Gold: Direkt oder auf Umwegen zum nächsten Ziel 1.350 USD
31.08.2017 | Florian Grummes
- Seite 3 -
In den letzten acht Wochen ist die Stimmung an den Edelmetallmärkten von einem relativ hohen Pessimismus-Level aufgrund der deutlich gestiegenen Kurse mittlerweile auf einen etwas zu hohen Optimismus umgeschwenkt. Es liegen zwar noch fast keine Extremwerte vor, aber bis auf den US-Dollar befinden sich fast alle beobachteten Werte auf dem Weg in die rote Zone. Insbesondere die Minenaktien sind sentiment-technisch kurzfristig etwas zu heiß gelaufen. Der US-Dollar hingegen wird zunehmend negativ wahrgenommen.
Insgesamt kommt die Sentiment-Analyse damit zu einer neutralen bis leicht vorsichtigen Konklusion.
5. Saisonalität:
Saisonal betrachtet läuft der Goldpreis bislang wie auf Schienen und hält sich damit ganz hervorragend an den durchschnittlichen Kursverlauf der letzten vierzig Jahre.
Die positive saisonale Phase hält vorläufig noch bis Anfang/Mitte Oktober an. Kurzfristig wäre zu Beginn des Monats September eine Konsolidierung typisch.
6. Gold in EUR
Rückblick:
Auf Eurobasis gerechnet bleibt die gesamte Erholung seit dem Tief bei 1.057 EUR mit Kurszuwächsen in der Spitze von 50 EUR pro Feinunze bislang recht überschaubar. Nur sehr langsam konnten sich die Notierungen hier wieder noch oben bewegen. Immerhin wurde die fallende 50-Tagelinie (1.086 EUR) klar überschritten. Eine bullische Dynamik lässt sich bisher aber nicht erkennen. Vielmehr deckelt nach wie vor der schwache US-Dollar und lässt europäische Investoren daher nur bedingt an der Gold-Rally partizipieren.
Gold in EUR Wochenchart:
Auf dem Wochenchart für den Goldpreis in Euro hat sich nicht viel getan. Die Unterstützungszone zwischen 1.060 EUR und 1.080 EUR konnte den Abverkauf zwar stoppen, die Gegenbewegung bleibt bislang aber überschaubar.
Die nächste wichtige Widerstandszone und damit auch das nächste potentielle Kursziel im Bereich um 1.165 EUR verläuft derzeit noch ein gutes Stück weiter im Norden. Anstiege bis dorthin würden in der aktuellen Konstellation einen deutlich stärkeren Goldpreis bei gleichbleibender Dollarschwäche oder aber eine jederzeit mögliche US-Dollar Erholung benötigen.
Allerdings präsentieren sich die Indikatoren durchaus positiv. So zeichnet sich beim MACD ein neues Kaufsignal ab, während die Stochastik bereits klar nach oben gedreht hat und mit einem Kaufsignal überzeugen kann.
Die grundsätzliche Trendrichtung dreht also langsam wieder auf bullisch, womit eine "vorsichtig bullische" Bewertung gerechtfertigt ist. Unter die Marke von 1.055 - 1.060 EUR sollte der Preis für eine Feinunze Gold jetzt aber nicht mehr fallen, sonst gerät der dreijährige Aufwärtstrend in Gefahr.
Gold in EUR Tageschart: