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Goldmarkt Update

22.09.2008  |  Clive Maund
Auch wenn Gold letzten Mittwoch und Donnerstag eine beeindruckend starke Erholung hinlegen konnten, zeigen sich einige besorgt, dass die Reaktion von Freitag - scheinbar als Antwort auf den neuausgebrüteten "Bailout-Plan" der Regierung und der US-Notenbank - einen neuen Rückfall ins Niemandsland markiert, da der Bailout-Plan "funktioniert". Die starke Erholung der letzten Woche mag sich demzufolge als nichts anderes als eine vorübergehende Spitze herausstellen. Also stellen wir hier einige Dinge klar.

Erstens war der starke Anstieg der letzten Woche keine Spitze, sondern eine mächtige Ausbruchsbewegung, die den Beginn eines großen Aufwärtstrends markiert. Zweitens wird der Bailout-Plan nur insoweit "funktionieren", dass er erfolgreich die Schulden und Verpflichtungen von Banken und Brokern etc. auf die Steuerzahler umverteilt und auch auf Ausländer, die verrückt genug waren, US-Staatsanleihen zu kaufen. Das ist das wahre Ziel des Planes - die Rettung der Kumpels und Freunde von der Wall Street auf Kosten der Öffentlichkeit. Drittens ist der Bailout-Plan extrem inflationär, da das Geld, mit dem diese Aktionen finanziert werden, elektronisch erschaffen werden muss, und eben das ist ein sehr bullischer Faktor für die Edelmetalle. Und schließlich ist es extrem naiv anzunehmen, dass Ausländer weiterhin diesen Zirkus finanzieren werden, indem sie dafür sorgen, dass der endlose Kaufstrom von US-Staatsanleihen nicht abreißt.

Mit den zunehmend verzweifelten und leichtsinnigen Aktionen der US-Regierung und Notenbank vergrößert sich für die USA die Gefahr, dass die Halsschlagadern des Staatsanleihenmarktes abgedrückt werden; die Bonds fielen am Freitag - eine Entwicklung, bei der wir davon ausgehen, dass sie den Anfang eines heftigen Bärenmarktes markiert. Ein Kollaps im Bond-Markt wird die Zinssätze in den Himmel schicken und die ohnehin schon fragile US-Wirtschaft (geschwächt durch die massive Überschuldung) implodieren lassen.

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Auf dem 6-Monate-Gold-Chart können wir die Ausbruchsbewegung von Mittwoch und Donnerstag sehen und auch, wie Gold den Preis klar über der gezeigten Widerstandslinie gebrochen hat und auch kurz seine 3 wichtigsten gleitenden Durchschnitte (50-, 200- und 300-Tage) nahm. Die Reaktion vom vergangenen Freitag ist ziemlich normal in Anbetracht der Stärke des vorrausgehenden Anstiegs, der schnell zu kurzfristig überkauften Bedingungen führte, wie man unten im Chart anhand des MACD-Histogramms sehen kann. Angesichts der enormen inflationären Folgen des Bailout-Plans kann man sich kaum vorstellen, dass Gold viel weiter nach unten reagieren wird - im Gegenteil: Es ist wahrscheinlich, dass es bald weiter ansteigen wird, und die Durchschlagkraft des Ausbruches impliziert, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis das Metall neue Höchststände erreicht.





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