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"Die Entwertung gegenüber Gold ist die Inflation"

14.06.2011  |  Redaktion
In diesem Exklusiv-Interview beantwortet James G. Rickards, ein führender Praktiker auf dem Gebiet der Kapitalmärkte, der nationalen Sicherheit und Geopolitik, unter anderem Fragen zu: die “Quantitative Lockerung als Erfolg”, die Währungskriege der Vergangenheit und Gegenwart, und warum man gegen jede Zentralbank der Welt kämpft, so man Gold besitzt.

James G. Rickards ist leitender Geschäftsführer von Tangent Capital Partners (http://www.tangentcapital.com/) und von Omnis, Inc. (www.omnisinc.com), wo er auch im Vorstand sitzt. Darüber hinaus dient er als Geschäftsinhaber von Global-I Advisors, LLC, einer Investmentbank, die auf den Zwischenbereich von Kapitalmärkten und Geopolitik spezialisiert ist.

Die Karriere von Herrn Rickards umfasst den Zeitraum seit 1976, in dem er bei der Bildung und dem Wachsen der globalisierten Kapitalmärkte und von komplexen Handelsstrategien im Derivatebereich aktiv teilnahm. Er hat leitende Positionen bei Citibank, RBS Greenwich Capital Markets, Long Term Capital Management, Caxton Associates sowie Optimark eingenommen. Bei der Freilassung von US-Geiseln in Teheran, Iran im Jahre 1981 war er ebenso direkt beteiligt, wie auch beim Börsencrash von 1987 und dem Zusammenbruch von Drexel 1990. Er war der Hauptverhandlungsführer der von der US-Regierung und der NY Fed unterstützten Rettung von LTCM im Jahre 1998.

Herr Rickards ist Lehrbeauftragter an der Northwestern University und der School of Advanced International Studies in Washington DC. Er hat wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Wirtschaftsphysik unter anderem am Los Alamos National Laboratory vorgestellt und Beiträge in Fachzeitschriften zu den Bereichen strategische Studien, kognitive Vielfalt, Netzwerk-Wissenschaft und Risikomanagement veröffentlicht. Er ist Berater von Scharia Capital, Inc., einem Unternehmen, das auf islamische Finanzierung spezialisiert ist, und ebenso Mitglied des Beratergremiums des Ausschusses für Auslandsinvestitionen in den Vereinigten Staaten (Committee on Foreign Investment in the United States, CFIUS) des Director of National Intelligence.

Herr Rickards hat akademische Abschlüsse von der New York University School of Law, der University of Pennsylvania Law School, der School of Advanced International Studies und von der Johns Hopkins University.

Zu den Kunden, die er berät, zählen private Investmentfonds, Investment-Banken und Regierungs-Direktorien. Er besitzt Rechtsanwaltslizenzen für New York und New Jersey sowie für verschiedene Bundesgerichte der USA. Er ist ein gefragter Referent bei Konferenzen von Anwaltskammern und der Industrie in den Bereichen Derivate und Hedgfonds. Er wurde vom Wall Street Journal und auf CNBC, Fox, CNN, NPR und C-SPAN interviewt und steuert Artikel in der New York Times, Financial Times und der Washington Post bei.

James G. Rickards lebt in Connecticut, USA.

Das nachfolgende Exklusiv-Interview für Goldseiten.de und LarsSchall.com ist das erste seiner Art für eine deutsche Publikation. Zusätzlich hierzu möchte ich ein weiteres ausführliches Interview zur Lektüre empfehlen, das ich mit Herrn Rickards in der Vergangenheit geführt habe: "The central banks don’t consider it manipulation, they consider it part of their job", veröffentlicht unter: www.larsschall.com.


Lars Schall : Herr Rickards, Sie haben vor nicht allzu langer Zeit gesagt: "Die Quantitative Lockerung ist tot, lang lebe die Quantitative Lockerung." Was meinten Sie damit?

James Rickards: Was ich meinte war, dass das frühere QE-Programm, durch das die Federal Reserve mittelfristige Schatzanweisungen in den offenen Märkten kaufte, jene mit einer Laufzeit von drei, fünf, sieben und zehn Jahren, offiziell am 30. Juni vorbei ist, und ich habe erwartet, dass es nach dem 30. Juni nicht fortgesetzt werden wird - das ist das, was ich meinte mit: "QE ist tot." Allerdings hat die Fed das nun schon seit fast zwei Jahren gemacht, und zu diesem Zeitpunkt haben sie durch das Programm so viele Vermögenswerte erworben, dass ihre Bilanz inzwischen fast 3 Billionen $ beträgt. Als sie dieses Programm begannen, waren es weniger als 1 Billion $, es waren annähernd $ 900 Milliarden, aber heute geht die Bilanz am Ende des Juni auf 3 Billionen $ zu, die genaue Anzahl ist im Moment ungefähr 2.6 Billionen $, jedoch werden sie weitere Vermögenswerte zwischen jetzt und dem 30. Juni kaufen.

Der Punkt ist, wenn Ihre Bilanz derart groß ist, haben Sie Wertpapiere, die im Laufe der Zeit fällig werden - vor zwei Jahren, wenn Sie eine zweijährige Anleihe kauften, wird diese Anleihe irgendwann in den nächsten Monaten fällig, und wenn das passiert, schickt Ihnen das Finanzministerium das Geld, und dann können Sie das Geld behalten. Aber im Fall der Fed, die das Geld ja überhaupt erzeugt, ist es so: wenn das System der Fed Geld schickt, hört dieses Geld zu existieren auf, tatsächlich reduziert das die Geldmenge. Die Fed kann sich jedoch dafür entscheiden, hinaus zu gehen und mehr Wertpapiere zu kaufen, indem sie ihre Reinvestionskaufkraft nutzt. Auch wenn sie somit nicht ihre Bilanz erweitern, werden sie weiterhin Wertpapiere kaufen, um die Zinsen niedrig zu halten. Das ist also das, was ich meinte mit: "Lang lebe QE." Mit anderen Worten, sie werden QE fortsetzen, aber in einer anderen Form.





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