. Aufgrund des hohen Anteils der Industrie sind die Gefahren für das weiße Metall deshalb am größten.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.
Die Preise für Gold, Silber und Palladium befinden sich mit 920 USD, 17,80 USD und 455 USD je Feinunze auf dem Stand der Vorwoche. Zwischenzeitlich wurden die Edelmetalle jedoch vom Sog der Wechselkursschwankungen des US-Dollar zum Euro erfasst und erlebten drastische Preisänderungen. So wurde Gold am Donnerstag mit 953 USD bewertet während am Tiefpunkt einen Tag später nur noch 905 USD zu zahlen waren. Auch der Silberpreis entwickelte sich turbulent. Die Schwankungsbreite reichte von 17,40 bis rund 18,70 USD. Alleine der Platinpreis legte in den vergangenen Tagen um gut 4% auf aktuell 2.030 USD zu.
Gold mit niedrigster industrieller Nachfrage
Die Konjunkturindikatoren zeichnen momentan ein eher undeutliches Bild der Perspektiven für die wichtigen Wirtschaftszentren. Beispielsweise legte die Industrieproduktion in den USA im März um 0,3% zu, während im Februar noch ein Minus von 0,7% gemessen wurde. Dagegen sank der Stand des ZEWSentiments in Deutschland auf -40,7 und drückt damit die eher verhaltene Stimmung hierzulande aus. Insgesamt zeichnet sich jedoch eine Abschwächung der Wirtschaft in den USA und auch Großbritannien immer deutlicher ab. Es stellt sich deshalb die Frage, welche Auswirkungen bei einer Rezession auf die industrielle Nachfrage nach Edelmetallen und damit die Preisfindung zu erwarten ist.
Gold mit niedrigster industrieller Nachfrage
Grundsätzlich erscheint die Goldnachfrage am wenigsten von einem Wirtschaftsabschwung gefährdet zu sein, da der Anteil der industriellen Anwendungen am Gesamtbedarf bei nur rund 10% liegt. Ein möglicher Nachfrageausfall einer einbrechenden Konjunktur hält sich damit in engen Grenzen. Anders scheint es bei den Weißmetallen zu sein, deren Industrieanteil jeweils über 60% liegt. Das tatsächliche Risiko wird jedoch erst bei Betrachtung der industriellen Edelmetallnachfrage über den letzten Konjunkturzyklus deutlich, der etwa im Jahr 2000 seinen Hochpunkt hatte. Platin zeigte sich relativ unbeeindruckt, da die Nachfrage in der Katalysatorenindustrie unabhängig von der Auslastung der Wirtschaft stieg. Die industrielle Goldnachfrage fiel zwar bis auf 60% ihres Wertes aus dem Jahr 2000. In diesem Jahr erreichte die Nachfrage jedoch einen absoluten Spitzenwert, der seitdem unübertroffen blieb. Die Silbernachfrage fiel in den Rezessionsjahren auf etwa 90% ihres Höchststandes und stieg danach wieder an. Aufgrund des hohen Anteils der Industrie sind die Gefahren für das weiße Metall deshalb am größten.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
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