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Edelmetalle: Konsolidierungstendenzen

26.08.2008  |  Thorsten Proettel
Leichte Pluszeichen

Der Preissturz im Edelmetallsektor von Anfang August setzte sich in der vergangenen Woche nicht weiter fort. Zwar erreichten die Platinmetalle am Dienstag neue Jahrestiefstände und Gold sowie Silber waren nur knapp davon entfernt. Im weiteren Verlauf erholten sich die Preise jedoch deutlich. So verteuerte sich Gold von 780 US-Dollar auf 820 US-Dollar und Silber von 12,50 USDollar auf 13,30 US-Dollar je Feinunze. Der Platinpreis, der kurzzeitig sogar unter die 1.300-Dollar-Marke fiel, steht aktuell bei rund 1.470 US-Dollar. Eine ähnliche Erholung erlebte Palladium mit einem Anstieg von rund 25 US-Dollar auf 290 US-Dollar je Feinunze.

Sofern sich der Wechselkurs der US-Währung in den nächsten Tagen nicht wieder sprunghaft nach unten bewegt, dürfte der aufwärtsgerichtete Trend bei den Edelmetallen weiter anhalten. Negative Impulse könnten allerdings vom Devisenmarkt ausgehen, wenn der ifo Geschäftsklimaindex am Dienstag deutlich schlechter als erwartet ausfällt. Auch die für Dienstag Abend geplante Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls des Offenmarktausschusses der US-Notenbank könnte die Kurse bewegen. Sofern die Marktteilnehmer hierin Signale für eine Zinswende in den USA zu erkennen glauben, dann ist eine weitere Aufwertung des Dollars möglich.

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Einflussfaktoren bei Silber zweideutig

Zu den langfristigen Trends auf dem Edelmetallmarkt gehört die wachsende Silbernachfrage der Industrie. In den vergangenen zehn Jahren stieg der Bedarf des verarbeitenden Gewerbes im Durchschnitt um jährlich 4,8%. Unterbrochen wurde die Entwicklung in der jüngeren Vergangenheit jedoch durch den starken Wirtschaftsabschwung in den Jahren 2001, 2002 und 2003. Da die USA zu den weltweit größten Silberimporteuren gehören, könnten sich die aktuellen konjunkturellen Schwierigkeiten der größten Volkswirtschaft der Erde auch in den Zahlen für 2008 niederschlagen. Ein geringerer Bedarf würde zudem auf sinkende Preise schließen lassen.

Auf der anderen Seite gehorcht der Silberpreis oftmals weniger seinen eigenen Fundamentaldaten, sondern läuft weitgehend den Schwankungen des Goldmarktes hinterher. Dies zeigt die Korrelation der Preisbewegungen von beiden Metallen, die in den letzten zwei Jahren stets positiv gewesen ist und zuletzt mit 0,8 wieder einen besonders hohen Wert angenommen hat. Da die Aussichten für Gold langfristig positiv sind und das gelbe Krisenmetall von einer weiteren konjunkturellen Eintrübung sogar profitieren könnte, ist in diesem Fall ein Preisrutsch bei Silber keineswegs ausgemacht. Zu beachten ist jedoch die relativ hohe Volatilität von Silber im Vergleich zu Gold.


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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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