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Geht es schon wieder los?

10.05.2010  |  Marc Nitzsche
In dieser Woche waren die Schwankungen an den Märkten extrem und man fühlt sich gleich wieder an die drastischen Marktbewegungen der Jahre 2008 und 2009 erinnert. Der amerikanische Dow Jones Index verlor am Donnerstag zeitweise über 1.000 Punkte. Auch der marktbreitere Standard & Poors 500 Index ging in die Knie. Manche Exchange Traded Funds wurden zeitweise mit einem Verlust von über 99,9 Prozent gehandelt und fielen in den Cent-Bereich zurück.


Nur ein Tippfehler?

Die Medien berichteten darüber, dass es sich bei dem massiven Einbruch um einen Tippfehler gehandelt haben soll. Angeblich wollte ein Händler Aktien im Wert von 16 Millionen US-Dollar verkaufen und vertippte sich anschließend, so dass es am Ende ein Volumen von 16 Milliarden war. Wir gehen jedoch davon aus, dass ein weiterer Faktor eine Rolle gespielt hat. Automatische Handelssysteme machen an den amerikanischen Börsen über zwei Drittel des täglichen Handelsvolumens aus. Diese Praktik auch unter dem Begriff "High Frequency Trading" bekannt, setzt auf ultrakurzfristige Bewegungen im Markt. Als die Märkte am Donnerstag einbrachen, haben laut unseren Informationen viele Hedge Fonds ihre Systeme aus dem Rennen genommen, da diese bei extremen Bewegungen Geld verlieren. Dadurch entstand ein Liquiditätsverlust und es kam zu dem starken Einbruch den wir gesehen haben.


Finanzierungsprobleme!

Wer die Finanzkrise der letzten zwei Jahre verfolgt hat, dem ist sicherlich nicht entgangen, dass es zu einem massiven Finanzierungsproblem während der Krise kam. Niemand konnte sich mehr kurzfristig refinanzieren, da vor allem die Märkte für Commercial Paper (Unternehmensfinanzierungen mit einer kurzen Laufzeit) vollkommen ausgetrocknet waren. Momentan sehen wir wieder erste Symptome einer möglichen Finanzierungskrise! Der LIBOR (Zinssatz zudem sich Banken Gelder leihen) ist inzwischen auf 0,42 Prozent angestiegen, was dem höchsten Stand seit August 2009 entspricht. Dies zeigt, dass die Banken höhere Risikoprämien fordern, da vor allem von der Griechenlandkrise betroffene Banken ein hohes Ausfallrisiko besitzen. Auch die Märkte für Kreditabsicherungen (Credit Default Swaps) ziehen an und setzen auf eine erhöhte Ausfallgefahr der Banken. Wenn nun das Vertrauen erneut verloren geht, beginnt der Teufelskreis wieder von vorne!


Ruhig bleiben und abwarten!

In der aktuell sehr volatilen Situation an den Märkten ist es sehr wichtig sein Pulver trocken zu halten. Man sollte keine übereilten Trades aufgeben, da man in derart schwankungsfreudigen Phasen meist nur verliert.

Erfolgreiche Rohstoff-Trades wünscht


© Marc Nitzsche
Chefredakteur Rohstoff-Trader







Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter finden sie auf der Website: www.Rohstoff-Trader.de








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