Suche
 
Folgen Sie uns auf:

"TedBits" - Der Crack Up Boom, Teil I

28.08.2008  |  Redaktion
Ty Andros widmet sich in seiner Artikelserie Tedbits dem Crack Up Boom. Er beschreibt Hintergründe, Verlauf und Ursachen dieser Entwicklung, die durch Ludwig van Mises ihren Namen erhielt. Im Folgenden wird seine Serie nachträglich und exklusiv auf Deutsch veröffentlicht und regelmäßig aktualisiert, denn das Thema hat nichts an Aktualität verloren. Die Fortsetzung finden sie hier.


Letzten Sommer ging es in der Artikel-Serie TedBits um den sich entwickelnden Crack Up Boom, über den Ludwig von Mises schrieb. Die Serie wurde, gelinde gesagt, gut aufgenommen. Jetzt kommen wir wieder auf ihn zurück, da der Crack Up Boom der Ausgangspunkt ist, um die aktuellen wirtschaftlichen und politischen Ereignisse zu analysieren. Der Zusammenbruch der Einkommens- und Lebensstandards in den G7-Staaten (durch verzerrte Inflation) verbindet sich mit dem weit verbreiteten gesellschaftlichen Trend "Etwas für Nichts" bekommen zu wollen, was den Crack Up Boom auf eine höhere Stufe bringt. Investitionen schlagen in steigendem Maße fehl und Staatsbeamte als auch Zentralbanken reagieren vorhersehbar. Sie drucken Geld, wie sie es schon immer getan haben und immer tun werden. Sie beschleunigen die Ankunft des globalen Crack Up Booms. Sie sagen explizit, dass sie das Geld drucken werden.

Jahrzehntelang haben Staatsbeamte und Sozialisten in den G7-Staaten leise die Wirtschaftsbereiche, in denen sie arbeiten, verstaatlicht und die Vermögensschöpfung der früheren kapitalistischen Wirtschaftssysteme zerstört , in denen die Mittelklasse wuchs, gesund war, ihr Vermögen sich anhäufte und ihre Ersparnisse wuchsen. Auf die eine oder andere Art transferieren sie die Vermögensgewinnung des privaten Sektors in den öffentlichen Sektor. Ein Weg dahin sind hohe und steigende Steuern - direkt durch Steuern und Gebühren und indirekt durch die Vermögenskonfiszierung von Fiat-Geld und Kreditschöpfung (Ihren Gehältern und Ersparnissen wird die Kaufkraft genommen, während sie sich auf Ihren Konten befinden).

Ständig steigende Vollmachten zerstören Innovationen aufstrebender Unternehmen, auf diese Weise können etablierte Gesellschaften die Vorzüge des Kapitalismus vernichten. Sie kaufen fest im System verwurzelte Staatsbeamte, indem sie ihre Wiederwahlen durch Wahlkampfspenden unterstützen. Daraufhin schaffen die Staatsbeamten Richtlinien und Rechtsvorschriften, um sie vor Innovationen aufsteigender Unternehmen zu "schützen". Sie enthalten dabei aber den früheren kapitalistischen Wirtschaftssystemen, in denen sie tätig sind, Innovationen vor, die jedem "Mehr von Allem für Weniger" bieten. Kapitalistische Wirtschaftssysteme haben eine natürliche Form des Inflationsabbaus, die essenziell ist, um eine stabileres Währungssystem zu schaffen.

Schöpferische Zerstörung (creative destruction) findet statt, wenn neue Unternehmen neue Produkte und Dienste erfinden und anbieten, die den bestehenden zu einem niedrigeren Preis überlegen sind. Konsumenten regieren auf rationale Art und Weise und geben diesen Unternehmen den Vorzug gegenüber den bestehenden, um ihre Gehälter zu maximieren und um ihre Familien davon profitieren zu lassen, indem sie mehr konsumieren für weniger Geld.

Solche Unternehmen würden den Korporatismus ersetzen, ein System von verwurzelten Unternehmen also, die den Staatsbeamten gegenüber, die es ihnen ermöglichen, an der Spitze ihrer Sektoren und Industriezweige zu bleiben, in der Schuld stehen. Die Staatsbeamten wiederum sind abhängig von deren Wahlkampfspenden, um wiedergewählt zu werden. Nennen sie mir ein fest etabliertes Unternehmen, das nicht alle Staatsbeamte finanziell zur Wiederwahl unterstützt. Sowohl der linke als auch der rechte Flügel werden finanziell unterstützt und zwar bis zum erlaubten Maximum.

Deswegen ist Korporatismus austauschbar mit Regulierung, sie schreibt vor, wie sie selbst vorgehen und auch, dass es eine ständig wachsenden Regierungsbürokratie gibt. Sie ist notwendig, um aufkommende Konkurrenten mit Hilfe von ins Unendliche anwachsenden Vorschriften, die von der Bürokratie geltend gemacht werden, auszustechen. In Europa ist dieser Vorgang bereits fast abgeschlossen. Neue Unternehmen haben keine Chance die Zwangsjacke von Vorschriften und Steuern abzulegen, um ein neues und innovatives Unternehmen zu gründen. Das Ergebnis ist "Weniger von Allem für Mehr". Betrachtet man den Landwirtschaftssektor, den medizinischen Sektor und den Sektor der erneuerbaren Energien der G7-Staaten kann man dies sehen. Sie sind der Inbegriff von Regierungsvorschriften und Fördermitteln, für immer getrennt von den Preismechanismen des Kapitalismus. Die Preise für Energie, Nahrung und medizinische Behandlungen schnellen in die Höhe und die Lösungen für die heutigen Probleme werden nicht gefunden. Die USA folgen diesem Weg.

Um ein erfolgreiches, neues Unternehmen zu führen oder persönlich erfolgreich zu sein, muss man "mehr produzieren als man konsumiert" und die Belastung durch Vorschriften und Steuern garantiert, dass man dies ab dem ersten Tag nicht tun kann. Einsparungen werden eine Unmöglichkeit, da sie vom öffentlichen Sektor aufgezehrt werden. In den G7-Staaten haben ganze Gesellschaften über Generationen hinweg mehr konsumiert, als sie produzieren. Sie kennen nicht das unveränderliche Gesetz der Natur: "Survival of the fittest". Sie stehen auf einem Altar der Anmaßung, auf dem sie geopfert werden. Die Staatsbeamten erzählen ihren "Etwas für Nichts"-Wählern, sie seien eines der reichsten Länder, während sie vielleicht eins der ärmsten sind, wenn man die Verschuldung betrachtet. Diese Gesellschaften sparen nicht und geben viel mehr aus, als sie produzieren - ein Rezept für den Bankrott.

Einsparungen gehen mit Innovationen und Arbeitsfläche in den Fabriken - der Engelskreis, der eine dynamische und wachsende Mittelklasse schafft - die Befähigung zur Schaffung von Wohlstand, wie sie von österreichischen Ökonomen und von Mises definiert wird. Da dies in den G7-Staaten fast unmöglich ist, schwinden die Mittelklassen und landen durch das konstante Herabsetzen ihres Lebensstandards im Dreck, da der Kapitalismus durch verstaatlichte Wirtschaft, Korporatismus, Inflation und die Vorteile der Amtszeit ersetzt wurde. Kein Politiker der G7 denkt an die Zukunft seiner Kinder. Nur eine Sache hat Priorität für einen Staatsbeamten der G7 und das ist die nächste Wahl.

Für einen Staatsbeamten ist es so viel einfacher die Finanzpolitik des Wachstums (weniger Steuern und weniger Vorschriften und Steuerung, die Innovationen unterdrücken) durch billiges Geld (Geldmengenpolitik und Inflation) und durch Inflation von Vermögensanlagen zu ersetzen. Es bringt ihnen mehr, wenn die Industrie in ihre Arme zu getrieben wird (da sie durch die Politik vom Scheitern bedroht ist) oder wenn sich die Unternehmen in andere Wirtschaftssysteme flüchten, in denen sie sich ihre Wettbewerbsfähigkeit bewahren können. Eine bleibende Wählerschaft ist das Ergebnis, wenn man einmal auf den Subventionszug aufgesprungen ist! Das ist der Grund, warum sich die G7 über vier Jahrzehnte hinweg stetig deindustrialisiert haben. Die Unternehmen müssen sich dem Einfluss der Staatsbeamten entziehen, um im Geschäft zu bleiben. Das ist Selbsterhaltung auf unternehmerischer Ebene.

Geld zu drucken, macht mehr und mehr Menschen abhängig vom Staat. Weniger Steuern, Verordnungen und Vorschriften geben den Menschen Freiheit. Was denken Sie, möchte die Regierung tun? Wirtschaftssysteme, die über Vermögensgegenstände abgesichert sind, sind auf Finanzanlagen und Anlagegegenstände angewiesen, die schneller wachsen als die Inflationsrate, die die Illusion von Wachstum und steigendem Einkommen schaffen. Auf diese Art treiben Staatsbeamte ihre Wähler in die Arme von staatlichen Lösungen. Werden diese staatlichen Lösungsansätze umgesetzt, dienen sie der Regierungselite und der immer wachsenden Heerschar von staatlichen Bürokraten, was wiederum zu Lasten der breiten Wählerschaft geht, die ihr Vertrauen und ihre Stimmen der Regierung gaben. Alle Lösungen bringen dem staatlichen Sektor mehr als dem privaten Sektor. Das heißt weniger für dich, mich und unsere Familien, aber mehr für sie.





Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"