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Edelmetalle: Lehman-Pleite beendet Gold-Crash

16.09.2008  |  Thorsten Proettel
Heftiger Preiseinbruch letzte Woche fortgesetzt

Die starke Abwärtsbewegung von Gold & Co. setzte sich auch in der vergangenen Woche fort und machte somit das dritte Quartal 2008 zum bislang schlechtesten Drei-Monats-Zeitraum für Edelmetalle seit mehr als einem Viertel Jahrhundert. Ausgehend vom Erreichen der Jahreshöchststände beziehungsweise Allzeithochs im März ergeben sich beachtliche Preisrückgänge. Am stärksten fällt das Minus bei Palladium aus, dessen USDollar-Gegenwert von knapp 600 US-Dollar im Frühjahr um mehr als 60% auf rund 220 US-Dollar letzte Woche gesunken ist. Platin und Silber halbierten sich seit dem Erreichen der Höchststände von 2.300 bzw. 21,37 USDollar. Der Goldpreis fiel seit März per Saldo um knapp 30% auf 735 US-Dollar.
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Gold schlägt sich am besten

Der im Vergleich zu dem anderen Edelmetallen geringere Rückgang des Goldes überrascht vor dem Hintergrund der geringen Nachfrage aus dem Industriebereich jedoch nicht. Hierdurch ist das gelbe Metall nämlich weniger anfällig für Konjunkturschwankungen. Aus Sicht von Euro-Anlegern beträgt der Goldpreisrückgang zudem nur rund 13% seit seinem Hoch im März, da die Wechselkursbewegung dem Preisverfall der letzten Wochen entgegenwirkte. Abgesehen hiervon ist der Absturz insbesondere bei Gold fundamental nicht zu erklären. Beispielsweise ist die physische Nachfrage aus dem Schmuckbereich zuletzt sogar deutlich angestiegen.

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Finanzkrise nicht adäquat berücksichtigt

Der Hauptgrund für den Verfall des Goldpreises dürfte im Verhalten der großen spekulativen Marktteilnehmern wie den Hedgefonds zu suchen sein. Einige von ihnen sind in deutliche finanzielle Schwierigkeiten geraten und mussten in den vergangenen Wochen insbesondere im Rohstoffbereich Anlagen liquidieren. Der Verkauf von Terminkontrakten im Gegenwert von 360 Tonnen Gold innerhalb der letzten zwei Monate spricht Bände. Mittlerweile ist die so genannte Netto-long-Position der Terminmarktspekulanten aber fast wieder auf dem Niveau zu Beginn der Goldhausse im September angekommen, so dass von dieser Seite ein Nachlassen des Verkaufsdrucks nicht unwahrscheinlich ist. Die Insolvenz der US-Großbank Lehman Brothers beweist indessen einmal mehr, dass die Finanzkrise noch lange nicht ausgestanden und Gold vor diesem Hintergrund nicht die schlechteste Anlageklasse darstellt. Seit Jahresanfang beträgt das Minus beim Aktienindex DAX 25%. Die Lehman-Aktie ist sogar um 95% eingebrochen.

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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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