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Edelmetalle: Gold koppelt sich vom Dollar ab

10.09.2008  |  Thorsten Proettel
Seit Mitte August per Saldo seitwärts

Der Goldpreis notiert mit aktuell 810 US-Dollar je Feinunze unverändert zur Vorwoche und damit in etwa auf demselben Stand wie Mitte August. Im Vergleich zum Dollar-Wechselkurs hat sich damit in den letzten Tagen eine deutliche Divergenz herausgebildet, denn die USWährung gewann gegenüber dem Euro weiterhin an Wert hinzu. Der Wechselkurs unterschritt sogar kurzzeitig die Marke von 1,42 USD je EUR. Es bestand zwar auch zum Monatswechsel Abgabedruck am Terminmarkt, wie die seit sieben Wochen in Folge gesunkene Netto-Long-Position der Spekulanten verdeutlicht. Mit einer Größenordnung von 93.000 Kontrakten hat sie allerdings ihren tiefsten Wert seit einem Jahr erreicht, so dass kaum von einer übermäßig optimistischen Positionierung der Terminmarktteilnehmer gesprochen werden kann. Insgesamt scheint der Dollar-Wechselkurs einen negativen Einfluss auf den Goldpreis damit vorerst verloren zu haben.

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Schmucknachfrage deutlich angestiegen

Von Seiten der physischen Nachfrage sind derzeit ebenfalls kaum Abwärtsrisiken zu erkennen. Der Schmuckbedarf auf dem wichtigen indischen Markt führte im August zu einem Anstieg der Goldimporte auf 100 Tonnen. Das ist nicht nur ein deutlicher Zugewinn gegenüber dem Vormonat sondern auch gegenüber dem Importzahlen aus dem Jahr 2007. Auch in den kommenden Monaten dürfte die Schmuckbranche dem Markt weiterhin Auftrieb verleihen. Beispielsweise steht in der westlichen Welt das Weihnachtsgeschäft der Juweliere vor der Türe. Anleger mit langfristigem Horizont können das aktuell vergleichsweise niedrige Niveau deshalb als Einstiegschance nutzen.

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Industriebedarf Unsicherheitsfaktor

Ein etwas differenzierteres Bild ergibt sich bei Betrachtung der Märkte für Silber, Platin und Palladium. Bei diesen Edelmetallen macht die Nachfrage aus der Industrie beziehungsweise aus der Kraftfahrzeugbranche jeweils mehr als die Hälfte des Gesamtbedarfs aus. Der konjunkturelle Abschwung in den USA und in Europa legt deshalb die Vermutung nahe, dass die Nachfrage in diesem Jahr und auch 2009 eher nicht so deutlich ansteigen dürfte wie noch 2007. Insbesondere bei Platin bleibt die Angebotssituation jedoch angespannt und aus technischer Sicht sind alle drei Edelmetalle derzeit stark überverkauft, so dass eine Gegenbewegung in den nächsten Wochen für wieder steigende Preise sorgen könnte.

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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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