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Bullische Silberkäufe im Stillen

31.10.2014  |  Adam Hamilton
- Seite 3 -
Falls nur ein Zehntel eines Prozents Aktienmarktkapital dem nächsten Silberanstieg hinterher zu jagen beginnt, würden diese 18,5 Mrd. $ Silber in den Himmel schießen. Aber es sind nicht nur Aktienhändler, die Silber mittels SLV-Anteilen kaufen werden - ihnen werden sich Futuresspekulanten anschließen. Und ebenso wie die SLV-Bestände haben auch die gesamten Long-Silberfutures der Spekulanten in diesem Jahr bereits einen starken, konträren Aufwärtstrend genossen! Und das trotz gleichzeitiger Rekordleerverkäufe.

Diese nächste Grafik betrachtet die gesamten Long- und Short-Silberfutures-Positionen der Spekulanten, wie sie in den wöchentlichen Commitments of Traders Berichten des CFTC veröffentlicht werden. Die gesamten Long-Positionen sind in grün dargestellt, die gesamten Short-Positionen in rot. Zusätzlich findet sich der SLV-Anteilspreis als Richtlinie. Der Unterschied zwischen den starken Long-Käufen der Spekulanten auf der einen Seite und den Rekordleerverkäufen der Spekulanten auf der anderen Seite ist außergewöhnlich und zeigt, warum Silber für einen Höhenflug überfällig ist.

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Während SLV-Anteile vorrangig von institutionellen Anlegern gehalten werden, wird der Silberfutures-Handel von ihnen dominiert. Dieses Spiel mit extremer Hebelwirkung verzeiht wirklich gar nichts. Ein einzelner Silberfutures-Kontrakt kontrolliert 5.000 Unzen Silber, was bei einem Kurs von 17 $ einem Wert von 85.000 $ entspricht. Aber die heute erforderliche Margin, um diese Position zu besitzen, beträgt lediglich 5.500 $, was zu einer maximalen Hebelwirkung von 15,5 führt. Das ist wesentlich riskanter als die legale Grenze beim Aktienhandel von lediglich dem Zweifachen.

Silber war schon immer außergewöhnlich volatil und bei einer Hebelwirkung von 15,5 würde schon eine falsche Bewegung von nur 6,5% die ganzen 100% des von den Futuresspekulanten riskierten Kapitals auslöschen. Sie können es sich also nicht leisten, lange aufs falsche Pferd zu setzen, denn sonst gehen sie schnell Bankrott. Daher müssen Spekulanten eine wirklich hohe Überzeugung davon haben, dass sich ihre zeitnahen Wetten auf den Silberpreis bald als korrekt erweisen, um solch ein extremes Risiko auf sich zu nehmen. Und das macht das diesjährige Verhalten so faszinierend.

Seit letztem Herbst gab es auch umfangreiche Käufe im Stillen bei Silberfutures. Die Spekulanten haben ihre gesamten Long-Positionen von nur 47.500 Kontrakten Ende September 2013 bis Anfang Juli 2014 auf ein 8,6-Jahreshoch mit 90.300 Kontrakten katapultiert. Und obwohl die Unterstützung bei Silber scheiterte und das Metall seitdem niedriger gerutscht ist, sind diese Long-Wetten mit Hebelwirkung nur um 7,5% zurückgegangen. Sie befinden sich damit immer noch in der Nähe der Unterstützung eines starken Aufwärtskanals der gesamten Long-Positionen der Spekulanten.

Die 42.800 Long-Kontrakte, die die Silberfutures-Spekulanten in diesen 9,4 Monaten aufnahmen, waren enorm. Das entspricht 214,0 Mio. Unzen Silber! Laut dem ehrwürdigen Silver Institute betrug die gesamte weltweite Minenförderung im letzten Jahr 819,6 Mio. Unzen. Man muss schon sehr davon überzeugt sein, dass Silber für einen enormen Anstieg überfällig ist, um Aufwärtspositionen mit Hebelwirkung aufzunehmen, die einem Viertel der globalen Silberproduktion entsprechen.

Wenn Futuresspekulanten bereits so bullisch bei Silber sind, während es in der Nähe bedeutender Tiefen vor sich hin dümpelt, stellen Sie sich vor, in welchen Mengen sie heran strömen werden, sobald das Metall wieder mit einem deutlichen Anstieg beginnt. Und der Katalysator hierfür wird höchstwahrscheinlich ein Short-Squeeze sein. Unter den Futuresspekulanten gibt es eine weitere Gruppe Händler, die Silberfutures in großen Mengen leer verkaufen. Ihre gesamten Short-Positionen erreichten Ende September 2014 ihren höchsten Stand seit 15,7 Jahren, wenn nicht sogar überhaupt!

Diese jüngste, gigantische rote Spitze extremer Silberfutures-Leerverkäufe spiegelt eine ähnliche bei Gold wider, zu der ich mich letzte Woche äußerte. Ich handle seit Jahrzehnten und kann einfach nicht die Anziehung von Abwärtswetten mit Hebelwirkung verstehen, auf etwas, das bereits sehr niedrig und extrem unbeliebt ist, nachdem es lange Zeit gefallen ist. Indem man niedrig verkauft, gelangt man nicht zu Wohlstand; dafür muss man niedrig kaufen. Aber Futuresspekulanten sind notorische Momentumspieler.




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