Edelmetalle: Starker US-Dollar verhagelt Wochenbilanz
28.07.2008 | Thorsten Proettel
Gold & Co. schalten Gang zurück
Die vergangene Woche bescherte den Edelmetallen dicke Minuszeichen. Gold ver-lor rund 3 % und kostet aktuell 930 US-Dollar je Feinunze. Silber und Platin gaben jeweils mehr als 5 % nach und liegen derzeit bei 17,40 US-Dollar beziehungsweise 1.750 US-Dollar. Den stärksten prozentualen Rückgang musste jedoch der Palladiumpreis mit rund 10 % hinnehmen. Die Feinunze fiel sogar un-ter die 400 -Dollar-Marke. Für die Entwicklung bei den Platinmetallen kann eindeutig der schwächelnde Autoabsatz in den USA und in Westeuropa verantwortlich gemacht wer-den. Die hierdurch gedämpfte Edelmetall-nachfrage macht eine Überprüfung der Prognosen notwendig, auch wenn beispiels-weise im Fall von Palladium ein steigender Bedarf in den Emerging Markets erkennbar ist.
Wenig Fundamentales bei Gold und Silber
Bei Gold und Silber bleiben die Fundamen-taldaten dagegen unverändert. Die volatile Preisbewegung ist deshalb eher auf die Rahmendaten und das Geschehen an den Märkten zurückzuführen. Der US-Dollar-Wechselkurs ging relativ schnell von seinem Dienstagsstand nahe der Marke von 1,60 USD/EUR zurück und verlor bis Donnerstag 3 Cent. Gold, das oft als Hedge gegen eine schwächere US-Währung angesehen wird, musste umgekehrt aufgrund des stärkeren Greenbacks Federn lassen. Sollte der US-Dollar in den nächsten Monaten allmählich an Stärke gewinnen, dann wäre dies sicher ein Belastungsfaktor für den Goldpreis. Mo-mentan sieht es allerdings so aus, als ob an-dere Faktoren diesen Effekt überkompensieren werden.
Einfluss der ETFs nimmt zu
Daneben dürften auch Verkäufe des welt-weit bedeutensten Gold-ETFs von State Street die Märkte in der vergangenen Wo-che beeinflusst haben. Zeitgleich mit dem Rückgang des Goldpreises um mehr als 20 US-Dollar am Dienstag und um rund 30 US-Dollar am Mittwoch fanden Verkäufe in Hö-he von 16 Tonnen beziehungsweise 27 Ton-nen statt. Da die ETF-Anteile immer beliebter werden, dürfte die Volatilität auch in Zukunft vergleichsweise hoch bleiben. Preistrends verursachen häufig Käufe oder Verkäufe von Fondsanteilen, die wiederum eine Erhöhung oder Reduzierung der Edelmetallbestände nach sich ziehen und so die Preisbewegung verstärken. Mit einem Volumen von derzeit 670 Tonnen Gold ist der Gold-Fonds von Sta-te Street mittlerweile so groß, dass bereits Bestandsveränderungen im einstelligen Pro-zentbereich an den Märkten nicht spurlos vorübergehen.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.
Die vergangene Woche bescherte den Edelmetallen dicke Minuszeichen. Gold ver-lor rund 3 % und kostet aktuell 930 US-Dollar je Feinunze. Silber und Platin gaben jeweils mehr als 5 % nach und liegen derzeit bei 17,40 US-Dollar beziehungsweise 1.750 US-Dollar. Den stärksten prozentualen Rückgang musste jedoch der Palladiumpreis mit rund 10 % hinnehmen. Die Feinunze fiel sogar un-ter die 400 -Dollar-Marke. Für die Entwicklung bei den Platinmetallen kann eindeutig der schwächelnde Autoabsatz in den USA und in Westeuropa verantwortlich gemacht wer-den. Die hierdurch gedämpfte Edelmetall-nachfrage macht eine Überprüfung der Prognosen notwendig, auch wenn beispiels-weise im Fall von Palladium ein steigender Bedarf in den Emerging Markets erkennbar ist.
Wenig Fundamentales bei Gold und Silber
Bei Gold und Silber bleiben die Fundamen-taldaten dagegen unverändert. Die volatile Preisbewegung ist deshalb eher auf die Rahmendaten und das Geschehen an den Märkten zurückzuführen. Der US-Dollar-Wechselkurs ging relativ schnell von seinem Dienstagsstand nahe der Marke von 1,60 USD/EUR zurück und verlor bis Donnerstag 3 Cent. Gold, das oft als Hedge gegen eine schwächere US-Währung angesehen wird, musste umgekehrt aufgrund des stärkeren Greenbacks Federn lassen. Sollte der US-Dollar in den nächsten Monaten allmählich an Stärke gewinnen, dann wäre dies sicher ein Belastungsfaktor für den Goldpreis. Mo-mentan sieht es allerdings so aus, als ob an-dere Faktoren diesen Effekt überkompensieren werden.
Einfluss der ETFs nimmt zu
Daneben dürften auch Verkäufe des welt-weit bedeutensten Gold-ETFs von State Street die Märkte in der vergangenen Wo-che beeinflusst haben. Zeitgleich mit dem Rückgang des Goldpreises um mehr als 20 US-Dollar am Dienstag und um rund 30 US-Dollar am Mittwoch fanden Verkäufe in Hö-he von 16 Tonnen beziehungsweise 27 Ton-nen statt. Da die ETF-Anteile immer beliebter werden, dürfte die Volatilität auch in Zukunft vergleichsweise hoch bleiben. Preistrends verursachen häufig Käufe oder Verkäufe von Fondsanteilen, die wiederum eine Erhöhung oder Reduzierung der Edelmetallbestände nach sich ziehen und so die Preisbewegung verstärken. Mit einem Volumen von derzeit 670 Tonnen Gold ist der Gold-Fonds von Sta-te Street mittlerweile so groß, dass bereits Bestandsveränderungen im einstelligen Pro-zentbereich an den Märkten nicht spurlos vorübergehen.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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