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START noch diesen Sommer: Wie Sie dem finanziellen Hurrikan entkommen!

13.07.2017  |  Uli Pfauntsch
Die Geschichtsbücher erinnern mit Herbert Hoover an einen der schlimmsten amerikanischen Präsidenten aller Zeiten. Hoover, ein Republikaner, war ein reicher und erfolgreicher Geschäftsmann, der Investments rund um die Welt tätigte. Er war bis zu seinem Amtsantritt im März 1929 nie zuvor in einer politisch gewählten Funktion und galt wie Donald Trump als Außenseiter.

Noch heute wird Hoover mit riesigen Infrastruktur-Projekten wie dem Hoover-Staudamm bei Las Vegas in Verbindung gebracht. Hoover führte ebenfalls Einfuhrzölle auf ausländische Produkte ein und setzte andere protektionistische Handelsmaßnahmen durch. Und er sorgte mit seinem Repatriierungsprogramm dafür, dass eine halbe Million illegaler mexikanische Immigranten ausgewiesen wurden. Es sind verblüffende Ähnlichkeiten zur politischen Agenda von Donald Trump.

Doch wenn heute die Rede ist von Herbert Hoover, denken die meisten Menschen an die Große Depression. Über die 1920er Jahre verhalf die lockere Geldpolitik der Federal Reserve dem Aktienmarkt zur Bildung einer enormen Blase. Im August 1929 erhöhte die Fed schließlich die Leitzinsen und beendete damit die Phase des billigen Geldes.

Nur wenige Monate später, im Oktober 1929, platzte die Blase an den Aktienmärkten mit dem "Schwarzen Dienstag". Dieser Tag markierte den Beginn der Großen Depression, der bislang schwersten Wirtschaftskrise der Vereinigten Staaten. Aktien verloren 89 Prozent ihres Wertes, 9.000 Banken gingen unter und Millionen Amerikaner versanken in Chaos und Armut. Die sich damals über das gesamte Land bildenden Slums wurden als "Hoover Villes" bezeichnet, Zeitungen als Schutz gegen Kälte waren "Hoover Blankets" und Autos, die aus Spritmangel von Pferden gezogen wurden, "Hoover Wagons".

Für die Demokraten war es ein Leichtes, Hoover für die Große Depression verantwortlich zu machen. Im Handumdrehen wurde der "Große Ingenieur" zum politischen Buhmann. Vier Jahre später errang der Demokrat Franklin D. Roosevelt einen herausragenden Wahlsieg. Er nutzte die neu gewonnene Macht, um Amerika von Grund auf neu auszurichten. Er erschuf den modernen Wohlfahrtsstaat, konfiszierte Gold und verlieh der Federal Reserve immensen Einfluss über die US-Wirtschaft.

Ähnlich wie im Nachgang der Finanzkrise 2008/2009, erholten sich auch damals Wirtschaft und Aktienkurse. Wissen Sie, was dann passierte? In 1937, - fast ein Jahrzehnt nach dem Schwarzen Dienstag, - stürzten die Aktienkurse erneut um mehr als 30 Prozent ab.

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Das war noch nicht einmal das Schlimmste: Über die nächsten 10 Jahre erholte sich der Markt nicht mehr. Die Arbeitslosigkeit stieg erneut auf den Stand von 1929. Industrieleistung, persönliche Einkommen und Unternehmensgewinne brachen zusammen. Kurzum, Amerika versank erneut in einer Rezession. Doch aus welchem Grund?

Nun, die wirtschaftliche Verwüstung nach der Großen Depression folgte einem Krisen-Muster, das sich auch heutzutage mit frappierender Ähnlichkeit zeigt. Dem Muster eines Hurrikans.

Phase 1: Der Hurrikan schlägt mit voller Wucht zu und entwickelt an seiner Vorderkante enorme Zerstörungskraft. Es ist die Zeit von 1929 bis 1930.

Phase 2: Als Auge des Hurrikans bezeichnen Meteorologen den ungefährlichsten Ort, das nahezu windstille Zentrum eines Wirbelsturms. Eine echte Erholung erscheint real. Die Aktienmärkte legen zu, die Arbeitslosigkeit sinkt und die Stimmungs-Indikatoren von Verbrauchern und Unternehmen steigen. Es ist die Zeit von 1930 bis 1936.

Phase 3: Die Hinterkante des Hurrikans. Sobald diese zuschlägt, können die Auswirkungen noch heftiger und länger andauernder sein, als beim anfänglichen Schock. Es ist die Zeit ab 1937.

Wie Sie sehen, war die Phase von 1930 bis 1936 nichts weiter als eine Illusion, eine wirtschaftliche Scheinblüte, erzeugt durch rücksichtslose Manipulation der Federal Reserve.

Heute stehen die Chancen gut, dass die Amerikaner mit Donald Trump ihren zweiten Herbert Hoover gewählt haben. Auch diesmal wird es Trump sein, der zum Buhmann der Nation ausgerufen wird. Er wird der Auslöser sein, doch die wahre Ursache resultiert aus der letzten Finanzkrise.

Die Vorderkante des Hurrikans erreichte uns in 2007. Mit dem Untergang von Lehman Brothers stand das Weltfinanzsystem in 2008 bekanntlich am Abgrund. Nachdem hunderte Milliarden Dollar für die Rettung der Banken ausgegeben wurden, senkte die Fed die Zinsen auf null und pumpte 3,5 Billionen Dollar ins Finanzsystem. Seit 2010 befinden wir uns im Auge des Hurrikans. Wir sollten darauf vorbereitet sein, als nächstes von der Hinterkante des Hurrikans erfasst zu werden. Es ist ein Prozess, der sich bereits entwickelt, während Sie diese Zeilen lesen.


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