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Die große Staatsanleihenfalle

15.12.2008  |  Clive Maund
Eines der eher ungewöhnlichen Symptome der diesjährigen Finanzschmelze war der Höhenflug des Dollars. Er traf viele Händler überraschend und wurde zum Teil durch eine Massenflucht in die gefühlte Sicherheit der kurzlaufenden Staatsanleihen ausgelöst, was den Kauf von US-Dollars voraussetzt. Diese Entwicklung kommt jetzt zum ultimativen Endpunkt, an dem die Erträge aus den Schatzanleihen auf Null gedrückt werden. Das bedeutet, dass sie, real betrachtet, negativ sind, was zu der bizarren Situation führt, in der die Investoren der US-Regierung Geld zahlen für das Privileg, Geld leihen zu dürfen. Das sind ganz klar unhaltbare Zustände und man kann nicht davon ausgehen, dass sie unendlich lange anhalten werden. Und dazu kam es nur aufgrund allgemeiner Verzweiflung, als Investoren panisch wurden und einen Sicheren Hafen suchten.

Wie extrem die Situation jetzt schon ist, zeigt sich deutlich im langfristigen Chart für Erträge der dreijährigen Treasury Bill. Wie wir sehen können, ist der Ertrag fast ganz gegen Null gefallen, was bedeutet, dass Investoren eine negative Ertragsrate haben. Das wiederum bedeutet, dass die Investoren überhaupt nicht mehr weiter wissen und sich darauf eingestellt haben, lieber weniger bei den Staatsanleihen zu verlieren, als sie irgendwo anders verlieren würden - wie zum Beispiel bei den Rohstoffen und im Aktienmarkt. Es zeigt auch, dass die bärische Stimmung jetzt kritische Tiefstände erreicht hat, was an sich bullisch ist.

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Nachdem die Kurzläufer gegen Null gedrückt wurden und damit auch deren preisliches Aufwertungspotential ausgeschöpft wurde, liegt der nächste logische Schritt für die Panischen darin, sich auf die risikoreicheren Langläufer zu stürzen. Das ist auch der Grund, warum wir seit den letzten Wochen ein Preisrennen bei den T-Bonds mit 30-jähriger Laufzeit sehen - und auch einen Ausbruch und vertikalen Vorstoß zu neuen Höchstständen.





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