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Krisen-Hoch 2011

23.02.2011  |  Clif Droke
Zwei Jahre nachdem sie "Verkaufs-Ratings" für Aktien und Negativeinschätzungen zur Wirtschaftsentwicklung der kommenden Jahre herausgab, ist die Wall Street jetzt wieder bullisch. Jüngst veröffentlichten Umfragen zufolge wird allgemein davon ausgegangen, dass das Jahr 2011 wieder mit zweistelligen Wachstumsraten an den Aktienmärkten aufwarten wird. Selbst unerschütterliche Bären hören sich jetzt schon optimistischer an, wenn es um die Aussicht auf anhaltende wirtschaftliche Erholung im Jahr 2011 und darüber hinaus geht.

Ein Analyst, der diesen neuentdeckten Optimismus nicht teilt, ist weit entfernt vom konventionellen Typus des Wall-Street-Analysten. Er sagte die Kreditkrise 2008 korrekt voraus und zeigte sich im März 2009, nach Erreichen des Krisentiefs, wieder zuversichtlich. Er machte Karriere, indem er sich gegen den Konsens stellte; und wieder einmal setzt er sich vom Wall-Street-Establishment ab. Er geht davon aus, dass wir in der Endphase der "bullischen Wirtschaft" sind und dass mit dem Jahr 2011 das Ende der wirtschaftlichen Erholung nach der Kreditkrise markiert ist.

Er glaubt zudem, dass es im Jahr 2011 zu einem "Krisen-Hoch" an den Aktienmärkten kommen wird und mit höchster Wahrscheinlichkeit auch zu einem Wendepunkt im Kontext der langfristigen Zyklen. Dieser Analyst ist kein anderen als Samuel "Bud" Kress von SineScope Advisory (SJK Capital, 15 Phoenix Ave., Morristown, NJ 07960). Seine zehnte und aktuellste Sonderausgabe trägt den treffenden Titel: "Crisis High 2011-2014".

In den über zehn Jahren, in denen Kress seine Sonderausgaben nun schon veröffentlicht, konnte man beobachten, dass die langfristige Abfolge von Jahreszyklen, die seinen Namen tragen, nach Plan ablief. Der 12-Jahre-Kress-Zyklus erreichte im Jahr 2002 hart seine Talsohle und sorgte für ein großes Bärenmarkttief. Die Talsohle des 10-Jahres-Zyklus im Jahr 2004 sorgte für einen mini-zyklischen Bärenmarkt und in der Folge für eine weitere Bullenmarktbewegung. Der 6-Jahre-Zyklus befand sich im Jahr 2008 in seiner Abwärtsphase und wirkte als negativer Impulsgeber für die Kreditkrise, und er sorgte für einen zyklischen Bullenmarkt im Jahr 2009.

Das wichtigste zyklische Ereignis des aktuellen Jahres: Der 6-Jahre-Zyklus erreicht seinen Höhepunkt, was von ganz besonderer Bedeutung ist, da der 6-Jahre-Zyklus der letzte der großen Zyklen ist, der in die Abwärtsphase übergehen wird. Wenn der 6-Jahre-Zyklus im weiteren Jahresverlauf seinen Höhepunkt erreicht, wird sich jeder der Kress-Zyklen (mit Ausnahme des 4-Jahre-Zyklus) in der finalen "Hard-Down-Phase" befinden - bis 2014.

In den nächsten Monaten - also bis der 6-Jahre-Zyklus seinen Höhepunkt erreicht hat - wird man einen Vermögenstransfer von den Insidern zu den Outsidern erleben können. Private-Equity-Gruppen zum Beispiel werden versuchen, Schulden über Börsengänge abzustoßen. Institutionelle Trader, die Aktien in den Tiefen des letzten Bärenmarktes Ende 2008/Anfang 2009 kauften, werden versuchen, diese an die Öffentlichkeit weiterzureichen, welche sich gerade wieder an die Aktienmärkte wagt, nachdem sie sich die vergangenen zwei Jahre über in den renditeschwachen Anleihen-Fonds aufgehalten hatte. Solche Taktiken kommen immer in kritischen Jahren zur Anwendung, wenn die großen Zyklen ihren Höhepunkt erreichen, und 2011 wird dahingehend keine Ausnahme machen.

Kress sieht 2011 als das letzte Jahr der wirtschaftlichen Erholung, die im März 2009 begann. Er benutzt die Metapher eines Sturmes, um die Kreditkrise 2008 zu beschreiben - er geht davon aus, dass der Finanzsturm jenes Jahres mit der "Vorderflanke des Sturms" begann, welche ab dem Jahr 2009 dem gutmütigen "Auge des Sturmes" Platz machte. Wie auch bei Hurrikanen ist das "Auge" des Sturmes nicht gleich das Ende des Sturmes, es ist ganz einfach eine vorübergehende Pause, da die "Hinterflanke" des Sturmes irgendwann folgt. Kress glaubt, dass die "Hinterflanke" des Finanzsturms mit dem nächsten Jahr einsetzen wird, und er meint, es könne ein Tsunami sein.

Im zweiten Abschnitt der jüngsten Sonderausgabe gibt Kress einen detaillierten Einblick in die großen Jahreszyklen, die zusammen den 120-Jahre-Superzyklus (Grand Super Cycle) ausmachen, welcher im Jahr 2014 seine Talsohle erreichen soll. Bei der Analyse der Auswirkungen der Jahreszyklen sollte man Folgendes beachten: Die finalen 12% der Laufzeit eines jeden Zyklus sind die "Hard-Down-Phase". Die "Hard-Down-Phase" des 120-Jahre-Zyklus begann 14 Jahre vor 2014, also im Jahr 2000. Kress sagt, "Das war der Höhepunkt der nationalen wirtschaftlichen Expansion, der Beginn des ökonomischen Winters und das Endhoch."

Der 120-Jahre-Zyklus beinhaltet zwei 60-Jahre-Zyklen, die auch der ökonomischen Langwelle entsprechen (ebenfalls bekannt als Kondratjew-Welle oder K-Wave). Die K-Welle deckt die vier ökonomischen Phasen des Kreditzyklus vom Boom bis zur Krise ab. Wendet man die 12% -Daumenregel auf die "Hard-Down-Phase" an, so werden zeitlich 7¼ Jahre von der erwarteten Talsohle des Großen Superzyklus abgezogen, und man kommt auf Mitte 2007. "In diesem Zeitraum begann die "Hard-Down-Phase" des ökonomischen Winters, im Vorfeld des "Kredit-Crashs" und vor dem Beginn der Deflation.", schreibt Kress.

Er fügt hinzu: "Von noch größerer Bedeutung ist jedoch, dass der aktuelle 60-Jahre[-Zyklus] der vierte Zyklus ist, der die Zyklenabfolge abschließt, die einst den ersten 120-Jahre-Zyklus hervorbrachte, welcher Amerika in ein unabhängiges Land verwandelte, so wie wir es heute kennen." Hier lässt sich der Rückschluss ziehen, dass die Vereinigten Staaten einen revolutionären Wandlungsprozess erleben werden, wenn der aktuelle 120-Jahre/60-Jahre-Zyklus seine Tahlsohle im Jahr 2014 erreicht - was Kress an anderer Stelle im Bericht weiter ausführt.

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